Maren Diehl hat Biotensegrity auf die Pferdewelt übertragen. Auf der sogenannten „Gebrauchshaltungskonferenz“, einer Fortbildung, die ich als Pferdetherapeutin besuchte, wurde diese Denkweise näher beleuchtet. Es ist eigentlich eine Weiterentwicklung der Faszienforschung, über die ich ja auch schon einen Artikel verfasst habe.
Bei all den Reitweisen, Reitschulen, Reitmeistern und dafür begnadeten (prädestinierten) Pferderassen sind wir ja irgendwie auf der Suche: wie erreiche ich ein starkes, belastbares und verlässliches Reitpferd? Und schon wird aus der Suche ein Problem. Welche Zusatzfuttermittel, Therapeuten, andere Ausrüstung oder Reittechnik helfen dabei?! Mehr lesen →
Galopp, das ist heutzutage etwas Besonderes. Als Jugendliche haben wir es genossen, den Wind im Gesicht zu spüren, die Tränen liefen einem bei der Geschwindigkeit über die Wangen. Es hatte was von „frei sein“, die Kraft des Pferdes spüren, seinen Herzschlag zwischen den Beinen, durch zwei gespitzte Pferdeohren ins Weite fliegen…
Doch der Kontrollzwang ab Ü40 nimmt einem viel von der Freude. Oft ist noch gar nichts passiert, aber die Gedanken sind uns schon im Voraus. Was ist, wenn ich ihn da vorne nicht halten kann, Was ist, wenn er jetzt bockt, …in ein Loch tritt…sich vertritt…stolpert…meine Familie…mein Kind…meine Arbeit… Mehr lesen →
Carola Smyreks Gedanken zum Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 organisiert von Petra Stegmüller, Kursleiterin Astrid Gründel (NRW), auf einer wundervollen Reitanlage in Lohe bei Dinkelsbühl „Reiterhof Fraunholz“
Meine Motivation an diesem Kurs teilzunehmen war:
Eine sehr ängstliche Hündin (Caddle Dog) und ein Pony (Lewitzer) der meinem Hund droht. Ein entspannte Ausreiten (wie man es sich wünscht) war nicht möglich. Also dachte ich mir: „an so einem Kurswochenende sieht meine Hündin ganz viele Artgenossen, die keine Angst vor ihrem großen Begleiter haben und verliert ihre Angst“. Da man gute Ausbildung nicht immer vor der Haustüre bekommt, entschloss ich mich an dem 130km entfernten Kurs in Mittelfranken teilzunehmen.
Wir waren 10 Teilnehmerinnen und ein Quoten Mann (Grinns) die meisten aus dem guten Jahrgang 1963, was uns alle schon sehr entspannte.
Die Atmosphäre zwischen den Zwei- und Vierbeinern war, dank der guten Tipps von unserer Kursleiterin Astrid, ruhig und entspannt. Selbst auf kleineren Raum, z.B. bei den Theoriestunden, hatten wir die Hunde im Seminarraum dabei und es kam zu keinen Konflikten zwischen den Hunden.
Jedes Teilnehmer-Trio hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. Astrid, unser Ruhepol, machte uns auf jede Kleinigkeit aufmerksam, ging immer geduldig und souverän auf die Teilnehmer ein.
Die Prüfung wollte ich zu Anfang gar nicht mitmachen, mir war das professionelle Training wichtig. Mein Mann motivierte mich jedoch einfach aus Spaß daran teil zunehmen und ich lies mich dazu überreden und: bestand!
Aber – ich beginne am besten von vorne und erzähle euch, wie wir das geschafft haben und wie wir trainierten. Zugegeben war es mein anstrengendste Monat – sowohl für mich, als auch für Maggie und mein Pferd Garfield. Am ersten Übungswochenende gewöhnten wir beim Spazieren gehen Hunde und Pferde einander zu respektieren und zu tolerieren. Im Schritt und Trab mussten wir ein s.g. Laufschema bewältigen, was für uns Menschen die größte Herausforderung war, dieses Schema fehlerfrei zu reiten. Unsere geduldige Astrid sagte es uns wieder und wieder (auch im Parcours) mit einer Engelsgeduld vor. Grundkommandos wie „Fuß“, „Hier“, „Sitz und „Platz“ sollte der Hund auch vom Fahrrad/Pferd gut ausführen. Eines der wichtigsten Kommandos bei einem Ausritt ist allerdings das zuverlässige „Warten- oder Bleib-Kommando” aus der Entfernung.
Mit dem Fahrrad lernten wir den Hund zu verlangsamen und etwas zu beschleunigen, denn wir sollten beim Wechsel durch den Zirkel im Trab den Hund nicht verlieren. Also rauf auf den Drahtesel und einhändig üben was das Zeug hält.
Als letztes Problem wäre dann noch das An- und Ableinen des Hundes auf dem Pferd zu nennen. Natürlich will man als Reiter nicht jedes Mal vom Pferd steigen, sofern der Hund an die Leine gehört. Genau deswegen sollte man dem Vierbeiner beibringen mit seinen Vorderpfoten zum Steigbügel oder Oberschenkel hochzukommen. Mit Hilfe unserer Astrid hatte auch dies bei jedem Teilnehmer-Trio geklappt (wenn das Pferd still stand).
Dieses übt man natürlich auch erst vom Boden aus mit einer normalen Männchen Übung. Klappt diese von unten aus gut, dann wird auch das Pferd (in unserem Fall ein Voltigier-Dummy) mit eingebunden. (was uns das Üben sehr erleichterte denn dieser Dummy bewegte sich nicht) und wir Menschen konnten uns ganz auf das Ab- und Anleinen konzentrieren.
Mit Hausaufgaben im Gepäck gingen wir auseinander um uns ein Monat später wieder zu treffen, für den zweiten Teil „dem Geländeritt mit Hund“.
Beim Wiedersehen, konnte man bei einigen Teilnehmer-Trios Quantensprünge erkennen. Das Üben war erfolgreich und man merkte wie Mensch, Hund und Pferd zusammengewachsen waren.
Das „Laufschema“ in der Halle (ein Prüfungsteil) hatten nun alle fleißig gelernt. Unsere Hunde dabei Abzuleinen und das Schema nochmal im Freilauf abzureiten machte Spaß.
Vor dem Geländeritt hatten wir alle wieder unsere Bedenken, aber Astrid beruhigte uns und gab allen die Zuversicht dass kein „First Case“ eintritt.
Der ganze Kurs hat die Prüfung zum Reitbegleithund bestanden. (JUHU)
Das schönste Geschenk war eine Plakette für unsere Hunde mit dem Namen darauf und hinten der Schriftzug „VFD Reitbegleithund“.
Das „Gröbste“ habe ich nun gemeistert und das Ergebnis ist ein (meistens) braves Pferd und ein entspannt laufender Hund.
Mit Hund und Pferd gemeinsam und entspannt unterwegs zu sein, ist ein sehr schönes Erlebnis.
Mein Dank an Petra Stegmüller für die außerordentlich gute Organisation und dem Trainingshof bei Elfi Fraunholz, der uns durch seine Chill-out-Zonen die nötige Entspannung ermöglichte und das leckere Essen unsere Nerven beruhigte.
Vielen herzlichen Dank auch an unsere geduldige Trainerin Astrid Gründel und Prüferin Jutta Hahn, die uns am Prüfungstag nicht noch nervöser machten.
Leidvolle Erfahrungen: „Das habe ich mir anders vorgestellt!“
Nicht immer schenken uns die Tiere das einfache Miteinander, sondern stellen uns mit ihrem Charakter oder ihren Erfahrungen vor neue Herausforderungen.
Dieses „anders als vorgestellt“ versteckt ja auch die Chance, daraus zu wachsen, verkrustete Vorstellungen zu verlassen, umzudenken, neue Wege versuchen.
So ging es mir vor fünf Jahren mit Junghund Billy. Er wuchs bei uns am Hof und mit den Pferden auf. Immer war ich bemüht, dass er keine schlechten Erfahrungen macht. Dass er weder unter die Hufe, noch an den E-Zaun gerät. Nach 7 Monaten haben wir ihn das erste Mal am Pferd mitgenommen. Mein Mann ist geritten, ich habe mein Pferd anfangs geführt. Er lief brav nebenher, so bin ich auch aufgestiegen. Nach 15minütiger Glückseligkeit- aus der Traum. Das Pferd meins Mannes erschrak sich und pfefferte nach ihm aus. Schreiend lief der Hund davon, ich hinterher. Es ist ihm körperlich außer dem momentanen Schmerz nichts weiter passiert. Aber das Thema Reitbegleithund hatte sich erledigt. Bei den Pferden am Hof und im Umgang hatte er keinerlei Stress, aber mit mir zum reiten, konnte ich vergessen. Ich habe alles versucht, Lieder singen, Gulasch füttern, und was einem nicht alles einfällt. Bin mit Pferd an der Hand losgewandert, hab ihn abgeleint und bin los geritten. Nichts: er saß da wie angewurzelt, er kam nicht nach, obwohl unsere „Bindung“ super war.
Tja, was will ich als Wanderreiter mit einem Junghund, der nicht mit geht? Es reicht ja schon, wenn man ab ca. 8 Jahren nach einer Lösung suchen muss, wenn ihm lange Strecken vielleicht nicht mehr leicht fallen. Meine Tränen haben ganze Fischweiher gefüllt, doch ich entschloss mich, ihn zu verkaufen. Ein superlieber, ausgebildeter Hund wird bestimmt eine tolle Familie finden. Im Internet fand ich schnell Interessenten. Doch dann rief eine Freundin an, die Labradore züchtet und auch reitet. Ihr trockener Kommentar dazu: „Nix wird da verkauft, so einfach ist das Leben nicht, Du brauchst nur Hilfe!“ Ich habe es mir wirklich nicht leicht gemacht und ich hätte auch nicht gewusst, welcher Wattebällchenhundsverein mir da helfen söllte….
Nun gut, ich bekam von ihr den Kontakt zu einer ebenfalls reitenden Hundetrainerin. „Bedingungsloser Leinengehorsam“ war der Schlüssel zum Glück, nach zwei Übungswochenenden war das Thema erledigt. Er hatte zwar die ersten Wochen keine Freude daran, das kam aber mit der Zeit. Nun begleitet er uns seit 5 Jahren täglich und begeistert beim ausreiten. Es sind manchmal die unspektakulären Sachen, die den Alltag zur Freude werden lassen: da reitet jemand und wird von einem freudig wedelnden Hund begleitet…
Meine Tiere zeigen mir, welches enorme Entwicklungspotenzial darin steckt, wenn etwas anders ist als vorgestellt. Eines funktioniert auf jeden Fall nicht: das Tier verbiegen zu wollen um es den Vorstellungen entsprechend passend zu machen. Wir müssen es annehmen, so wie es ist und UNS verändern. Uns, unser Wissen, unsere Vorstellungen.
Und ich muss es wollen, „Ja, aber…“ wäre einfacher gewesen, aber das sind wir halt nicht.
Seit vielen Jahren gehören wir zur treuen Kundschaft von Petra Stegmüller. Diesmal überrascht sie uns mit einem neuen Kurs: Heilkräuterwanderung, Reitstunden, Tipi-Übernachtung, Extremtrail. Na wenn das nicht unseren Geschmack trifft 🙂
Was Petra noch so im Schilde führte, erfuhren wir dann aber erst später: indianische Rituale……..!
Das Tipi, die Rothäute, bunte Pferde, tanzen ums Lagerfeuer, ein Medizinmann, Kriegsbemalung, von links (oder war es rechts?) querende, Unglück bringende, schwarzen Katzen…was hat man nicht für eine blühende Fantasie und fühlen uns ein bisschen wie Winnetou…. Ob wir uns nun davon abschrecken lassen sollen oder die Anziehungskraft größer war, da waren wir uns glaub alle nicht so sicher.
Doch wer nicht offen und voller Vertrauen durch die Welt geht, kann nichts gewinnen! Mit skeptischer Vorfreude vertrauten wir uns Petra, Nicole und dem Tipi an.
„Was im Tipi gesprochen wurde, bleibt im Tipi“ – die wichtigste Regel von diesem Wochenende. Aber was soll ich sagen: ein WOW ist noch untertrieben! Keiner war darauf gefasst: diese Tiefe der Rituale und der Frieden danach.
Diese Gruppe von eigentlich flüchtigen Reitbekannten, die nun so zusammengewachsen ist und ganz neue Seiten am anderen kennt.
Die „klarere Sicht auf sein Leben und seine Wünsche“, die zur ein oder anderen, wichtigen, ganz persönlichen Entscheidung führte.
Aber von Anfang an:
Das Tipi steht in einer blühenden Wiese, nicht weit weg vom Waldrand. Nach einer herzlichen Begrüßung führt uns Nicole Menzel ein in die Rituale der Indianer und das Besondere des Tipis. Bevor wir das weiße Rund betreten, entzünden wir Salbei – räuchern uns, um unser Energiefeld zu reinigen und um uns von Gedanken zu befreien, die wir nicht mehr brauchen. Danach danken wir mit gemeinsamen Gesang und in Stille: Danke, für das uns schützende Tipi, die nette Gemeinschaft, das wärmende Feuer und vieles mehr.
In diesem geschützten Rahmen fällt es uns leicht, uns kurz vorzustellen und eine Frage zu formulieren, die wir auf dem Weg im Wald klären wollen.
Wir gehen hinaus, bauen uns unsere Schwelle und gehen hinüber in unser ganz persönliches Traumland. Wir sind unsere eigene Grenze, es wird Zeit sie zu überschreiten…
Gedankenverhangen kehren wir zurück zum Tipi und nehmen uns erst mal eine Pause – es gibt Gemüsesuppe vom Feuer – lecker!
Es ist schon dunkel, aber nun berichten wir von unserer Reise, dem Gesehenen, Gehörten oder unseren Gedanken dabei. Für uns klingt alles verwirrend, doch Nicole reflektiert uns dies, lässt unsere Worte anders klingen, das Geschehende logisch erscheinen und unser eigenes Potential wieder neu leuchten.
Wir sind erstaunt und berührt über die empfangenen Antworten und legen uns Schlafen – es war ein anstrengender Tag. Jeder lauscht den Geräuschen der Nacht, dem Atem seines Gegenübers, den Träumen des Hundes, der uns liebevoll bewacht. Wir schlafen tiefer und länger als gedacht und werden vom Frühstücksservice geweckt. Beim Frühstück genießen wir die frühlingsgetränkte, weitläufige Landschaft, die Morgensonne, die mystische Streifen am Horizont zaubert und das Quaken der Frösche am See.
Wir räuchern uns nochmals mit Salbei und gestärkt brechen wir nun zu unserem Heilkräuterspaziergang auf. Als studierte Fachfrau bleibt uns Nicole bei keiner Frage eine Antwort schuldig. Um die Rituale abzuschließen und in der „wirklichen Welt“ wieder anzukommen, schließen wir die Wanderung mit Gesang und Danksagungen ab.
Mit viel Freude und Kräutern im Gepäck kommen wir zurück zum Stall und verbacken die Kräuter zu einer von Petra vorbereiteten, schmackhaften Quiche.
Tja, und dann werden wir wieder zu Reitern. Die Pferde freuen sich, uns wieder zu sehen. Petra gibt uns motivierende Reitstunden und hilft uns damit wieder weiter auf unserem Ausbildungsweg. Wer seine Gedanken weiter abgeben wollte, konnte mit Peter über die abgemähten Wiesen fliegen…
Der krönende Abschluss des Wochenendes war dann die Fahrt zum Extremetrail nach Sachsbach, wo sich sämtliche Glücksgefühle übertrumpften. Ob am Boden oder hoch zu Ross, viele Hindernisse wurden mit Bravour gemeistert und auch viel gelacht über den ein oder anderen Fauxpas. Wir hatten so Spaß und sind so glücklich – was haben wir für tolle, vertrauensvolle Pferde!
Unser Tipp an die ewig Zweifelnden: Leute seid mutig, lasst euch auch mal auf was Anderes ein. Nur wer wagt, der gewinnt!
Uns haben die Tage in der Natur wieder Energie tanken lassen und für eine kurze Zeit die Freude, Freiheit, Mut und Lebendigkeit der Kindheit zurückgebracht! Und dem Einen oder Anderen hat es wirklich geholfen, eine gravierende Entscheidung zu treffen!
Vielen Dank liebe Petra, dass Du uns ins kalte Wasser geschmissen hast- das Wochenende kam zum richtigen Zeitpunkt! Danke, dass du den richtigen Riecher hattest und uns diese Möglichkeit gegeben hast. Danke für deine Freundschaft!
Übrigens: Schwarze Katzen tauchten nicht auf, dazu waren wir alle viel zu geerdet!
Ihr kennt das bestimmt, so Tage an denen man innerlich spürt, es wäre heute besser, ich würde nicht reiten. Angespannt von der Arbeit, verbissen einem Ziel hinterher jagend oder einfach Angst z.B. vor den Dachlawinen der Reithalle, zu haben. Es ist leider ein Kreislauf. Zuerst muss man sich selbst vertrauen, um dann das Vertrauen zurück zu bekommen. Es braucht Respekt und Losgelassenheit und zwar unter Tier und Mensch um die Losgelassenheit beim Reiten zu erlangen.
Die mentale Losgelassenheit (die im Kopf statt findet) findet ihren Weg über den Körper des Reiters zum Pferd. Ein in sich ruhender Reiter mit offenem Blick und positiven Gedanken bringt sein Pferd auch körperlich zur Losgelassenheit. Sind wir nicht in Balance, können wir uns schwer koordinieren. Es braucht ein neues Körpergefühl, um sich wieder auf das eigene Können verlassen zu können. Gelingt das, steigert es das Selbstvertrauen und vermittelt wieder ein sicheres Gefühl. Zu hoch gesteckte Ziele oder stumpfes Lektionentraining dagegen, führen zu Krampf und Kampf sowie Frust und Disharmonie- auf beiden Seiten des Sattels. Es lohnt sich herauszufinden, mit welchen Übungen man sein Pferd motivieren kann, denn das bringt mehr, als Zwang (Xenophon): Kommandiert man sein Pferd herum, wird es exerzieren- aber nicht tanzen.
Geduld und Entspannung
Wie wäre es, den zurechtgestrickten Plan loszulassen, Pausen einzulegen, erkennen, dass man mehr Zeit braucht?- das entspannt und lässt vielleicht ein Lächeln zu. Wir sollten mehr Geduld üben für den richtigen Moment.
Unsere innere Haltung dazu muss stimmen. Unser Tun gehört immer wieder in Frage gestellt, wir dürfen uns nicht selbst überschätzen. Das Pferd spürt uns, unseren Körper, unser Gewicht und unseren Seelenzustand.
Die Losgelassenheit bedeutet also auch geistige Zwanglosigkeit und ergibt aus physiotherapeutischer Sicht, eine schöne Bewegung durch lockere, unverkrampfteMuskulatur bei freier Atmung. Das ist das grundlegende Fundament aus dem heraus erst weiterführende Übungen aufgebaut werden. Es wird dazu geraten, soviel Spannung wie nötig, sowenig Spannung wie möglich aufzubauen. Da sind die Extreme wie „Schockstarre“ (aus Angst) mit maximaler Anspannung einerseits, aber auch „komatöses-im-Sattel-rumhängen“ auf der anderen Seite. Wenn ich da als Trainer von „positiver Grundspannung“ rede, bekomme ich verspannte Schultern oder hochgezogene Knie zu sehen. Unter „positiver Energie“ senden, ernte ich zwar auch rollende Augen, aber es verspannt sich nichts, der Reiter versucht, dem Bild nach zu spüren. So wird Reiten zur Symbiose aus Liebe und Verständnis.
Die Losgelassenheit beim Reiten
Die Losgelassenheit beim Pferd zu erreichen muss das Ziel und das Ende der Reiteinheit sein. Sie wird sich durch die gute Art des Reitens ergeben- man kann sie nicht erzwingen.
„Doch ein Lösungsweg führt nur zur Lösung- wenn man ihn auch geht!“
Beispiele für lösende Arbeit und lösende Übungen:
10 Min. Mittelschritt am hingegebenen oder langen Zügel
Leichttraben in frischem Tempo (nicht übereilt vorwärts, das führt zu Verspannungen; nicht zu langsam- schleppende Hinterhand) auf großen Linien in leichter Anlehnung
Galopp auf großen Linien
Wechsel zw. Trab und Galopp (entspannt den Rücken)
Wechsel zwischen Schritt und Trab
Schenkelweichen, Vorhandwendung
Aus dem Zirkel wechseln
Schlangenlinien, einfache und durch die Bahn
Tritte und Sprünge verlängern
Wichtig: viele Pferde lösen sich im Galopp leichter als im Trab(kein ermüdender Dauerlauf bereits vor der eigentlichen Arbeit)
Die geeignete Lektion für sein Pferd finden
Einschließlich der Schrittphase sollte das Pferd in 20-30 Min. gelöst sein, dies variiert mit dem Alter und auch der Außentemperatur
Zirkel verkleinern (traversartig) und vergrößern( schulterhereinartig)
Schulterherein
Beispiele mangelnder Losgelassenheit beim Reiten:
Schweifschlagen- Schlauchgeräusche- Zähneknirschen- Stressatmung- hektisches Kauen- Anlehnungsfehler (durch verspannen im Genick, Hals, Rücken) – kein energisches Abfußen aus der Hinterhand (schwingt nicht durch den ganzen Rücken durch) – geht nicht taktrein- Pferd kaut (zu enges Reithalfter?) und speichelt nicht- eingeschränkte Vorhandtätigkeit- Unterhals (Pferd entzieht sich nach hinten- unten)- keine Dehnungshaltung möglich- keine Nickbewegung mehr im Schritt- Triggerpunkte am Kaumuskel und Unterhals (Überforderung unter psych. Stress) – geht ständig in hoher Grundspannung- psych. und/oder phys. Überforderung- Unsicherheit( Pferde werden von ihrem Reiter nicht geführt, fühlen sich allein gelassen)
Pferd ist müde und verheizt- ist gelangweilt und abgestumpft- es hat resigniert
In einer gelungenen Lösungsphase werden Muskeln, Sehnen und Bänder gelockert, erwärmt und vermehrt durchblutet.
Durch das korrekte Lösen werden nervöse Pferde in der Regel ruhiger (aber nicht langsam) und triebige Pferde in der Regel fleißiger (aber nicht eilig).
Für das junge Pferd ist das erreichen der vollen Losgelassenheit das Ziel der Reiteinheit.
Beim reiferen Pferd gilt es immer wieder die Losgelassenheit zu erreichen (kann durchaus zwischendrin verloren gehen) sowohl während der Arbeits- als auch in der Erholungsphase.
Wichtig: So wie man das Pferd wegstellt, holt man es physisch und psychisch am nächsten Tag wieder heraus!
Ich wünsche euch dazu gutes Gelingen und schöne Ritte auf gelassenen und motivierten Pferden. Bei festgestellten Schwierigkeiten, helfe ich euch gerne im Einzelunterricht weiter.
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