Unsere Pferde

Jimmy und Seppl

Jimmy
Seppl

Im November 2016 wechselten Haflinger Seppl und Quarter-Hafi-Mix Jimmy aus ihrem Stall zu uns. Sie waren sechs- und siebenjährig und hatten außer Wiesen noch nichts gesehen. Behutsam haben wir sie zu Reitpferden ausgebildet. Ein großes Problem war das aneinanderkleben. Aber mit Beharrlichkeit und viel Vertrauensarbeit ist es deutlich besser geworden. Ihr eigentlicher Arbeitstitel beim Kauf war: ihr sollt Peter wieder mit Freude das Kutschefahren ermöglichen. Trotz Einfahren beim Profi, blieben kleinere und größere Unfälle nicht aus und der Stress wuchs auf beiden Seiten. Auch hier haben wir gelernt: nicht jedes Pferd mit Haflingerblut eignet sich zum Kutschpferd. Als Geländereitpferde haben wir jetzt alle keinen Stress mehr und dafür Spass!


Jaco

Jaco

eigentlich Gyüjtö, ist 2004 geboren und wurde Zweijährig von uns gekauft. Er gehört zur seltenen Rasse der Sarvarer und ist im Gestüt Leutstetten aufgewachsen. Diese Halbblüter wurden vom Prinz Ludwig von Bayern für die Kavallerie gezüchtet und sind nervenstarke Buschpferde.Knapp vierjährig haben wir ihn nach einer gründlichen Bodenschule, Longieren und Handpferdereiten zum Reiten vorbereitet. Ich bin mit ihm durch mehr Tiefen als Höhen in der Jungpferdeausbildung gegangen

Problempferde gibt es tatsächlich und sie werden nicht immer erst gemacht. Nichts hat meinen Charakter so sehr beeinflusst wie dieses Pferd.

Ihn zu reiten hatte nichts mit Reiten-Können zu tun, sondern war eine reine Einstellungssache. Ist man nicht mit sich im Reinen, ist genervt oder schreit nach dem Hund, reitet man ihn in Selbsthaltung Marke “Rollkur”. Er ist eine mentale Herausforderung und hier mein Lehrmeister. Im Umgang ist er liebenswert, besonders wenn er seine großen Ohren Marke Pommestüten, unschuldig zur Seite klappt. Wir haben ihn jetzt auf unserer Seite und alles was er tut, an das er nicht glaubt, macht er für uns! Man kriegt ja angeblich, was man zur eigenen Entwicklung gerade braucht. Ja, wir lernten viel zusammen, auch wenn es nicht die Galopppirouette war…


Don’t cry for the Horses by Brenda Riley-Seymore

Don’t cry for the horses
That life has set free
A million white horses
Forever to be

Don’t cry for the horses
Now in God’s hands
As they dance and they prance
To a heavenly band

They were ours as a gift
But never to keep
As they close their eyes
Forever to sleep

Their spirits unbound
On silver wings they fly
A million white horses
Against the blue sky …


Paolo, gest. 2023

Paolo

war ein spanisch-ägyptisch gezogener Vollblutaraber und gleichaltriger Kumpel zu Jaco. Er kam 2006 aus einer leistungsgeprüften Distanzpferdezucht zu uns und war am liebsten immer in Bewegung.

Im Umgang war er angenehm sensibel, wollte alles recht machen und war immer dem Menschen zugetan, wie ein Schäferhund.

Im Gelände ging er wirklich mutig voran, und schenkte seinen Reitern volles Vertrauen. Ich mußte nie Angst haben, dass er mit seinen, meist übervorsichtigen, Reitern Quatsch macht. Er war ein Goldschatz und arbeitete beständig daran zu zeigen, dass ein Araber nur “gspinnert” ist, wenn er falsch behandelt wird. Wenn ich mit ihm allein unterwegs war, habe ich ihn “fliegen” lassen, dabei war er immer mit einem Ohr bei mir und mit der Stimme durchzuparieren, es gab danach kein Gezackel, sondern einfach Glück und Zufriedenheit auf beiden Seiten.

Für uns kam sein Tod völlig überraschend. Es war in 19 Jahren seine erste Kolik, wir haben 4 Std gekämpft und ihn dann doch gehen lassen. Wir tragen ihn und seine sanfte Art in unserem Herzen und sind sehr traurig…


Lerry, gest. 2022

Lerry

Lerry, eigentlich Leo, war ein Connemara-Pony im XXL-Format. Er wurde  1998 geboren und wir hatten ihn fünfjährig gekauft.

Ich hatte ihn hoch motiviert in der Penquitt- Reitweise ausgebildet. Er lief wirklich schön und die Leute fanden es toll, ihm dabei zuzuschauen.

Im Gelände ging er durch Dick und Dünn und war ein echter Kumpel. Und manchmal war man mit seinem Ponykopf schon gefordert. Seht selbst, der Schelm ist ihm ins Gesicht geschrieben. Die letzten Jahre war er nur noch für kleine Ausritte zu haben, denn Hufknorpelverknöcherung, schiefe Gelenksspalten und ECS plagten ihn. Mit oder durch Lerry mussten wir uns durch das Thema “Umstellen auf barhuf” beißen. Zum Glück, denn jetzt laufen alle barhuf.  In Melanie hatte er eine einfühlende Reitbeteiligung gefunden, die sich bestens um ihn kümmerte! Jetzt vermissen wir sie leider beide.


Dirndl, gest. 2015

Dirndl

ist auch 1992 bei uns geboren und leider ein echter Haflinger.

Ich habe sie mit der Motivation eingeritten, der Welt zu zeigen, dass auch ein Hafi was leisten kann. Ich bin dabei aber an ihrem Phlegma und wohl an ihrem barockem Körperbau gescheitert – auch das muss man akzeptieren.

Sie war ein verlässliches, gemütliches Wanderreitpferd, stets bemüht, nicht zu sehr dabei abzunehmen. Auf unsichere Reiter wirkte sie äußerst vertrauenserweckend. Wenn sich aber jemand durchsetzen konnte, dann spürte sie durchaus den Ernst der Lage und marschierte vorne mit.

Spitznamen wie z.B. der Staubsauger lassen auf ihre ausgeprägte Angst vorm Verhungern schließen. Ihr Futterneid ging sogar soweit, dass sie wohl auch noch ihre eigenen Würmer verdaute, weil nichts nachzuweisen war. Doch ihr Wimpernaufschlag war einfach unwiderstehlich.

Am 24.03.15 ersparten wir ihr die kommende Weidesaison, bei der sie wieder schimpfend und klagend den anderen nachwiehern würde, weil sie nur mit “Stoppuhr” aufs Grün durfte. Zum Sommerekzem kam jetzt noch EMS und ständige Reheschübe. Wir wünschen ihr alle eine gelbe Löwenzahnwiese ad libitum – sie war ein braves Pferd. Danke an ihre Reitbeteiligung Melanie, die ihr gute 15 Jahre eine liebenswerte Begleitung war.


Mymoon, gest. 2014

MyMoon
MyMoon

heißt auf arabisch: Glück im Stall. Er ist bei uns 1992 geboren. Die Anpaarung unserer leistungsbereiten Traberstute Sheila, mit einem asilen Araber ergab das Multitalent Tra-raber. Mit ihm haben wir jeden Orientierungsritt gewonnen, sind dreimal Kreismeister und auch Deutscher Meister im Trekkingreiten geworden. Er schien Gedankenlesen zu können und war ein echter Streber.

Am 3.6.14 ging Mymoon über den Regenbogen. 22 Jahre lang waren wir fast täglich zusammen. 18 Jahre lang war er bestrebt sein bestes zu geben. Ich habe mit ihm wunderschöne Erfolge gefeiert und mühelose Ritte in bester Erinnerung. Er hieß bei den Kursteilnehmern: Herr Naseweiß, Professor, Streber

Er trat dem Menschen einfach nur wohlwollend gegenüber (solange sie ihn nicht im Fellwechsel putzten). Ich konnte mich auf ihn verlassen. Er wurde bei uns geboren, hat nie seinen Stall gewechselt und durfte auf der Weide mit uns sterben. Es war ein Abschied in Etappen, wir wussten: das mit dem Bein, das wird nix mehr – auch nicht noch den Sommer lang. Es ist furchtbar noch ein “Seelenpferd” gehen zu lassen- aber es ist unsere Pflicht.

Vielen Dank an Doris, die ihm auch in den nicht mehr reitbaren Wochen das Gefühl gab, wichtig und geliebt zu sein!


Joker, gest. 2012

Joker

Wir trauern um unseren 18 jährigen Quarter Hollywood Joker Jac, den wir am 20.10.12 auf die ewige Weide entlassen haben.

Es bleibt der Dank an 15 gemeinsame Jahre, die tollen Ritte, das “gemeinsame Glänzen ” können und so einen Schatz besessen zu haben.


Axel, gest. 2016

Axel

war ein von Peter 1981 selbst gezogener Ausnahmehaflinger, der in einer Wirtschaft getauft wurde. Er war 7 Jahre Hengst, wurde aber kastriert, als Peter mit dem Wanderreiten anfing. Die Beiden sind durch fast alle Sparten der Reiterei gezogen – die höheren Dressurlektionen ersparten sie sich einvernehmlich.

Wanderritte, Meutejagden, historische Umzüge, Holzrücken, bronzenes Fahrabzeichen, Berittführer, Kreismeister- die zwei waren wie Topf und Deckel.

Bei uns lief er noch einige Wanderritte und Kurse. Ein Richter beurteilte ihn mit: der kann aber lesen und schreiben. Axel hat sich seine Fans selbst ausgesucht. Die, die er mochte, hat er souverän über Stock, Stein und Sprung getragen, nach dem Motto: bitte stör mich nicht, ich mach das schon. Die, die er nicht mochte, ließ er verzweifeln.

Die letzten Jahre war er in Rente und sorgte bei uns für ein klares Herdenreglement und um penible Ordnung im Stall. Jede Türe, die nur zu und nicht extra haflingergesichert war, machte er auf. Schlaue Pferde sind zuweilen ganz schön anstrengend, fördern aber die Kreativität.

Am 19.10.2016 mussten wir uns von ihm im Kreise seiner Herde verabschieden. Nach 35 gemeinsamen Jahren entsteht eine große Lücke. Wo ist deine aufdringliche Nase, die unsere Taschen durchwühlt? Wo ist dein weiser Blick, mit dem Du gelassen jede Situation gemeistert hast? Wer soll jetzt deine Tonne Grascobs fressen? Wer beruhigt die Herde an Sylvester? Du fehlst uns mit deiner klugen, leisen Art, Du warst solange ein Teil von uns!