Jahresgruß 2021

Liebe Pferdefreunde,

gerade habe ich mir noch meinen letztjährigen Gruß durchgelesen und musste feststellen, dass sich eigentlich nicht viel verändert hat. Nur wurde zusehends aus den “dankbaren” Momenten mehr Verdrießlichkeit. Aber ich möchte nicht über das C lamentieren, man kann es eh nicht mehr hören.

So hatten wir in 2021 zwar ein bisserl mehr arbeiten dürfen als im Vorjahr, aber es war schon eher gemütlich von der Auslastung her. Und es verlagerte sich irgendwie. Ich hatte deutlich mehr Individualtrainings, bei denen Gäste mit ihren Pferden hier Urlaub machten und dabei Ausritte mit Reitunterricht kombinierten. Da kam es zu interessanten Kombinationen und Analysen. Das Schönste ist für mich natürlich, wenn sich die Mühe gelohnt hat und Pferd und Reiter ein Stückchen mehr zusammengewachsen sind. Es freut mich, wenn das hierbei erlangte Vertrauen zueinander im heimischen Stall weiter anhält und Früchte trägt. Mehr lesen

Geheimtipp Naturpark Frankenhöhe

Geheimtipp Naturpark Frankenhöhe

Mein Geheimtipp: Wanderreiten im Naturpark Frankenhöhe

Mein Reitgebiet zuhause ist umrahmt von den Allgäuer Bergen, grasenden Rindern und bevölkert von zahlreichen Erholungssuchenden.

Wenn ich mich nach Ruhe und langen Galoppstrecken sehne, fahre ich in 2 Stunden mit meinen Pferden die A7 in Richtung Nordbayern. Am Wanderreiterstützpunkt von Petra und Peter Stegmüller bei Feuchtwangen, habe ich einen idealen Ausgangspunkt für längere Touren. Ich schätze aber auch den Aufenthalt vor Ort, um Geländeritte mit Reitunterricht zu kombinieren.

Wenn ich losziehe und meine Touren plane, bevorzuge ich Stationen, die bereits ausgesuchte Streckenempfehlungen mit GPS-Daten haben. Nicht, dass ich nicht Karten lesen könnte, aber das reiten mit GPS geht einfach flotter und ist bequemer. Und manch eine Station verrät damit seine Lieblingsstrecken, die man so aus der Karte gar nicht rauslesen kann

Hervorheben möchte ich das Projekt: www.stationenhopping.de. Ich kenne zwar jetzt schon die beteiligten Stationen, aber auf die Höfe zu reiten, ist ein bisserl wie vertraut ankommen. Man kennt sich, die Pferde werden bestens versorgt und ich fühle mich herzlich willkommen- und zwar von Herzen! Ob ein Schnapserl oder ein Kuchengedeck, die Gastgeber wissen, auf was wir uns freuen. Für abends wird aufgekocht, oder in ein Gasthaus mit besonderer regionaler Küche gefahren.

Gerade auf Petras Empfehlung hin, haben hier viele Südbayern ihren ersten Karpfen gegessen. In der Dinkelsbühler Ecke reitet man an so vielen, idyllischen Fischweihern vorbei, das muss man probieren. Überhaupt gibt es hier noch viele kreative Gasthäuser, die regionale Köstlichkeiten anbieten. Was haben wir hier im Herbst schon bei den Fisch- und Wildtagen geschlemmt. Und das bei absolut moderaten Preisen!

Aber außer lecker essen, liebe ich auch die Landschaft hier. Es ist nicht langweilig, gibt immer mal wieder sanfte Hügel mit schönen Ausblicken in die Flusstäler. Oder weiche Wiesenwege durch fast menschenleere Täler. Obwohl- weich? – der Naturpark ist von der Sonne verwöhnt und zum Leid der Landwirte oft vom Regen vergessen. Ganz anders wie im grünen Allgäu…

Bei sommerlicher Hitze genieße ich natürlich die Strecken durch die Wälder. Meistens sind sie fein gesplittet und damit gut zu reiten. Es gibt auch viel Mischwald, der natürlich im Frühjahr oder Herbst seinen besonderen Reiz der Farben hat. Anders als bei uns, gibt es auch sog. Trockenhänge, wie man sie auch aus dem Altmühltal kennt. Darauf wachsen neben Wacholder und Thymian auch alte Streuobstbestände. Die Pferde schätzen die Pause unter den Apfelbäumen und ich kann bewundern, was hier so alles blüht, summt und schwirrt.

Wenn ihr nun neugierig auf das Reitgebiet geworden seid, dann schaut mal im Internet unter: www.reiten-franken.de  oder direkt bei www.stationenhopping.de.

Ich wollte euch die Region auch deshalb vorstellen, damit so engagierte Projekte gut besucht werden. Denn leider hören immer mehr Betriebe auf, weil es doch für eine Nacht einen ziemlichen Aufwand für die Station bedeutet. Und je dünner gesät die Wanderreitstationen sind, umso schwieriger wird es, einen längeren Ritt zu planen.

Ich wünsche euch dort schöne Ritte mit vielen netten Erlebnissen am Wegesrand.

Herzlich grüßt euch Susanne S. aus dem Allgäu

Wie ist das mit den Faszien?

Faszien – die Faszientherapie und warum Muskeln verkleben – dazu habe ich ja bereits unter Pferdetherapie einen Artikel geschrieben.

Nun hat Tanja Richter vom IPP ein kurzes Lehrvideo gepostet, das ich ganz toll und anschaulich fand.

Dort wird an einem realen Beispiel über Faszien – die Faszientherapie und warum Muskeln verkleben erläutert. Ich habe es jetzt etwas umgewandelt, und für Laien verständlich gemacht und hoffe, es gefällt euch.

Man sieht in dem Video unten anschaulich an einer Beinscheibe vom Rind, wie die Muskulatur aufgebaut ist und von Faszien umschlossen ist aber auch durchzogen wird. Im weiteren zeige ich hier auch wie sich die manuelle Bearbeitung und Therapie von aussen auswirkt, und wie weit sich das im Gewebe fortsetzt. Dabei kommt es besonders auf die feine manuelle Bearbeitung und Massage an, da zuviel Druck oder mechanische Reize die Muskulatur negativ beeinflussen können.

Ihr werdet euer nächstes Osso bucco auf jeden Fall mit anderen Augen sehen.

Herzlich grüßt, Petra

Kurs Feedback 2022

Kurs Feedback 2022

Stangengymnastik & Seitengänge

Wenn der Winter sich verabschiedet und das Frühjahr sich ankündigt kommen einem als Pferdehalter doch oft die Gedanken, mit welcher Art von Kursen lässt sich das diesjährige Jahr bereichern und wieder neue Impulse für die gemeinsame Arbeit und Entwicklung erlangen.

Von einem Stationenhopping – Wanderreiten im Romantischen Franken hatte ich noch die Wanderreitstation von Petra und Peter Stegmüller im Hinterkopf. Unser damaliger Wanderritt startete und endete dort und es war eine schöne gemeinsame Zeit, die wir dort verbringen durften. Ich hatte mir gemerkt, dass Petra Stegmüller Physiotherapeutin für Pferde ist und unter diesem Gesundheitsaspekt auch Kurse unter dem Jahr für interessierte Pferd-Reiter-Paare anbietet.

Da mit dem Älter werden meines Pferdes der Erhalt der körperlichen Gesundheit mir noch mehr wie vorher am Herzen liegt fand ich diese Kombination sehr ansprechend. Ein weiterer Vorteil besteht für mich in einer kurzen Anfahrt von unter einer halben Stunde. Eine kürzere Zeit auf der Straße ist definitiv mit weniger „Stress“ für Pferd und Reiter verbunden.

Also tätigte ich einen Blick auf die Homepage und die ausgeschriebenen KursTermine. Ein Kurs Mitte Mai unter dem Titel „Kreative Stangengymnastik“ sprach mich sofort an und ich merkte mir diesen vor. Als der Termin näher rückte fragte ich an und erhielt einen Platz auf der Teilnehmerliste. Wenige Tage vor Kursbeginn bekam ich eine Email, dass verschiedene Teilnehmer leider erkrankt sind oder aus anderen Gründen nicht kommen können, so dass ich die einzig verbleibende Teilnehmerin wäre. Sie bot mir ein Tagespaket von 2 Reiteinheiten an, sofern ich Lust hätte alleine zu kommen. Und das hatte ich! Was kann einem Besseres passieren als eine kompetente Trainerin den ganzen Tag für Einen alleine 😊 Mehr Input lässt sich wohl kaum aus einem Kurs ziehen.

So reiste ich am Samstag, den 14.05.2022 motiviert in der Früh an. Snotra erhielt eine mit viel Sägespäne eingestreute Box und eine Raufe voll Heu. Was will Pferd mehr nach einer Hängerfahrt, wenn auch in diesem Fall kurzen Anreise.

Petra lud mich auf eine Tasse Kaffee ein und wir besprachen den Ablauf des heutigen Trainingstages. Sie fragte ab, was ich gern für Schwerpunkte setzen möchte bzw. was ich mir von dem Kurs erwarte oder mir darunter vorstelle. Auch Probleme oder Schwachstellen wurden angesprochen. Nach diesem produktiven Austausch machte ich mein Pferd fertig und Petra gestaltete den Reitplatz für die erste Trainingseinheit. Uns erwarteten Stangenfächer, einzelne Stangen, Stangenreihen. Alles was man sich vorstellen kann unter „Kreativer Stangengymnastik“ Sie ließ uns erst in Ruhe aufwärmen, so wie wir es daheim auch tätigen bevor wir an die ersten Aufgaben gingen. Snotra merkte sehr schnell, dass es nun hieß sich zu konzentrieren und die Füße nicht nur zu heben, sondern auch bewusst zu setzen. Aber auch ich wurde angehalten mich auf die Aufgaben zu konzentrieren und das korrekte Anreiten und Reiten über die Stangen mit einem gesteigerten Bewusstsein zu tun. Kleine Unachtsamkeiten meinerseits kassierte ich sofort über Snotras nicht optimalen Bewegungsablauf. Denn sie zeigte sich sehr bemüht und willig und verlangte hierfür auch das passende Pendant. Unsere gegenseitigen Bemühungen fruchteten und schlussendlich konnten wir unsere erste Reiteinheit glücklich und zufrieden beenden!

Nachdem ich Snotra abgesattelt und für ihre Mittagspause auf den Paddock entlassen hatte erwartete mich schon ein reichlich gedeckter Mittagstisch. Wurst & Käse, frisches Gemüse & Obst…hier ließ sich mehr wie satt werden!

Gut gestärkt ging es demnach an die zweite Reiteinheit. Hierfür hatte sich Petra Elemente aus dem Caprilli-Test überlegt und über die Zeit in der ich Snotra für den zweiten Teil richtete einen kleinen Parcour aufgebaut.

Es sah spannend aus! Und ich muss sagen, es ist echt schön, wenn man einen Parcour aufgebaut bekommt! Sonst bin ich diejenige, die einen Parcour aufbaut und Stangen, etc. durch die Gegend trägt, damit ich etwas Abwechslung in unser Reitprogramm bringe. Deshalb ging ich voller Vorfreude an die Aufgaben heran und wir hatten Spaß dabei! Die Übungen aus der Vormittagseinheit zahlten sich aus, da Snotra und ich gleichermaßen nun wussten worauf wir zu achten hatten. Abschließend wäre ein kleiner Sprung im Parcour gewesen, der an sich im Galopp hätte absolviert werden sollen. Aber aufgrund der doch schon höheren Temperaturen, die uns der Nachmittag bescherte, entschied sich Snotra, dass dieser kleine Sprung auch aus dem Trab geht. Dafür müsste man seine Hinterhand nicht zu sehr aktivieren zu dieser fortgeschrittenen Zeit. Sie behielt auch Recht, so ein Hopser war auch aus dem Trab zu schaffen😉

Mit diesen neuen Trainingsimpulsen traten wir geschafft aber zufrieden und motiviert für unsere alleinigen Gymnastikeinheiten den Heimweg an.

Da ich nach diesem Kurs sehr angetan von Petras Art und Weise zu unterrichten war, war mir an sich schon klar, dass ich noch einen weiteren Kurs bei ihr im Jahresverlauf absolvieren möchte.

Mitte August war es wieder soweit. Ein Wochenende Kurs unter dem Schwerpunkte „Seitengänge“ stand auf dem Programm. Da ich mir nur Samstag einrichten konnte, durfte ich an diesem Kurs als Tageskurs teilnehmen. An diesem Kurs waren wir insgesamt 8 Teilnehmerinnen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und einem wirklich vielfältigen Rassespektrum. Neben Snotra als Isländer waren Connemara, Freiberger, Haflinger, Araber und Bosnisches Gebirgspony vertreten.

Petra empfing uns alle sehr herzlich und hieß uns nach Ausladen und Unterbringung der Pferde auf ihrer Terasse bei Kaffee & Kuchen willkommen. Eine Jede durfte sich und ihr Pferd vorstellen, die Erwartungen an den Kurs benennen und die persönlich empfundenen Probleme schildern. Anschließend wurden wir in 2 Gruppen eingeteilt. Petra ging vor auf den Platz während wir von der ersten Gruppe unsere Pferde richteten. Nach dem allgemeinen Aufwärmen begannen wir mit den Aufgaben. Schulterherein an den langen Seiten angefangen aus einer Volte in der Ecke, um die korrekte Stellung zu nutzen. Schenkelweichen wurden eingebaut. Vorhand- und Hinterhandwendung um Pylonen. Langweilig wurde es nicht. So verging die erste Einheit wie im Flug und die nächste Gruppe stand schon mit ihren Pferden am Reitplatz. Wir verließen den Platz und liefen zurück zum Stall um unsere Pferde in die Mittagspause zu entlassen. Im Anschluss gesellten wir uns wieder an den Platz, um den anderen bei den Übungen zuzusehen und ggf. durch die Beobachtung noch weiteres zu lernen. Als auch Gruppe 2 ihre Einheit beendet hatte und die Pferde in Boxen oder Paddocks entlassen hatte, gesellten wir uns alle zu Petra in die Küche und aßen gemeinsam was der reichhaltig gedeckte Tisch so hergab. Nach entspannter Pause mit gutem Austausch war es für Gruppe 1 wieder an der Zeit die Pferde zu richten und sich auf den Reitplatz zu begeben. Diverse Übungen aus der Vormittagseinheit wurden zum Einstieg wiederholt bevor es mit diesen an erweiterte Übungen ging. Wir hatten einzeln einen Parcour mit den eingebauten des Vormittages Übungen unter den Augen von Petra zu reiten und erhielten hierzu Anmerkungen zu Stellung, Sitz, Zügelhaltung, Bein. So konnte dies zeitnah umgesetzt und bei nächster Aufgabe schon eingesetzt werden. Während einer die Aufgabe ritt schauten die anderen zu. Wieder unter dem Aspekt Lernen durch Zuschauen. Denn dies war weiterführend bereichernd durch die Kommentare von Petra. So lernte Jede an Jeder nochmals dazu. Aber auch diese Einheit fand ihr Ende und Gruppe 2 bat schon um Einlass mit ihren Pferden. Somit verabschiedeten wir uns vom Platz und gaben ihn frei. Aber wir ließen uns es natürlich nicht nehmen nach dem Absatteln unserer Pferde und weiterer Versorgung noch einen Blick auf Gruppe 2 zu werfen. Nachdem ich dies als Tageskurs gebucht hatte und eine abendliche Verpflichtung anstand, musste ich leider zeitnah meine Sachen packen und Snotra für die Heimfahrt verladen. Nach Verabschiedung von den wirklich netten anderen Kursteilnehmerinnen ging es für uns nach Hause. Im Nachgang erhielten wir die Einzelfotos, die von uns gemacht wurden, um auch hieraus noch Schlüsse zu ziehen. Denn schließlich sieht man sich selbst selten reiten und auf Fotos kann doch einiges festgehalten und auch im Nachhinein analysiert werden. Eine tolle Sache fanden wir Alle!

Wer an lehrreichen Kursen mit Gesundheitsaspekt in entspannter Atmosphäre und guter Verpflegung Interesse hat kann sich gerne unter www.pferde-unser-leben.de weiter informieren und einlesen 😊

“Renken Sie auch ein?”

Renken Sie auch ein?

Immer öfter klingelt bei mir das Telefon und ich werde danach gefragt, ob ich denn auch Wirbel einrenke? Wenn ich das verneine, höre ich ein tiefes durchatmen und Erleichterung. Das sind Kunden, die damit schon schlechte Erfahrungen oder eben keinen Therapieerfolg gehabt haben. Wenn ich dann meine sanfte Behandlungsart erkläre, kommt es zum Termin.

Bei den anderen Kunden frage ich nach, was denn eingerenkt gehört, bzw. wie sie darauf kommen. Nicht selten ist es eine Diagnose des Reitlehrers, dass die Lendenwirbel ausgerenkt seien und das Pferd deshalb nicht untertrete. Ich frage dann nach, ob das Pferd noch stehen kann oder ob es nur noch liegt. Das wäre dann der Fall, wenn ein Wirbel tatsächlich ausgerenkt ist. Die durch den Wirbelkanal laufenden Nerven würden gequetscht, das Pferd hätte unsägliche Schmerzen und es käme zur Lähmung.

Dies ist eigentlich selten der Fall, sondern nur eine unqualifizierte Redenswendung. Mehr lesen

Rückblick auf 2022

Rückblick auf 2022

Die letzten 3 Jahre waren doch mental recht anstrengend und kräftezehrend.

Dieses ständige Hin und Her, diese Unplanbarkeit von Kursen oder Wanderritten, dieses abhängig sein, von Faktoren von außen, die man selbst nicht beeinflussen kann, das hat mich echt belastet. Und mir auch oft die Vorfreude genommen. Ich begleite nun seit über 20 Jahren Pferde und ihre Reiter und es macht mir unheimlich Spaß und ist der Motor meines Lebens. Und ich bin so unheimlich dankbar für all die lieben Pferdeleute, die bei uns ein und aus gehen. Oft schon seit über 20 Jahren…dann Pferdeoldie mäßig eine Pause… dann mit neuem Jungpferd wieder in Begleitung.

Heuer war wieder ein „gutes Jahr“ , wir hatten genug Übernachtungen von Wanderreitern, damit verbunden lustige Abende und gute Gespräche.  Als Kursthemen standen: Longieren mit Kappzaum, Schub- und Tragkraft auch für Freizeitreiter, Seitengänge und Galopp verbessern zur Auswahl. Diese Wochenenden  wurden gut gebucht und es kamen auch viele neue Gesichter hinzu. Was ja auch bereichernd ist. Da ich selbst reitweisenoffen bin (jedenfalls bemühe ich mich, den Sinn zu verstehen) hatte ich schöne, reiterliche Begegnungen. Und sowas ist befruchtend, aus mehrerlei Sicht. Ich finde den Austausch schön, solange es pro Pferd ist.

Und wenn die Leute wieder zufrieden heim fahren, bleibt mir ein unheimliches Glücksgefühl- so soll doch Arbeit wirken.

Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist der Pferdephysio- und Osteotherapie gewidmet. Auch hier ist es für mich ein Geben und Nehmen und ein wunderbares Gefühl Pferd und Reiter auf eine andere Art zu unterstützen. Vielen Dank den liebenswerten Pferdebesitzern! Ich komme gern zu euch.

Extern durfte ich den Kurs zum VFD Reitbegleithund bei Jutta Hahn unterstützen. Pferd, Hund und Mensch unter einen Hut zu bringen, ist ja doch nochmal eine Herausforderung, die aber alle gut gemeistert haben.

Ein Tageskurs bei uns galt dem Thema Akupressur, geleitet von Angie Hirsch, deren Arbeit ich schätzend erleben durfte. Akupressur kann jeder anwenden, wenn er weiß, auf was es ankommt.

Selbst habe ich den Winter u.a. für eine Zoom Fortbildung mit Anke Recktenwald genutzt. Sie hat in mir wieder die Faszination des Tellington Touches aufleben und verfeinern lassen. Und weil ich von dieser Pferdefrau so begeistert bin, kommt sie vom 2.-4.6. zu mir für einen Kurs  „Balance-Kontakt-Beweglichkeit“ . Hier werden wir viel von ihrem Wissen profitieren können. Es sind nur noch Plätze für aktive Zuschauer frei oder eben mit Pferd auf Warteliste.

In unserem Sommerurlaub haben wir  in so vielen Bergseen gebadet, wie in den letzten 30 Jahren nicht. Von Rosenheim, mit Eggstätter Seenplatte und Chiemsee, zum Gardasee und über Molvenosee, Plansee und Ammersee zurück. Es war so herrlich. Bei uns kippen die Weiher und viele Seen  leider alle während der Trockenheit um und verwandeln sich in grün-schlierig- bääh.

Weiteres Highlight war die Reise mit langjährigen Wanderreitkunden, die dann zu Freunden wurden. Statt ins Altmühltal ging es hoch in die Lüneburger Heide. Der Rehrhof war unser Ausgangsdomizil für Ritte in die Heide. Und weil wir die Nordsee schon fast riechen konnten, sind wir noch ein paar Tage nach Sahlenburg bei Cuxhaven. Natürlich sind wir auch die 12km zur Insel Neuwerk geritten. Doch das Wasser war bei Ebbe noch zum Teil Reiterkniehoch.  Als mein Jimmy irgendwie abtriftete und dabei zu schwimmen begann, bekam ich es mit der Angst zu tun. Doch der „Treck“ zieht weiter… Eine geschätzte Mitreiterin sagte dann: jetzt habe sich ihr Pferd, seine Lebensstellung erarbeitet…auch schön.

Und da jetzt alle wie wir, Nordseeinfiziert sind, geht es im nächsten Sommer nach Borkum, dann können die Pferde mit dem Schiff auf die Insel und müssen nicht schwimmen…

Leider mussten wir auch das „loslassen“ üben…

Corona hat uns eine gute Bekannte viel zu früh genommen, das hat uns echt erstarren lassen.

Mitte Februar hörte ich nachts Lerry rumoren, dachte erst, er hat sich festgelegt, doch er bekam einfach keine Luft mehr. Wir haben viele Monate an dem Lungenthema rumgedocktert, gelindert, gehofft und in der Nacht dann doch verloren. Er kam 5jährig und war 19 Jahre bei uns. Er war ein tolles Connemarapony, mit dem ich viel erleben durfte. Mein Schultereckgelenk erinnert mich des öfteren an ihn…Die letzten Jahre wurde er von seiner liebenswerten Reitbeteiligung Melanie gewissenhaft versorgt. Und er hat auf sie während zwei Schwangerschaften echt aufgepasst.

Mitte Mai hat unsere Katze Momo mit 15 Jahren nach einer Erlösung gefragt, sie durfte ganz ruhig daheim einschlafen. Ein Dank an Tierärzte, die sowas achtsam machen.

Anfang Juli  musste ich meinen Hund Billy mit nur 9 Jahren gehen lassen. Ein Prostatatumor hat sich auf die Blase gelegt. Es hat uns das Herz zerrissen, von heute auf morgen, ohne lange Vorwarnung unseren täglichen Begleiter zu verlieren. Eine tiefe Leere lag im Haus und in uns. Nicht zum aushalten.

Tja, und dann fand ich im Netz unseren Jacky. Ein Irish Setter x Gordonsetter Mix. Er wird und soll uns den Billy nicht ersetzen, aber ohne Hund ist das Leben nicht schön. Jacky ist zwar auch schwarz, aber das war es dann schon mit Gemeinsamkeiten- und das ist gut so. Und wenn die Trauer noch so tief ist, diese Naivität und „die Welt ist nur gut“ Ausstrahlung, die ein Welpe mit sich trägt, ist schön und ansteckend. Tja, und unsere Tage und Nächte sind nun wieder mit jungem Leben gefüllt.

Abschließend  möchte ich, mit euch an der Seite wieder:

Auf in ein neues Jahr, Auf in den längeren Tag, das Frühjahr, den Sommer. Auf in das Leben, Auf in die Liebe zur Natur und ihren Wesen, Auf in diesen Augenblick, auf keinen Fall zurück.

Und:

Aufatmen, Auftauen, Auftauchen, Aufräumen, Aufbauen, Aufblühen, Aufstehen, Aufbleiben. Aufdonnern, aufbrechen, aufdrehen, aufrichtig, aufregend, aufmerksam…

Auf all das, was noch kommt.

Wir freuen uns auf euch in 2023!

Saisonauftakt Wanderreiten 2019

Bei herrlichem Wetter starteten wir mit Sternritten in das Training zum Wanderreiten. Die Pferde hatten noch zum Teil ihr Winterfell. Darauf haben wir mit den Strecken reagiert. Je gute 15 km am ersten und letzten Tag und ein 30km Tagesritt am zweiten Tag waren gut zu schaffen.

Die Pferde liefen zwar hochmotiviert in der Gruppe, waren aber super an ihrer Position zu halten. Auch die Mädels hatten viel zu erzählen und lachen, da waren die Nächte kurz. Es wurde mir wieder bewusst, wie schön wir es hier haben. Es genügt wirklich den Blickwinkel zu ändern, die Sichtweisen der anderen zu überdenken. Wie schön, dass bei uns nix “los” ist, man kann drei Tage reiten und begegnet niemandem. Traktorfahrer, Busfahrer u.a. bremsen noch freundlich ab und winken uns zu. Die Wiesenflächen sind bereits grün, die Obstbäume haben pralle Knospen und erblühen wohl demnächst. Die ersten Schafe und Rinder hüpfen auf den Weiden. Wir machen Pause am Karpfenweiher. Der Storch stakelt durch die Wörnitzaue oder thront auf den Dächern der Stadt. Abends erfreuen wir uns an Köstlichkeiten in bezahlbaren Gasthäusern. Bummeln durch Dinkelsbühl mit seinem Puppenhausambiente, erfreuen uns an den Fachwerkkulissen. “Ach Gott, ist DAS schön hier”, hören wir als Refrain der Tage. Da habt ihr Recht, ich hätte es fast(über den Winter) vergessen. Schön, dass ihr da wart, jetzt weiß ich es wieder!

Vom Heu machen

Es raschelt, es duftet, es hat Sommersonne getankt, es kratzt an den Beinen und hört sich doch so gemütlich an, wenn es die Pferde im Winter malmen.

Doch bis es soweit ist, werden täglich mehrmals verschiedene Wetterdienste befragt um fest zu stellen, dass jeder was anderes verspricht. Oder doch den alten Wetterregeln vertrauen, den Vollmond wieder abwarten? Es einfach zu riskieren kann man nicht eingehen, als Pferdehalter hat man nur den ersten Schnitt als Chance. Bleibt es vier Tage sonnig- oder kommt das Gewitter doch früher?

Die größte Sorge im Radio gehört den Schwimmbadbesuchern- ob es Badezeit ist oder nicht. Tja, die können ihr Handtuch in Sicherheit bringen. Mir helfen nur Stossgebete- ja, man wird sehr gläubig bei den Blicken in den Himmel. Wenn wir uns nicht trauen, wird das Gras wieder so überständig wie vor 2 Jahren. Außerdem brauche ich den erneuten Aufwuchs zum Abweiden.

Ich gebe dem selbstgemachten Druck nach und mein Mann darf  das Mähwerk anhängen. Ab jetzt wird jede Wolke argwöhnisch beäugt und das Bangen beginnt. Mehr lesen

Wanderritte im Spessart und der fränkischen Schweiz

Wanderritte im Spessart und der fränkischen Schweiz

Beide Landstriche, der Spessart und die fränkische Schweiz, hatten für uns den gleichen Anreiz: viele hellgrüne Buchenblätter im frühlingshaften Sonnenschein. Daher führten uns unsere Wanderritte 2018 in den Spessart und die fränkischen Schweiz.Reiten im Wald

Ich liebe es im Wald zu sein. Diese Stille- obwohl, wenn man die Ohren spitzt, hört man  Bienen summen, andere Insekten surren, Vögel ein Konzert anstimmen. Es ist eben eine andere Stille, irgendwie organisch, wenn man das Rauschen der Blätter in den hohen Kronen Wiesenreiterdazu nimmt, oder das Rascheln im Unterholz, wenn sich ein noch nicht erkennbares Tier gestört fühlt.

Auch wenn man in der Gruppe reitet, gibt es Momente wo jeder schweigt. Dann fallen die abgehobensten Gedanken aus dem Karussell. Eine Mitreiterin ruft: „schaut mal, wie das Licht durch die Bäume fällt und welche Muster es am Boden malt. Und wie unterschiedlich Grün das alles ist, Moospolster, Preiselbeeren, Tannennadeln…“ Mehr lesen

Von Demut und Rollkur

Im Spätherbst 2017 strampelte die „Dressurqueen“ IW verbissen durch die sozialen Netzwerke. Es wurden die gewonnenen Prüfungen gezeigt, aber auch das mutige Rollkur- Abreiten in der Öffentlichkeit. Dann sah ich sie in einem Interview, wo sie mehrmals von Demut und Partnerschaft mit dem Pferd spricht. Ich konnte da keinen Zusammenhang mit den Videos herstellen. Wie kann man in Demut seinen Partner quälen? Vielleicht habe ich ein falsches Verständnis zu Demut. Ich hinterfrage den Begriff. De und Mut müsste ja: nicht mutig heißen. Aber muss man nicht mutig sein, wenn man von Demut spricht? Man findet auch Hochmut bzw. Arroganz als Gegenpol zur Demut. Das passt für mich besser. Mehr lesen