Jahresgruß 2021

Liebe Pferdefreunde,

gerade habe ich mir noch meinen letztjährigen Gruß durchgelesen und musste feststellen, dass sich eigentlich nicht viel verändert hat. Nur wurde zusehends aus den “dankbaren” Momenten mehr Verdrießlichkeit. Aber ich möchte nicht über das C lamentieren, man kann es eh nicht mehr hören.

So hatten wir in 2021 zwar ein bisserl mehr arbeiten dürfen als im Vorjahr, aber es war schon eher gemütlich von der Auslastung her. Und es verlagerte sich irgendwie. Ich hatte deutlich mehr Individualtrainings, bei denen Gäste mit ihren Pferden hier Urlaub machten und dabei Ausritte mit Reitunterricht kombinierten. Da kam es zu interessanten Kombinationen und Analysen. Das Schönste ist für mich natürlich, wenn sich die Mühe gelohnt hat und Pferd und Reiter ein Stückchen mehr zusammengewachsen sind. Es freut mich, wenn das hierbei erlangte Vertrauen zueinander im heimischen Stall weiter anhält und Früchte trägt. Mehr lesen

Geheimtipp Naturpark Frankenhöhe

Geheimtipp Naturpark Frankenhöhe

Mein Geheimtipp: Wanderreiten im Naturpark Frankenhöhe

Mein Reitgebiet zuhause ist umrahmt von den Allgäuer Bergen, grasenden Rindern und bevölkert von zahlreichen Erholungssuchenden.

Wenn ich mich nach Ruhe und langen Galoppstrecken sehne, fahre ich in 2 Stunden mit meinen Pferden die A7 in Richtung Nordbayern. Am Wanderreiterstützpunkt von Petra und Peter Stegmüller bei Feuchtwangen, habe ich einen idealen Ausgangspunkt für längere Touren. Ich schätze aber auch den Aufenthalt vor Ort, um Geländeritte mit Reitunterricht zu kombinieren.

Wenn ich losziehe und meine Touren plane, bevorzuge ich Stationen, die bereits ausgesuchte Streckenempfehlungen mit GPS-Daten haben. Nicht, dass ich nicht Karten lesen könnte, aber das reiten mit GPS geht einfach flotter und ist bequemer. Und manch eine Station verrät damit seine Lieblingsstrecken, die man so aus der Karte gar nicht rauslesen kann

Hervorheben möchte ich das Projekt: www.stationenhopping.de. Ich kenne zwar jetzt schon die beteiligten Stationen, aber auf die Höfe zu reiten, ist ein bisserl wie vertraut ankommen. Man kennt sich, die Pferde werden bestens versorgt und ich fühle mich herzlich willkommen- und zwar von Herzen! Ob ein Schnapserl oder ein Kuchengedeck, die Gastgeber wissen, auf was wir uns freuen. Für abends wird aufgekocht, oder in ein Gasthaus mit besonderer regionaler Küche gefahren.

Gerade auf Petras Empfehlung hin, haben hier viele Südbayern ihren ersten Karpfen gegessen. In der Dinkelsbühler Ecke reitet man an so vielen, idyllischen Fischweihern vorbei, das muss man probieren. Überhaupt gibt es hier noch viele kreative Gasthäuser, die regionale Köstlichkeiten anbieten. Was haben wir hier im Herbst schon bei den Fisch- und Wildtagen geschlemmt. Und das bei absolut moderaten Preisen!

Aber außer lecker essen, liebe ich auch die Landschaft hier. Es ist nicht langweilig, gibt immer mal wieder sanfte Hügel mit schönen Ausblicken in die Flusstäler. Oder weiche Wiesenwege durch fast menschenleere Täler. Obwohl- weich? – der Naturpark ist von der Sonne verwöhnt und zum Leid der Landwirte oft vom Regen vergessen. Ganz anders wie im grünen Allgäu…

Bei sommerlicher Hitze genieße ich natürlich die Strecken durch die Wälder. Meistens sind sie fein gesplittet und damit gut zu reiten. Es gibt auch viel Mischwald, der natürlich im Frühjahr oder Herbst seinen besonderen Reiz der Farben hat. Anders als bei uns, gibt es auch sog. Trockenhänge, wie man sie auch aus dem Altmühltal kennt. Darauf wachsen neben Wacholder und Thymian auch alte Streuobstbestände. Die Pferde schätzen die Pause unter den Apfelbäumen und ich kann bewundern, was hier so alles blüht, summt und schwirrt.

Wenn ihr nun neugierig auf das Reitgebiet geworden seid, dann schaut mal im Internet unter: www.reiten-franken.de  oder direkt bei www.stationenhopping.de.

Ich wollte euch die Region auch deshalb vorstellen, damit so engagierte Projekte gut besucht werden. Denn leider hören immer mehr Betriebe auf, weil es doch für eine Nacht einen ziemlichen Aufwand für die Station bedeutet. Und je dünner gesät die Wanderreitstationen sind, umso schwieriger wird es, einen längeren Ritt zu planen.

Ich wünsche euch dort schöne Ritte mit vielen netten Erlebnissen am Wegesrand.

Herzlich grüßt euch Susanne S. aus dem Allgäu

Kühnhardts neuer Hahnenbaum

Am 1. Mai 2018 fand wieder ein großes Fest im Dorf statt. Üblicherweise stellt man da ja den Maibaum auf- in Kühnhardt ist es der “Hahnenbaum” (früher tanzte man dabei “einen Gockel” aus). Nach fünf Jahren wurde der Alte nicht nur unansehnlich, sondern vor allem morsch und damit gefährlich. Unser Dorf pflegt noch in Vielem seine Traditionen und so wurde auch hier Manneskraft anstatt Technik (Kran) eingesetzt. Stolz trugen die 30 kräftigen Männer, die 25m hohe, reich geschmückte Fichte zum Dorfplatz. Mit Stangen (sogen. Schwalben), Spießen und der klaren Ansage des Zimmerermeisters wurde nach 2 Stunden der Baum in die Erde gesetzt. Die leichte Brise entwickelte mit der Höhe des Baumes ganz schöne Kräfte. Dann wurde feierlich die Chronik von Kühnhardt vorgelesen, um den 250 Zaungästen auch das Wahrzeichen unseres Ortes-den Schlegel- zu erklären. Der alte Eichenknörz stammt von 1784 und wurde da von den “Herren von Kreßberg” als Zeichen des Vergleichs gestiftet. Es ging dabei um die Weiderechte rund ums Dorf.

Mehr dazu und ausführlicher könnt ihr unter die Geschichte Kühnhardts nachlesen. Bei strahlendem Sonnenschein fand der gelungene Tag auf der Bierbank seinen Abschluss.

Kurs Feedback 2022

Kurs Feedback 2022

Stangengymnastik & Seitengänge

Wenn der Winter sich verabschiedet und das Frühjahr sich ankündigt kommen einem als Pferdehalter doch oft die Gedanken, mit welcher Art von Kursen lässt sich das diesjährige Jahr bereichern und wieder neue Impulse für die gemeinsame Arbeit und Entwicklung erlangen.

Von einem Stationenhopping – Wanderreiten im Romantischen Franken hatte ich noch die Wanderreitstation von Petra und Peter Stegmüller im Hinterkopf. Unser damaliger Wanderritt startete und endete dort und es war eine schöne gemeinsame Zeit, die wir dort verbringen durften. Ich hatte mir gemerkt, dass Petra Stegmüller Physiotherapeutin für Pferde ist und unter diesem Gesundheitsaspekt auch Kurse unter dem Jahr für interessierte Pferd-Reiter-Paare anbietet.

Da mit dem Älter werden meines Pferdes der Erhalt der körperlichen Gesundheit mir noch mehr wie vorher am Herzen liegt fand ich diese Kombination sehr ansprechend. Ein weiterer Vorteil besteht für mich in einer kurzen Anfahrt von unter einer halben Stunde. Eine kürzere Zeit auf der Straße ist definitiv mit weniger „Stress“ für Pferd und Reiter verbunden.

Also tätigte ich einen Blick auf die Homepage und die ausgeschriebenen KursTermine. Ein Kurs Mitte Mai unter dem Titel „Kreative Stangengymnastik“ sprach mich sofort an und ich merkte mir diesen vor. Als der Termin näher rückte fragte ich an und erhielt einen Platz auf der Teilnehmerliste. Wenige Tage vor Kursbeginn bekam ich eine Email, dass verschiedene Teilnehmer leider erkrankt sind oder aus anderen Gründen nicht kommen können, so dass ich die einzig verbleibende Teilnehmerin wäre. Sie bot mir ein Tagespaket von 2 Reiteinheiten an, sofern ich Lust hätte alleine zu kommen. Und das hatte ich! Was kann einem Besseres passieren als eine kompetente Trainerin den ganzen Tag für Einen alleine 😊 Mehr Input lässt sich wohl kaum aus einem Kurs ziehen.

So reiste ich am Samstag, den 14.05.2022 motiviert in der Früh an. Snotra erhielt eine mit viel Sägespäne eingestreute Box und eine Raufe voll Heu. Was will Pferd mehr nach einer Hängerfahrt, wenn auch in diesem Fall kurzen Anreise.

Petra lud mich auf eine Tasse Kaffee ein und wir besprachen den Ablauf des heutigen Trainingstages. Sie fragte ab, was ich gern für Schwerpunkte setzen möchte bzw. was ich mir von dem Kurs erwarte oder mir darunter vorstelle. Auch Probleme oder Schwachstellen wurden angesprochen. Nach diesem produktiven Austausch machte ich mein Pferd fertig und Petra gestaltete den Reitplatz für die erste Trainingseinheit. Uns erwarteten Stangenfächer, einzelne Stangen, Stangenreihen. Alles was man sich vorstellen kann unter „Kreativer Stangengymnastik“ Sie ließ uns erst in Ruhe aufwärmen, so wie wir es daheim auch tätigen bevor wir an die ersten Aufgaben gingen. Snotra merkte sehr schnell, dass es nun hieß sich zu konzentrieren und die Füße nicht nur zu heben, sondern auch bewusst zu setzen. Aber auch ich wurde angehalten mich auf die Aufgaben zu konzentrieren und das korrekte Anreiten und Reiten über die Stangen mit einem gesteigerten Bewusstsein zu tun. Kleine Unachtsamkeiten meinerseits kassierte ich sofort über Snotras nicht optimalen Bewegungsablauf. Denn sie zeigte sich sehr bemüht und willig und verlangte hierfür auch das passende Pendant. Unsere gegenseitigen Bemühungen fruchteten und schlussendlich konnten wir unsere erste Reiteinheit glücklich und zufrieden beenden!

Nachdem ich Snotra abgesattelt und für ihre Mittagspause auf den Paddock entlassen hatte erwartete mich schon ein reichlich gedeckter Mittagstisch. Wurst & Käse, frisches Gemüse & Obst…hier ließ sich mehr wie satt werden!

Gut gestärkt ging es demnach an die zweite Reiteinheit. Hierfür hatte sich Petra Elemente aus dem Caprilli-Test überlegt und über die Zeit in der ich Snotra für den zweiten Teil richtete einen kleinen Parcour aufgebaut.

Es sah spannend aus! Und ich muss sagen, es ist echt schön, wenn man einen Parcour aufgebaut bekommt! Sonst bin ich diejenige, die einen Parcour aufbaut und Stangen, etc. durch die Gegend trägt, damit ich etwas Abwechslung in unser Reitprogramm bringe. Deshalb ging ich voller Vorfreude an die Aufgaben heran und wir hatten Spaß dabei! Die Übungen aus der Vormittagseinheit zahlten sich aus, da Snotra und ich gleichermaßen nun wussten worauf wir zu achten hatten. Abschließend wäre ein kleiner Sprung im Parcour gewesen, der an sich im Galopp hätte absolviert werden sollen. Aber aufgrund der doch schon höheren Temperaturen, die uns der Nachmittag bescherte, entschied sich Snotra, dass dieser kleine Sprung auch aus dem Trab geht. Dafür müsste man seine Hinterhand nicht zu sehr aktivieren zu dieser fortgeschrittenen Zeit. Sie behielt auch Recht, so ein Hopser war auch aus dem Trab zu schaffen😉

Mit diesen neuen Trainingsimpulsen traten wir geschafft aber zufrieden und motiviert für unsere alleinigen Gymnastikeinheiten den Heimweg an.

Da ich nach diesem Kurs sehr angetan von Petras Art und Weise zu unterrichten war, war mir an sich schon klar, dass ich noch einen weiteren Kurs bei ihr im Jahresverlauf absolvieren möchte.

Mitte August war es wieder soweit. Ein Wochenende Kurs unter dem Schwerpunkte „Seitengänge“ stand auf dem Programm. Da ich mir nur Samstag einrichten konnte, durfte ich an diesem Kurs als Tageskurs teilnehmen. An diesem Kurs waren wir insgesamt 8 Teilnehmerinnen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und einem wirklich vielfältigen Rassespektrum. Neben Snotra als Isländer waren Connemara, Freiberger, Haflinger, Araber und Bosnisches Gebirgspony vertreten.

Petra empfing uns alle sehr herzlich und hieß uns nach Ausladen und Unterbringung der Pferde auf ihrer Terasse bei Kaffee & Kuchen willkommen. Eine Jede durfte sich und ihr Pferd vorstellen, die Erwartungen an den Kurs benennen und die persönlich empfundenen Probleme schildern. Anschließend wurden wir in 2 Gruppen eingeteilt. Petra ging vor auf den Platz während wir von der ersten Gruppe unsere Pferde richteten. Nach dem allgemeinen Aufwärmen begannen wir mit den Aufgaben. Schulterherein an den langen Seiten angefangen aus einer Volte in der Ecke, um die korrekte Stellung zu nutzen. Schenkelweichen wurden eingebaut. Vorhand- und Hinterhandwendung um Pylonen. Langweilig wurde es nicht. So verging die erste Einheit wie im Flug und die nächste Gruppe stand schon mit ihren Pferden am Reitplatz. Wir verließen den Platz und liefen zurück zum Stall um unsere Pferde in die Mittagspause zu entlassen. Im Anschluss gesellten wir uns wieder an den Platz, um den anderen bei den Übungen zuzusehen und ggf. durch die Beobachtung noch weiteres zu lernen. Als auch Gruppe 2 ihre Einheit beendet hatte und die Pferde in Boxen oder Paddocks entlassen hatte, gesellten wir uns alle zu Petra in die Küche und aßen gemeinsam was der reichhaltig gedeckte Tisch so hergab. Nach entspannter Pause mit gutem Austausch war es für Gruppe 1 wieder an der Zeit die Pferde zu richten und sich auf den Reitplatz zu begeben. Diverse Übungen aus der Vormittagseinheit wurden zum Einstieg wiederholt bevor es mit diesen an erweiterte Übungen ging. Wir hatten einzeln einen Parcour mit den eingebauten des Vormittages Übungen unter den Augen von Petra zu reiten und erhielten hierzu Anmerkungen zu Stellung, Sitz, Zügelhaltung, Bein. So konnte dies zeitnah umgesetzt und bei nächster Aufgabe schon eingesetzt werden. Während einer die Aufgabe ritt schauten die anderen zu. Wieder unter dem Aspekt Lernen durch Zuschauen. Denn dies war weiterführend bereichernd durch die Kommentare von Petra. So lernte Jede an Jeder nochmals dazu. Aber auch diese Einheit fand ihr Ende und Gruppe 2 bat schon um Einlass mit ihren Pferden. Somit verabschiedeten wir uns vom Platz und gaben ihn frei. Aber wir ließen uns es natürlich nicht nehmen nach dem Absatteln unserer Pferde und weiterer Versorgung noch einen Blick auf Gruppe 2 zu werfen. Nachdem ich dies als Tageskurs gebucht hatte und eine abendliche Verpflichtung anstand, musste ich leider zeitnah meine Sachen packen und Snotra für die Heimfahrt verladen. Nach Verabschiedung von den wirklich netten anderen Kursteilnehmerinnen ging es für uns nach Hause. Im Nachgang erhielten wir die Einzelfotos, die von uns gemacht wurden, um auch hieraus noch Schlüsse zu ziehen. Denn schließlich sieht man sich selbst selten reiten und auf Fotos kann doch einiges festgehalten und auch im Nachhinein analysiert werden. Eine tolle Sache fanden wir Alle!

Wer an lehrreichen Kursen mit Gesundheitsaspekt in entspannter Atmosphäre und guter Verpflegung Interesse hat kann sich gerne unter www.pferde-unser-leben.de weiter informieren und einlesen 😊

Rückblick auf 2022

Rückblick auf 2022

Die letzten 3 Jahre waren doch mental recht anstrengend und kräftezehrend.

Dieses ständige Hin und Her, diese Unplanbarkeit von Kursen oder Wanderritten, dieses abhängig sein, von Faktoren von außen, die man selbst nicht beeinflussen kann, das hat mich echt belastet. Und mir auch oft die Vorfreude genommen. Ich begleite nun seit über 20 Jahren Pferde und ihre Reiter und es macht mir unheimlich Spaß und ist der Motor meines Lebens. Und ich bin so unheimlich dankbar für all die lieben Pferdeleute, die bei uns ein und aus gehen. Oft schon seit über 20 Jahren…dann Pferdeoldie mäßig eine Pause… dann mit neuem Jungpferd wieder in Begleitung.

Heuer war wieder ein „gutes Jahr“ , wir hatten genug Übernachtungen von Wanderreitern, damit verbunden lustige Abende und gute Gespräche.  Als Kursthemen standen: Longieren mit Kappzaum, Schub- und Tragkraft auch für Freizeitreiter, Seitengänge und Galopp verbessern zur Auswahl. Diese Wochenenden  wurden gut gebucht und es kamen auch viele neue Gesichter hinzu. Was ja auch bereichernd ist. Da ich selbst reitweisenoffen bin (jedenfalls bemühe ich mich, den Sinn zu verstehen) hatte ich schöne, reiterliche Begegnungen. Und sowas ist befruchtend, aus mehrerlei Sicht. Ich finde den Austausch schön, solange es pro Pferd ist.

Und wenn die Leute wieder zufrieden heim fahren, bleibt mir ein unheimliches Glücksgefühl- so soll doch Arbeit wirken.

Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist der Pferdephysio- und Osteotherapie gewidmet. Auch hier ist es für mich ein Geben und Nehmen und ein wunderbares Gefühl Pferd und Reiter auf eine andere Art zu unterstützen. Vielen Dank den liebenswerten Pferdebesitzern! Ich komme gern zu euch.

Extern durfte ich den Kurs zum VFD Reitbegleithund bei Jutta Hahn unterstützen. Pferd, Hund und Mensch unter einen Hut zu bringen, ist ja doch nochmal eine Herausforderung, die aber alle gut gemeistert haben.

Ein Tageskurs bei uns galt dem Thema Akupressur, geleitet von Angie Hirsch, deren Arbeit ich schätzend erleben durfte. Akupressur kann jeder anwenden, wenn er weiß, auf was es ankommt.

Selbst habe ich den Winter u.a. für eine Zoom Fortbildung mit Anke Recktenwald genutzt. Sie hat in mir wieder die Faszination des Tellington Touches aufleben und verfeinern lassen. Und weil ich von dieser Pferdefrau so begeistert bin, kommt sie vom 2.-4.6. zu mir für einen Kurs  „Balance-Kontakt-Beweglichkeit“ . Hier werden wir viel von ihrem Wissen profitieren können. Es sind nur noch Plätze für aktive Zuschauer frei oder eben mit Pferd auf Warteliste.

In unserem Sommerurlaub haben wir  in so vielen Bergseen gebadet, wie in den letzten 30 Jahren nicht. Von Rosenheim, mit Eggstätter Seenplatte und Chiemsee, zum Gardasee und über Molvenosee, Plansee und Ammersee zurück. Es war so herrlich. Bei uns kippen die Weiher und viele Seen  leider alle während der Trockenheit um und verwandeln sich in grün-schlierig- bääh.

Weiteres Highlight war die Reise mit langjährigen Wanderreitkunden, die dann zu Freunden wurden. Statt ins Altmühltal ging es hoch in die Lüneburger Heide. Der Rehrhof war unser Ausgangsdomizil für Ritte in die Heide. Und weil wir die Nordsee schon fast riechen konnten, sind wir noch ein paar Tage nach Sahlenburg bei Cuxhaven. Natürlich sind wir auch die 12km zur Insel Neuwerk geritten. Doch das Wasser war bei Ebbe noch zum Teil Reiterkniehoch.  Als mein Jimmy irgendwie abtriftete und dabei zu schwimmen begann, bekam ich es mit der Angst zu tun. Doch der „Treck“ zieht weiter… Eine geschätzte Mitreiterin sagte dann: jetzt habe sich ihr Pferd, seine Lebensstellung erarbeitet…auch schön.

Und da jetzt alle wie wir, Nordseeinfiziert sind, geht es im nächsten Sommer nach Borkum, dann können die Pferde mit dem Schiff auf die Insel und müssen nicht schwimmen…

Leider mussten wir auch das „loslassen“ üben…

Corona hat uns eine gute Bekannte viel zu früh genommen, das hat uns echt erstarren lassen.

Mitte Februar hörte ich nachts Lerry rumoren, dachte erst, er hat sich festgelegt, doch er bekam einfach keine Luft mehr. Wir haben viele Monate an dem Lungenthema rumgedocktert, gelindert, gehofft und in der Nacht dann doch verloren. Er kam 5jährig und war 19 Jahre bei uns. Er war ein tolles Connemarapony, mit dem ich viel erleben durfte. Mein Schultereckgelenk erinnert mich des öfteren an ihn…Die letzten Jahre wurde er von seiner liebenswerten Reitbeteiligung Melanie gewissenhaft versorgt. Und er hat auf sie während zwei Schwangerschaften echt aufgepasst.

Mitte Mai hat unsere Katze Momo mit 15 Jahren nach einer Erlösung gefragt, sie durfte ganz ruhig daheim einschlafen. Ein Dank an Tierärzte, die sowas achtsam machen.

Anfang Juli  musste ich meinen Hund Billy mit nur 9 Jahren gehen lassen. Ein Prostatatumor hat sich auf die Blase gelegt. Es hat uns das Herz zerrissen, von heute auf morgen, ohne lange Vorwarnung unseren täglichen Begleiter zu verlieren. Eine tiefe Leere lag im Haus und in uns. Nicht zum aushalten.

Tja, und dann fand ich im Netz unseren Jacky. Ein Irish Setter x Gordonsetter Mix. Er wird und soll uns den Billy nicht ersetzen, aber ohne Hund ist das Leben nicht schön. Jacky ist zwar auch schwarz, aber das war es dann schon mit Gemeinsamkeiten- und das ist gut so. Und wenn die Trauer noch so tief ist, diese Naivität und „die Welt ist nur gut“ Ausstrahlung, die ein Welpe mit sich trägt, ist schön und ansteckend. Tja, und unsere Tage und Nächte sind nun wieder mit jungem Leben gefüllt.

Abschließend  möchte ich, mit euch an der Seite wieder:

Auf in ein neues Jahr, Auf in den längeren Tag, das Frühjahr, den Sommer. Auf in das Leben, Auf in die Liebe zur Natur und ihren Wesen, Auf in diesen Augenblick, auf keinen Fall zurück.

Und:

Aufatmen, Auftauen, Auftauchen, Aufräumen, Aufbauen, Aufblühen, Aufstehen, Aufbleiben. Aufdonnern, aufbrechen, aufdrehen, aufrichtig, aufregend, aufmerksam…

Auf all das, was noch kommt.

Wir freuen uns auf euch in 2023!

Eine kleine Auszeit im Altmühltal

Eine kleine Auszeit im Altmühltal

Mitte August, vom 11.08.2021 – 15.08.2021, fanden wieder die traditionellen Altmühltal Sternritte statt. Bei schönstem Wetter konnten wir mit bis zu 9 Teilnehmern die herrlichen Wege geniessen. Wenn man die Zufahrten zu den Windrädern auslässt, sind viele Wiesenwege vorhanden. Bei den doch ordentlichen Temperaturen freuten wir uns auch sehr über die schattigen und angenehmen Waldwege.

Die Unterkunft für Pferd und Reiter war wie immer am bewährten Standort und hervorragend. Zum Mittag fanden sich auch neue Wirte, da nicht alle Gasthäuser weiterhin bestehen.

Unter den Teilnehmern gab es auch neue Gesichter, und natürlich den harten Kern der sich diese Auszeit nicht entgehen lassen will.

Hier noch ein paar Impressionen:

Jahresgruß 2020

Jahresgruß 2020

Liebe Wegbegleiter und Freunde!

Ich hab mich in der letzten Zeit vorwiegend über die Jahresrückblicke geärgert. Alles nur negativ. Da hab ich so in mich reingehört und kann das Gefühl so nicht teilen. Bei all dem zugegebenermaßen, für meine Generation nie vorstellbaren Ein- und Beschränkungen dieses Jahr, über die ich jetzt nicht schimpfen möchte, fühle ich in meinem Herzen eine große DANKBARKEIT!

In meinem persönlichen Jahresrückblick habe ich gerade durch diese Zeit viel Gutes wahrnehmen können.

Das wertvollste ist die Stille. Keine lärmende Autobahn beim Reiten, keine verirrten LKW’s im Dorf, keine autofahrenden Mütter mehr, die im 2 Std. Takt ihre Kinder zum bespaßen hin und her fahren.

Mal wieder dankbar sein, für ein „miteinander wieder ins Gespräch kommen“ am Gartenzaun, mit Nachbarn, die sonst auch nicht zu sehen sind…

Plötzlich konnte ich nachts wieder durchschlafen, weil das Gedankenkarussel eingesehen hat, dass es nachts nichts mehr zu organisieren gibt…

Dankbar festzustellen, wie sehr ich meinen Beruf liebe. Wie mir die erleichterten Pferde- und Menschengesichter bei den physiotherapeutischen Behandlungen fehlen. Wie gerne ich Reitern mit ihren Pferden weiterhelfe. Was wir für Gastgeber aus vollem Herzen sind, die die Menschen um uns herum, jetzt so sehr vermissen… Mehr lesen

Impressionen vom Galoppkurs am 1. Juni-Wochenende 2019

Impressionen vom Galoppkurs am 1. Juni-Wochenende 2019

Galopp, das ist heutzutage etwas Besonderes. Als Jugendliche haben wir es genossen, den Wind im Gesicht zu spüren, die Tränen liefen einem bei der Geschwindigkeit über die Wangen. Es hatte was von „frei sein“, die Kraft des Pferdes spüren, seinen Herzschlag zwischen den Beinen, durch zwei gespitzte Pferdeohren ins Weite fliegen…

Doch der Kontrollzwang ab Ü40 nimmt einem viel von der Freude. Oft ist noch gar nichts passiert, aber die Gedanken sind uns schon im Voraus. Was ist, wenn ich ihn da vorne nicht halten kann, Was ist, wenn er jetzt bockt, …in ein Loch tritt…sich vertritt…stolpert…meine Familie…mein Kind…meine Arbeit… Mehr lesen

Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 in Lohe bei Dinkelsbühl

Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 in Lohe bei Dinkelsbühl

Carola Smyreks Gedanken zum Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 organisiert von Petra Stegmüller, Kursleiterin Astrid Gründel (NRW), auf einer wundervollen Reitanlage in Lohe bei Dinkelsbühl „Reiterhof Fraunholz“

Meine Motivation an diesem Kurs teilzunehmen war:

Eine sehr ängstliche Hündin (Caddle Dog) und ein Pony (Lewitzer) der meinem Hund droht. Ein entspannte Ausreiten (wie man es sich wünscht) war nicht möglich. Also dachte ich mir: „an so einem Kurswochenende sieht meine Hündin ganz viele Artgenossen, die keine Angst vor ihrem großen Begleiter haben und verliert ihre Angst“. Da man gute Ausbildung nicht immer vor der Haustüre bekommt, entschloss ich mich an dem 130km entfernten Kurs in Mittelfranken teilzunehmen.

Wir waren 10 Teilnehmerinnen und ein Quoten Mann (Grinns) die meisten aus dem guten Jahrgang 1963, was uns alle schon sehr entspannte.

Die Atmosphäre zwischen den Zwei- und Vierbeinern war, dank der guten Tipps von unserer  Kursleiterin Astrid, ruhig und entspannt. Selbst auf kleineren Raum, z.B. bei den Theoriestunden, hatten wir die Hunde im Seminarraum dabei und es kam zu keinen Konflikten zwischen den Hunden.

Jedes Teilnehmer-Trio hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. Astrid, unser Ruhepol, machte uns auf jede Kleinigkeit aufmerksam, ging immer geduldig und souverän auf die Teilnehmer ein.

Die Prüfung wollte ich zu Anfang gar nicht mitmachen, mir war das professionelle Training wichtig. Mein Mann motivierte mich jedoch einfach aus Spaß daran teil zunehmen und ich lies mich dazu überreden und: bestand!

Aber – ich beginne am besten von vorne und erzähle euch, wie wir das geschafft haben und wie wir trainierten. Zugegeben war es mein anstrengendste Monat – sowohl für mich, als auch für Maggie und mein Pferd Garfield. Am ersten Übungswochenende gewöhnten wir beim Spazieren gehen Hunde und Pferde einander zu respektieren und zu tolerieren. Im Schritt und Trab mussten wir ein s.g. Laufschema bewältigen, was für uns Menschen die größte Herausforderung war, dieses Schema fehlerfrei zu reiten. Unsere geduldige Astrid sagte es uns wieder und wieder (auch im Parcours) mit einer Engelsgeduld vor. Grundkommandos wie „Fuß“, „Hier“, „Sitz und „Platz“ sollte der Hund auch vom Fahrrad/Pferd gut ausführen. Eines der wichtigsten Kommandos bei einem Ausritt ist allerdings das zuverlässige „Warten- oder Bleib-Kommando” aus der Entfernung.

Mit dem Fahrrad lernten wir den Hund zu verlangsamen und etwas zu beschleunigen, denn wir sollten beim Wechsel durch den Zirkel im Trab den Hund nicht verlieren. Also rauf auf den Drahtesel und einhändig üben was das Zeug hält.

Als letztes Problem wäre dann noch das An- und Ableinen des Hundes auf dem Pferd zu nennen. Natürlich will man als Reiter nicht jedes Mal vom Pferd steigen, sofern der Hund an die Leine gehört. Genau deswegen sollte man dem Vierbeiner beibringen mit seinen Vorderpfoten zum Steigbügel oder Oberschenkel hochzukommen. Mit Hilfe unserer Astrid hatte auch dies bei jedem Teilnehmer-Trio geklappt (wenn das Pferd still stand).

Dieses übt man natürlich auch erst vom Boden aus mit einer normalen Männchen Übung. Klappt diese von unten aus gut, dann wird auch das Pferd (in unserem Fall ein Voltigier-Dummy) mit eingebunden. (was uns das Üben sehr erleichterte denn dieser Dummy bewegte sich nicht) und wir Menschen konnten uns ganz auf das Ab- und Anleinen konzentrieren.

Mit Hausaufgaben im Gepäck gingen wir auseinander um uns ein Monat später wieder zu treffen, für den zweiten Teil „dem Geländeritt mit Hund“.

Beim Wiedersehen, konnte man bei einigen Teilnehmer-Trios  Quantensprünge erkennen. Das Üben war erfolgreich und man merkte wie Mensch, Hund und Pferd zusammengewachsen waren.

Das „Laufschema“ in der Halle (ein Prüfungsteil) hatten nun alle fleißig gelernt. Unsere Hunde dabei Abzuleinen und das Schema nochmal im Freilauf abzureiten machte Spaß.

Vor dem Geländeritt hatten wir alle wieder unsere Bedenken, aber Astrid beruhigte uns und gab allen die Zuversicht dass kein „First Case“ eintritt.

Der ganze Kurs hat die Prüfung zum Reitbegleithund bestanden. (JUHU)

Das schönste Geschenk war eine Plakette für unsere Hunde mit dem Namen darauf und hinten der Schriftzug „VFD Reitbegleithund“.

Das „Gröbste“ habe ich nun gemeistert und das Ergebnis ist ein (meistens) braves Pferd und ein entspannt laufender Hund.

Mit Hund und Pferd gemeinsam und entspannt unterwegs zu sein, ist ein sehr schönes Erlebnis.

Mein Dank an Petra Stegmüller für die außerordentlich gute Organisation und dem Trainingshof bei Elfi Fraunholz, der uns durch seine Chill-out-Zonen die nötige Entspannung ermöglichte und das leckere Essen unsere Nerven beruhigte.

Vielen herzlichen Dank auch an unsere geduldige Trainerin Astrid Gründel und Prüferin Jutta Hahn, die uns am Prüfungstag nicht noch nervöser machten.

Geschrieben von Carola Smyrek

Reitbegleithunde: Billy der Junghund

Reitbegleithunde: Billy der Junghund

Leidvolle Erfahrungen: „Das habe ich mir anders vorgestellt!“

Nicht immer schenken uns die Tiere das einfache Miteinander, sondern stellen uns mit ihrem Charakter oder ihren Erfahrungen vor neue Herausforderungen.

Dieses „anders als vorgestellt“ versteckt ja auch die Chance, daraus zu wachsen, verkrustete Vorstellungen zu verlassen, umzudenken, neue Wege versuchen.

So ging es mir vor fünf Jahren mit Junghund Billy. Er wuchs bei uns am Hof und mit den Pferden auf. Immer war ich bemüht, dass er keine schlechten Erfahrungen macht. Dass er weder unter die Hufe, noch an den E-Zaun gerät. Nach 7 Monaten haben wir ihn das erste Mal am Pferd mitgenommen. Mein Mann ist geritten, ich habe mein Pferd anfangs geführt. Er lief brav nebenher, so bin ich auch aufgestiegen. Nach 15minütiger Glückseligkeit- aus der Traum. Das Pferd meins Mannes erschrak sich und pfefferte nach ihm aus. Schreiend lief der Hund davon, ich hinterher. Es ist ihm körperlich außer dem momentanen Schmerz nichts weiter passiert. Aber das Thema Reitbegleithund  hatte sich erledigt. Bei den Pferden am Hof und im Umgang hatte er keinerlei Stress, aber mit mir zum reiten, konnte ich vergessen. Ich habe alles versucht, Lieder singen, Gulasch füttern, und was einem nicht alles einfällt. Bin mit Pferd an der Hand losgewandert, hab ihn abgeleint und bin los geritten. Nichts: er saß da wie angewurzelt, er kam nicht nach, obwohl unsere „Bindung“ super war.

Tja, was will ich als Wanderreiter mit einem Junghund, der nicht mit geht? Es reicht ja schon, wenn man ab ca. 8 Jahren nach einer Lösung suchen muss, wenn ihm lange Strecken vielleicht nicht mehr leicht fallen. Meine Tränen haben ganze Fischweiher gefüllt, doch ich entschloss mich, ihn zu verkaufen. Ein superlieber, ausgebildeter Hund wird bestimmt eine tolle Familie finden. Im Internet fand ich schnell Interessenten. Doch dann rief eine Freundin an, die Labradore züchtet und auch reitet. Ihr trockener Kommentar dazu: „Nix wird da verkauft, so einfach ist das Leben nicht, Du brauchst nur Hilfe!“  Ich habe es mir wirklich nicht leicht gemacht und ich hätte auch nicht gewusst, welcher Wattebällchenhundsverein mir da helfen söllte….

Nun gut, ich bekam von ihr den Kontakt zu einer ebenfalls reitenden Hundetrainerin. „Bedingungsloser Leinengehorsam“ war der Schlüssel zum Glück, nach zwei Übungswochenenden war das Thema erledigt. Er hatte zwar die ersten Wochen keine Freude daran, das kam aber mit der Zeit. Nun begleitet er uns seit 5 Jahren täglich und begeistert beim ausreiten. Es sind manchmal die unspektakulären Sachen, die den Alltag zur Freude werden lassen: da reitet jemand und wird von einem freudig wedelnden Hund begleitet…

Meine Tiere zeigen mir, welches enorme Entwicklungspotenzial darin steckt, wenn etwas anders ist als vorgestellt. Eines funktioniert auf jeden Fall nicht: das Tier verbiegen zu wollen um es den Vorstellungen entsprechend passend zu machen. Wir müssen es annehmen, so wie es ist und UNS verändern. Uns, unser Wissen, unsere Vorstellungen.

Und ich muss es wollen, „Ja, aber…“ wäre einfacher gewesen, aber das sind wir halt nicht.