Rückblick auf 2022

Die letzten 3 Jahre waren doch mental recht anstrengend und kräftezehrend.

Dieses ständige Hin und Her, diese Unplanbarkeit von Kursen oder Wanderritten, dieses abhängig sein, von Faktoren von außen, die man selbst nicht beeinflussen kann, das hat mich echt belastet. Und mir auch oft die Vorfreude genommen. Ich begleite nun seit über 20 Jahren Pferde und ihre Reiter und es macht mir unheimlich Spaß und ist der Motor meines Lebens. Und ich bin so unheimlich dankbar für all die lieben Pferdeleute, die bei uns ein und aus gehen. Oft schon seit über 20 Jahren…dann Pferdeoldie mäßig eine Pause… dann mit neuem Jungpferd wieder in Begleitung.

Heuer war wieder ein „gutes Jahr“ , wir hatten genug Übernachtungen von Wanderreitern, damit verbunden lustige Abende und gute Gespräche.  Als Kursthemen standen: Longieren mit Kappzaum, Schub- und Tragkraft auch für Freizeitreiter, Seitengänge und Galopp verbessern zur Auswahl. Diese Wochenenden  wurden gut gebucht und es kamen auch viele neue Gesichter hinzu. Was ja auch bereichernd ist. Da ich selbst reitweisenoffen bin (jedenfalls bemühe ich mich, den Sinn zu verstehen) hatte ich schöne, reiterliche Begegnungen. Und sowas ist befruchtend, aus mehrerlei Sicht. Ich finde den Austausch schön, solange es pro Pferd ist.

Und wenn die Leute wieder zufrieden heim fahren, bleibt mir ein unheimliches Glücksgefühl- so soll doch Arbeit wirken.

Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist der Pferdephysio- und Osteotherapie gewidmet. Auch hier ist es für mich ein Geben und Nehmen und ein wunderbares Gefühl Pferd und Reiter auf eine andere Art zu unterstützen. Vielen Dank den liebenswerten Pferdebesitzern! Ich komme gern zu euch.

Extern durfte ich den Kurs zum VFD Reitbegleithund bei Jutta Hahn unterstützen. Pferd, Hund und Mensch unter einen Hut zu bringen, ist ja doch nochmal eine Herausforderung, die aber alle gut gemeistert haben.

Ein Tageskurs bei uns galt dem Thema Akupressur, geleitet von Angie Hirsch, deren Arbeit ich schätzend erleben durfte. Akupressur kann jeder anwenden, wenn er weiß, auf was es ankommt.

Selbst habe ich den Winter u.a. für eine Zoom Fortbildung mit Anke Recktenwald genutzt. Sie hat in mir wieder die Faszination des Tellington Touches aufleben und verfeinern lassen. Und weil ich von dieser Pferdefrau so begeistert bin, kommt sie vom 2.-4.6. zu mir für einen Kurs  „Balance-Kontakt-Beweglichkeit“ . Hier werden wir viel von ihrem Wissen profitieren können. Es sind nur noch Plätze für aktive Zuschauer frei oder eben mit Pferd auf Warteliste.

In unserem Sommerurlaub haben wir  in so vielen Bergseen gebadet, wie in den letzten 30 Jahren nicht. Von Rosenheim, mit Eggstätter Seenplatte und Chiemsee, zum Gardasee und über Molvenosee, Plansee und Ammersee zurück. Es war so herrlich. Bei uns kippen die Weiher und viele Seen  leider alle während der Trockenheit um und verwandeln sich in grün-schlierig- bääh.

Weiteres Highlight war die Reise mit langjährigen Wanderreitkunden, die dann zu Freunden wurden. Statt ins Altmühltal ging es hoch in die Lüneburger Heide. Der Rehrhof war unser Ausgangsdomizil für Ritte in die Heide. Und weil wir die Nordsee schon fast riechen konnten, sind wir noch ein paar Tage nach Sahlenburg bei Cuxhaven. Natürlich sind wir auch die 12km zur Insel Neuwerk geritten. Doch das Wasser war bei Ebbe noch zum Teil Reiterkniehoch.  Als mein Jimmy irgendwie abtriftete und dabei zu schwimmen begann, bekam ich es mit der Angst zu tun. Doch der „Treck“ zieht weiter… Eine geschätzte Mitreiterin sagte dann: jetzt habe sich ihr Pferd, seine Lebensstellung erarbeitet…auch schön.

Und da jetzt alle wie wir, Nordseeinfiziert sind, geht es im nächsten Sommer nach Borkum, dann können die Pferde mit dem Schiff auf die Insel und müssen nicht schwimmen…

Leider mussten wir auch das „loslassen“ üben…

Corona hat uns eine gute Bekannte viel zu früh genommen, das hat uns echt erstarren lassen.

Mitte Februar hörte ich nachts Lerry rumoren, dachte erst, er hat sich festgelegt, doch er bekam einfach keine Luft mehr. Wir haben viele Monate an dem Lungenthema rumgedocktert, gelindert, gehofft und in der Nacht dann doch verloren. Er kam 5jährig und war 19 Jahre bei uns. Er war ein tolles Connemarapony, mit dem ich viel erleben durfte. Mein Schultereckgelenk erinnert mich des öfteren an ihn…Die letzten Jahre wurde er von seiner liebenswerten Reitbeteiligung Melanie gewissenhaft versorgt. Und er hat auf sie während zwei Schwangerschaften echt aufgepasst.

Mitte Mai hat unsere Katze Momo mit 15 Jahren nach einer Erlösung gefragt, sie durfte ganz ruhig daheim einschlafen. Ein Dank an Tierärzte, die sowas achtsam machen.

Anfang Juli  musste ich meinen Hund Billy mit nur 9 Jahren gehen lassen. Ein Prostatatumor hat sich auf die Blase gelegt. Es hat uns das Herz zerrissen, von heute auf morgen, ohne lange Vorwarnung unseren täglichen Begleiter zu verlieren. Eine tiefe Leere lag im Haus und in uns. Nicht zum aushalten.

Tja, und dann fand ich im Netz unseren Jacky. Ein Irish Setter x Gordonsetter Mix. Er wird und soll uns den Billy nicht ersetzen, aber ohne Hund ist das Leben nicht schön. Jacky ist zwar auch schwarz, aber das war es dann schon mit Gemeinsamkeiten- und das ist gut so. Und wenn die Trauer noch so tief ist, diese Naivität und „die Welt ist nur gut“ Ausstrahlung, die ein Welpe mit sich trägt, ist schön und ansteckend. Tja, und unsere Tage und Nächte sind nun wieder mit jungem Leben gefüllt.

Abschließend  möchte ich, mit euch an der Seite wieder:

Auf in ein neues Jahr, Auf in den längeren Tag, das Frühjahr, den Sommer. Auf in das Leben, Auf in die Liebe zur Natur und ihren Wesen, Auf in diesen Augenblick, auf keinen Fall zurück.

Und:

Aufatmen, Auftauen, Auftauchen, Aufräumen, Aufbauen, Aufblühen, Aufstehen, Aufbleiben. Aufdonnern, aufbrechen, aufdrehen, aufrichtig, aufregend, aufmerksam…

Auf all das, was noch kommt.

Wir freuen uns auf euch in 2023!