2014 Zweites Halbjahr

Stangenmikado und Galopparbeit

Auch diese Kurse brachten bei schönstem Wetter die Leute zum Strahlen. Diesmal auch mit Unterstützung zweier VFD- Praktikanten, die sich freuten, auch mitmachen und sich einbringen zu können. Es ist immer wieder erstaunlich, was die Reiter anfangs alles befürchten und glauben, dass es nicht geht. Und kaum hat man Anleitung, konzentriert sich und ist einfach ganz präsent bei der Sache und nicht im Alltag, schon klappt es. Schön ist auch, wenn unterschiedliches Können aufeinander trifft. Die einen haben dann ein Vorbild, wie es mal ausschauen kann und die Besseren erinnern sich bestimmt auch an ihre eigenen Anfangsschwierigkeiten.

VFD-Geländehüpferkurse

Fanden wieder beide am Reiterhof Altmühlsee unter der besonnenen Leitung von Stefan Schwarz statt. Im September leider im Regen, aber der Boden war trotzdem gut – und die Gemeinschaft auch. War halt nix für Weicheier

Borkum- Traumurlaub für Reiter, Pferde und Hund

Ein bisschen aufgeregt waren wir diesmal schon! Was machen wir, wenn es stürmt? Wenn die Pferde auf der Fähre Angst bekommen? Alles umsonst ausgedacht. Bei schönstem Sommerwetter setzten wir über. Es war unser bislang schönster Nordsee-Urlaub. Vormittags ritten wir – trotz ausgebuchter Insel – am menschenleeren Sandstrand. Nachmittags badeten wir mit Hund bei 21 Grad Wassertemperatur. Zu sechst zusammensitzen war auch sehr nett und Peter genoss es, der Hahn im Korb zu sein. Nächstes Jahr wollen wir nach Romö- es ist schon gebucht und wir freuen uns darauf.

Wanderreitführer

Im Spätsommer fand dieser Lehrgang im Kleinen statt. Die unterschiedliche Gruppenzusammensetzung war ein Supertest für die Realität des Wanderreitführers. Ein junger Isländer, dem vor allem beim Vorneweggehen noch nicht alles geheuer war. Ein eher gemächlicher Norweger, der als Kinderreitpferd einfach nur brav sein muss. Ein erfahrener Araber, dem eigentlich nichts zu weit und nichts zu schnell ist. Und dazu mein Peter, der diesen Mix nicht unbedingt als Urlaub ansehen konnte. Doch jeder hatte seine Stärken und Schwächen und konnte diese gut einsetzen. Und dabei auch gleich testen, welche Zielgruppe als Kunden für ihn zutreffen.

Wir gratulieren ganz herzlich: Katrin M.
Katja K.
Ute Sch.

Funktionelle Anatomie

Der Spätherbst ist für theorielastige Seminare gut geeignet. Ich hatte sehr wissbegierige und bereits gut vorgebildete Teilnehmerinnen dabei. So konnten wir von den Basics auch gut in die Tiefe gehen. Um zu überprüfen, ob man auch das sieht, von dem wir theoretisch gesprochen haben, ritt jeder zum Schluss einzeln eine kleine Aufgabe und die anderen gaben ihr Urteil dazu ab. Da gehört zum einen ganz schön viel Mut dazu, Kritik zu üben, aber genauso viel Mumm, dies auch auszuhalten. Es war eine tolle Truppe und das regionale Menü im “Deutschen Haus” zur Belohnung spürt bestimmt noch jeder auf der Zunge. Hier ein persönlicher Teilnehmereindruck:

Wochenende Funktionelle Anatomie Wir meldeten uns für dieses Seminar an, weil wir die unbeschönigte Wahrheit wissen wollten über unsere Pferde. Einige Baustellen waren uns klar, nur konnten wir keine Erklärungen finden, was wir besser oder anders machen können, um unsere Pferde “schön” und gesund zu reiten. Die Voraussetzungen unserer Pferde waren total verschieden (ein Senior und ein “beste Jahre”), wo sollen wir ansetzen? Also war uns klar, da ist Hilfe nötig, und wir meldeten uns samt Pferdebegleitung an. Die Anreise erfolgte schon am Freitag und unsere beiden “Pferdedamen” bezogen ihre Box mit erstklassiger Verpflegung samt Paddock am Hof von Petra in Kühnhardt. Am Samstag nach unserem Frühstück legten wir los, wir stellten uns und unsere Pferde ausführlich vor. Dann folgte der erste Teil in Theorie, unter anderem besprachen wir die ethischen Grundsätze des Pferdefreundes der deutschen reiterlichen Vereinigung und der sich daraus resultierenden Verhaltensregeln im Reitsport. Einige gute Buchtipps waren auch dabei.

Im ersten Praxisteil übten wir uns am Exterieur der Pferde, wobei es leichter war, die fremden Pferde zu beurteilen, beim eigenen Pferd schleicht sich nämlich schnell eine gewisse Betriebsblindheit ein. Nachdem wir Kursteilnehmer unsere Beobachtungen weitergegeben hatten, erläuterte Petra uns die restlichen körperlichen Defizite und erklärte immer wieder, warum und woher diese Baustellen am Pferd kommen. Nachmittags ritten wir gemeinsam auf dem Reitplatz, jede Teilnehmerin ritt eine Dressuraufgabe vor, wir anderen schauten die Pferde an, wie sie laufen. Gleich anschließend gaben wir unsere Beobachtungen weiter, und Petra kommentierte und erklärte viel dazu. Ein Beispiel: zu wenig Aktion in der Hinterhand, Pferd fällt auf die Vorhand, am Oberarm entstehen muskuläre Zubildungen.

Ein Samstag vollbepackt mit Infos, ging mit einem leckeren Abendessen in Dinkelsbühl zu Ende. Am Sonntag ging’s weiter mit dem Üben (Krankengymnastik), wir erhielten eine kurze Einführung in die Longenarbeit mit dem Kappzaum, was natürlich viel leichter aussah, als es wirklich war. Der nächste Theorieteil war dann die Anatomie des Pferdes, angelehnt an Gillian Higgins, die mit ihren “bemalten” Pferden dieses bildlich erklären konnte. Wir lernten auch die neuesten Erkenntnisse über verschiedene Gebisse und ihre Wirkung kennen.

Die letzte Reiteinheit war individuell auf die Probleme des jeweiligen Pferdes zugeschnitten und als Hausaufgabe zu verstehen. Damit hatten wir erstmal genug Input für die nächsten Wochen im heimischen Stall. Unser Abschluss-Fazit: Wir mussten viel aushalten, unsere Fehler wurden uns ohne Beschönigungen klar und unmissverständlich vor Augen gehalten. Wir bekamen so viele wertvolle Informationen und fanden es Super, genau deshalb sind wir nämlich gekommen und hoffen, dass wir in Zukunft unsere Pferde besser reiten können. Wir waren eine tolle Gruppe, die anderen zwei Mädels mit ihren Pferden waren auch so nett, dass wir ein richtiges Superwochenende verbringen konnten. Rafft euch auf, stellt euch den hausgemachten Problemen, lasst euch auf die funktionelle Anatomie ein, es gibt so viele Aha-Effekte zum Wohle des Pferdes!

Es bedanken sich: Uschi + Rabea mit Noelle + Grace

Kreativer Reitunterricht – Trainerfortbildung

So wie wir das Jahr anfingen, haben wir es auch ausklingen lassen! Trotz November hatten wir schönes Wetter und konnten mittags noch draußen essen. Auch dieser Kurs war spannend, hatten wir doch ein gemischtes Bündel an Wissen.

Ulrike macht eigentlich Unterricht für Kinder, hat aber breites Vorwissen. Wir genossen sehr ihre Einstimmungen nach Sally Swift. Verena hat es mehr mit Anfängern oder ängstlichen Reitern zu tun. Hier bestätigte sich wieder mal, dass oft weniger mehr ist. Annette sieht sich mehr als Coach zwischen Pferd und Reiter, will weniger das technische Reiten, sondern dass der Mensch das Spüren und Wahrnehmen lernt. Dazu hatten wir noch eine Wiedereinsteiger – Kundin mit Jungpferd, die sich zum Testen anbot und hier wirklich eine Fülle von Anregungen bekam.

So wie auch untereinander reger Austausch stattfand, wenn auch nicht immer im Konsens – grins. Mich freute sehr das übereinstimmende Feedback zu meiner Arbeit. “wenn ich jemals so einen Unterricht von einem FN-Trainer bekommen hätte, hätte ich mich nie “gezwungen” gefühlt, nach Alternativen zu suchen.” Auch das nachreiten lassen meiner Übungen bei den Kunden zuhause, hat wohl viele Aha-Erlebnisse gegeben. Das bestärkt natürlich und motiviert andere am eigenen Wissen teilhaben zu lassen. Wir wollen als Reitausbilder ja eigentlich alle den Schülern weiterhelfen – die Palette dazu hat viele Farben!

 

Vorschau 2015: Reitbegleithund-Ausbildung

Es ist immer wieder interessant, auf welchen Lebensweg uns die Tiere führen. Als ich als Schülerin noch kein Geld für ein Pferd hatte, begleiteten mich Schäferhunde. Damals (ist ja auch schon 35 Jahre her) war noch ein barscher Umgangston mit den Hunden auf den Übungsplätzen und nicht zimperlich im zupacken üblich. Aber: wenn ich dem Hund rief, kam der auch angespurtet. Nun gut, das ist bestimmt wie bei den Pferden auch, ein bisschen rassetypisch. “Want to please you” ist ja das Motto der Schäferhunde. Nun haben wir in Billy, einen Mischling, der das “dickfellige und distanzlose” des Labradors mit dem sensiblen Charakter des Setters paart. Eine Herausforderung in den Zeitzwängen des Alltags. Da auch ich mich schon bei Joggern und männlichen Spaziergängern für meine Fellnase entschuldigen musste und der verhasste Satz “der tut nix” von den Lippen kam, möchte ich das jetzt im kommenden Jahr angehen. Wenn euch das auch interessiert, meldet euch bei mir, ich nutze gerade die Winterpause um ein Kursangebot zu schneidern.