Eine kleine Auszeit im Altmühltal

Eine kleine Auszeit im Altmühltal

Mitte August, vom 11.08.2021 – 15.08.2021, fanden wieder die traditionellen Altmühltal Sternritte statt. Bei schönstem Wetter konnten wir mit bis zu 9 Teilnehmern die herrlichen Wege geniessen. Wenn man die Zufahrten zu den Windrädern auslässt, sind viele Wiesenwege vorhanden. Bei den doch ordentlichen Temperaturen freuten wir uns auch sehr über die schattigen und angenehmen Waldwege.

Die Unterkunft für Pferd und Reiter war wie immer am bewährten Standort und hervorragend. Zum Mittag fanden sich auch neue Wirte, da nicht alle Gasthäuser weiterhin bestehen.

Unter den Teilnehmern gab es auch neue Gesichter, und natürlich den harten Kern der sich diese Auszeit nicht entgehen lassen will.

Hier noch ein paar Impressionen:

Jahresgruß 2020

Jahresgruß 2020

Liebe Wegbegleiter und Freunde!

Ich hab mich in der letzten Zeit vorwiegend über die Jahresrückblicke geärgert. Alles nur negativ. Da hab ich so in mich reingehört und kann das Gefühl so nicht teilen. Bei all dem zugegebenermaßen, für meine Generation nie vorstellbaren Ein- und Beschränkungen dieses Jahr, über die ich jetzt nicht schimpfen möchte, fühle ich in meinem Herzen eine große DANKBARKEIT!

In meinem persönlichen Jahresrückblick habe ich gerade durch diese Zeit viel Gutes wahrnehmen können.

Das wertvollste ist die Stille. Keine lärmende Autobahn beim Reiten, keine verirrten LKW’s im Dorf, keine autofahrenden Mütter mehr, die im 2 Std. Takt ihre Kinder zum bespaßen hin und her fahren.

Mal wieder dankbar sein, für ein „miteinander wieder ins Gespräch kommen“ am Gartenzaun, mit Nachbarn, die sonst auch nicht zu sehen sind…

Plötzlich konnte ich nachts wieder durchschlafen, weil das Gedankenkarussel eingesehen hat, dass es nachts nichts mehr zu organisieren gibt…

Dankbar festzustellen, wie sehr ich meinen Beruf liebe. Wie mir die erleichterten Pferde- und Menschengesichter bei den physiotherapeutischen Behandlungen fehlen. Wie gerne ich Reitern mit ihren Pferden weiterhelfe. Was wir für Gastgeber aus vollem Herzen sind, die die Menschen um uns herum, jetzt so sehr vermissen… Mehr lesen

18.05./20.05.2024: Den Galopp verbessern und Probleme beheben über Pfingsten

Der Galopp ist oftmals mit vielen Problemen und Emotionen bei Pferd und Reiter belegt. In ruhiger Kursatmosphäre nähern wir uns den kleinen und großen Zielen des Einzelnen und analysieren Probleme, die der Reiter(Sitz) aber auch das Pferd miteinander haben. An was liegt es, dass das eilende Pferd sein Heil im Davonrennen sucht? Warum kommt das schwerfällige Pferd nicht ins Vorwärts? Stimmt die Atmung? Sie ist ja mit der Galoppbewegung gekoppelt. Fehlt es an Gymnastizierung, weil das junge Pferd nicht ausbalanciert um die Ecke kommt. Kann es sein, dass ein Teil der Wirbelsäule blockiert ist, und es deshalb den Rücken nicht genügend aufwölben kann. Meinen geschulten Therapeutenaugen entgeht das nicht, wir werden uns einen gesunden Weg in Einzelschritten erarbeiten.

Genauso gilt es zu beobachten, ob der Reiter “galoppiert” wird oder der Reiter sein Pferd galoppiert. Meint z.B. bin ich mit dem mir angebotenen “Kartoffelgalopp” zufrieden, weil wir uns beide in angstfreier Wohlfühlathmosphäre befinden? Oder wäre es nicht an der Zeit, einmal bewußter den Galoppsprung zu verkürzen oder zu verlängern, ohne dabei den Takt zu verlieren?

Wenn ich an Galopp denke, sehe ich ein erhabenes, stolzes Pferd vor mir, das sich gerne in seiner Kraft präsentiert. Ich spüre diese Kraft auch gerne, wenn ich schnell und langandauernd z.B. am Strand entlang galoppiere. Kraft spüre ich aber auch, wenn ich verschiedene Übungen am Reitplatz mache. Wenn ich diese Wellenbewegung von hinten nach vorne aufnehmen kann, wenn das Pferd gefühlt vorne höher kommt, wir also den gesprungenen Bergaufgalopp erreichen. Was habt ihr für innere Bilder von einem schönen Galopperlebnis?

Ihr merkt, wir können an den Grundlagen arbeiten, genauso aber auch eingespielte Teams zum “schwitzen” bringen. Dafür habe ich ein Übungsrepertoire aus vielen Praxisjahren und mit unterschiedlichsten Pferd-Reiter-Kombinationen.

Am Pfingstmontag wollen wir das Geübte im Gelände umsetzen. Jeder, so wie er/sie es sich traut. Ist ein ruhiger Gruppengalopp möglich? Kann ich von der Gruppe allein weggaloppieren? Unser Gelände ist einfach perfekt, um das zu üben und dabei die Landschaft zu genießen.

Preis: 225 €, zzgl. Unterbringung für Pferd und Reiter Mehr lesen

08.06./09.06.2024 Kreative Stangenarbeit im Rhythmus

Viel Spaß haben meine Reitschüler bei der kreativen Stangenarbeit, es  bringt einfach Abwechslung in die Bahnarbeit. Zudem kann der Anspruch je nach Können der Pferde angepasst werden. Die Reiter sind immer wieder erstaunt, wieviel einfacher und intuitiver “Hilfengebung” wird, wenn man beim reiten auch navigieren muß. Dazu muß man natürlich auch seinen Blick dahin richten und nicht die Sandkörner zählen(: Über den Stangen lernen sich die Pferde loszulassen, den Takt zu verbessern und durch Übergänge geschmeidiger zu werden. Es gilt den passenden Weg, also die Linienführung zu verbessern und dabei im Rhythmus zu bleiben, also nicht schneller oder langsamer zu werden. Da sich die Pferde über den bunten Stangen und danach auch viel fleißiger bewegen, muß der Reiter versuchen, das mit seinen Fuß-, Knie- und Hüftgelenken abzufedern. Das geht nicht mit steifem Dressursitz, und ergibt sich fast von selbst. Ist es doch das Anliegen von Reiter UND Pferd ins Gleichgewicht zu kommen bzw. zu sein…Was für ein Geschenk, das nach oben kommen des Pferderückens zu spüren.

Es können kleine Hüpfer eingebaut werden, müssen aber nicht.

Bei dem Kurs ist es immer wieder zu beobachten, wie sehr die visuellen Reize der bunten Stangen und des Aufbaus auf dem Platz die Pferde mental erschöpfen. Deshalb baue ich den Kurs systematisch auf, damit wir ihn mit Freude und positiv beenden.

In der Theorie beschäftigen wir uns u.a. mit dem Sitz des Reiters. Ich erkläre euch die richtigen Abstände zwischen den Stangen und auch, wie man z.B. eine kleine Sprungreihe aufbaut. Die Pferde verlieren schnell die Freude am Stangentreten, wenn sie sich die Hufe anschlagen. Und nein, sie machen das nicht absichtlich! Vielleicht ist der Abstand falsch, das Pferd schneller ermüdet als gedacht oder es hat solche Verklebungen in den Faszien und an der Schulter, dass es gar nicht weit genug vortreten kann. Mein Blick und mein Bemühen ist dabei immer auf der Seite des Pferdes

Preis: 200 € zzgl. Unterbringung für Pferd und Reiter Mehr lesen

14.09./15.09.2024: Rückentraining mit Kappzaum und Longe

An diesem Wochenende lernt ihr anatomisch korrektes und den Rücken gymnastizierendes Longieren am Kappzaum, und das ohne Hilfsmittel wie z.B. Ausbinder. Ihr lernt euch über Körpersprache zu verständigen und kommunizieren. Dabei ist es gar nicht so einfach, in der Mitte zu stehen, das Pferd zu kontrollieren und darauf zu achten, wie man selber steht. Bin ich vor oder hinter der Schulter, gehe ich zu flott oder hänge ich hinterher? Wer longiert hier eigentlich wen? Mein Raum, dein Raum… Wer von beiden agiert, wer reagiert nur?

Der Kurs eignet sich für junge Pferde, die angeritten werden sollen und deren natürliche Schiefe erkannt und ausgeglichen wird. Ebenso profitieren bereits gerittene Pferde, z.B. als Aufbau nach längeren Pausen oder wenn man erkennt, dass es im Bewegungsablauf hakelt.

Das Longieren mit dem Kappzaum kann auch Faszientraining sein. Es bildet einen tragfähigen Rücken aus und hilft dem Pferd zu mehr Balance und Dehnungsbereitschaft. Wir klären den Begriff Trageerschöpfung auf und erarbeiten damit einhergehende, anatomische und sonstige Zusammenhänge sowie Lösungsansätze an den mitgebrachten Pferden. Gearbeitet wird nach den Gedanken der Schiefentherapie des Klaus Schöneich und dem “Longenkurs”.

Mit Vorübungen wie z.B. dem Führen in Stellung, das Übertreten lassen, führen auf kleinem Kreis und dann mit Abstand auf dem größeren Rund wird euer Handling, aber auch euer “Sehen-Lernen” verbessert. Euer Pferd wird nicht mehr wie ein Motorrad schräg in die Kurve fallen, oder ständig in die Kreislinie kommen. Wir üben das anheben lassen der inneren Schulter  (Blickschulung: wann fällt mein Pferd auf die innere Schulter? Was ist seine “Lümmelschulter?) und das Last aufnehmen einer aktiven Hinterhand.

Schön gebogen und ausbalanciert zu laufen, da steht einem gesunden Weg zum Reitpferd nicht mehr viel im Wege!

Preis: 200 €, zzgl. Unterbringung für Pferd und Reiter Mehr lesen

31.05.-02.06.2024 Reiten und Unterrichten von Fremdpferden (20UE)- Eine FoBi für/aber nicht nur, VFD ÜL,ÜL Assistenten und Reitern, die den Austausch suchen

Wer kennt die, sich immer wieder stellende Frage nicht, im Reitlehrer-Alltag:

Kann das vorgestellte Pferd die Übung nicht? Oder kann es nur der Reiter nicht?

Was nehme ich wahr? Was würde ich gerne ändern, und wie? Wie bestätigt sich meine Wahrnehmung, in dem ich mich selbst auf das mir fremde Pferd setze und fühle? Wie geht es unseren Reitschülern, wenn sie sich auf ein fremdes Pferd einlassen müssen? Wie findet man “den richtigen Knopf” im Potpourri der Reitweisen? Oder vll sind wir gar nicht soweit voneinander entfernt?

Mit welchen Überzeugungen und Vorurteilen haben wir zu „kämpfen“? Welchen sind wir selbst verfallen?

Wir haben in der VFD ganz viele Spezialisten in ihren Gebieten und Leute, mit enormen Wissensdurst. Und die wollen wir am Wochenende hier haben. Wir werden unser theoretisches Wissen vertiefen und in der Praxis an Lösungsvorschlägen arbeiten. Je mehr man weiß UND je breiter das Wissen aufgestellt ist, umso gewandter kann man auftreten und überzeugend rüberkommen.

Verena Knoll wird uns abends einen Vortrag über: „Tabuthema Angst und Umgang mit vorsichtigen Reitschülern“ halten.

An diesem Wochenende werden Reiter wie Zuschauer, aktiv ihren Erfahrungs- und Wissensschatz austauschen. Nur mit offenen Augen und Herzen können wir guten Reitunterricht verkaufen, der Pferd und Reiter zu mehr Spaß UND Erfolg führt.

Bei diesem Kurs sollte  jeder Kursteilnehmer damit einverstanden sein, dass sein Pferd unter Anleitung, von anderen Kursteilnehmern geritten wird. Dafür bitte aber auch geeignete Pferde mitbringen 😉

Kosten: 225€, zzgl. Unterbringung für Pferd und Reiter

 

 

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Reitweisenunabhängig: Biotensegrity, als neue Bewegungsidee

Reitweisenunabhängig: Biotensegrity, als neue Bewegungsidee

Maren Diehl hat Biotensegrity auf  die Pferdewelt übertragen. Auf der sogenannten „Gebrauchshaltungskonferenz“, einer Fortbildung, die ich als Pferdetherapeutin besuchte, wurde diese Denkweise näher beleuchtet. Es ist eigentlich eine Weiterentwicklung der Faszienforschung, über die ich ja auch schon einen Artikel verfasst habe.

Bei all den Reitweisen, Reitschulen, Reitmeistern und dafür begnadeten (prädestinierten) Pferderassen sind wir ja irgendwie auf der Suche: wie erreiche ich ein starkes, belastbares und verlässliches Reitpferd? Und schon wird aus der Suche ein Problem. Welche Zusatzfuttermittel, Therapeuten,  andere Ausrüstung oder Reittechnik helfen dabei?! Mehr lesen

Impressionen vom Galoppkurs am 1. Juni-Wochenende 2019

Impressionen vom Galoppkurs am 1. Juni-Wochenende 2019

Galopp, das ist heutzutage etwas Besonderes. Als Jugendliche haben wir es genossen, den Wind im Gesicht zu spüren, die Tränen liefen einem bei der Geschwindigkeit über die Wangen. Es hatte was von „frei sein“, die Kraft des Pferdes spüren, seinen Herzschlag zwischen den Beinen, durch zwei gespitzte Pferdeohren ins Weite fliegen…

Doch der Kontrollzwang ab Ü40 nimmt einem viel von der Freude. Oft ist noch gar nichts passiert, aber die Gedanken sind uns schon im Voraus. Was ist, wenn ich ihn da vorne nicht halten kann, Was ist, wenn er jetzt bockt, …in ein Loch tritt…sich vertritt…stolpert…meine Familie…mein Kind…meine Arbeit… Mehr lesen

Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 in Lohe bei Dinkelsbühl

Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 in Lohe bei Dinkelsbühl

Carola Smyreks Gedanken zum Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 organisiert von Petra Stegmüller, Kursleiterin Astrid Gründel (NRW), auf einer wundervollen Reitanlage in Lohe bei Dinkelsbühl „Reiterhof Fraunholz“

Meine Motivation an diesem Kurs teilzunehmen war:

Eine sehr ängstliche Hündin (Caddle Dog) und ein Pony (Lewitzer) der meinem Hund droht. Ein entspannte Ausreiten (wie man es sich wünscht) war nicht möglich. Also dachte ich mir: „an so einem Kurswochenende sieht meine Hündin ganz viele Artgenossen, die keine Angst vor ihrem großen Begleiter haben und verliert ihre Angst“. Da man gute Ausbildung nicht immer vor der Haustüre bekommt, entschloss ich mich an dem 130km entfernten Kurs in Mittelfranken teilzunehmen.

Wir waren 10 Teilnehmerinnen und ein Quoten Mann (Grinns) die meisten aus dem guten Jahrgang 1963, was uns alle schon sehr entspannte.

Die Atmosphäre zwischen den Zwei- und Vierbeinern war, dank der guten Tipps von unserer  Kursleiterin Astrid, ruhig und entspannt. Selbst auf kleineren Raum, z.B. bei den Theoriestunden, hatten wir die Hunde im Seminarraum dabei und es kam zu keinen Konflikten zwischen den Hunden.

Jedes Teilnehmer-Trio hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. Astrid, unser Ruhepol, machte uns auf jede Kleinigkeit aufmerksam, ging immer geduldig und souverän auf die Teilnehmer ein.

Die Prüfung wollte ich zu Anfang gar nicht mitmachen, mir war das professionelle Training wichtig. Mein Mann motivierte mich jedoch einfach aus Spaß daran teil zunehmen und ich lies mich dazu überreden und: bestand!

Aber – ich beginne am besten von vorne und erzähle euch, wie wir das geschafft haben und wie wir trainierten. Zugegeben war es mein anstrengendste Monat – sowohl für mich, als auch für Maggie und mein Pferd Garfield. Am ersten Übungswochenende gewöhnten wir beim Spazieren gehen Hunde und Pferde einander zu respektieren und zu tolerieren. Im Schritt und Trab mussten wir ein s.g. Laufschema bewältigen, was für uns Menschen die größte Herausforderung war, dieses Schema fehlerfrei zu reiten. Unsere geduldige Astrid sagte es uns wieder und wieder (auch im Parcours) mit einer Engelsgeduld vor. Grundkommandos wie „Fuß“, „Hier“, „Sitz und „Platz“ sollte der Hund auch vom Fahrrad/Pferd gut ausführen. Eines der wichtigsten Kommandos bei einem Ausritt ist allerdings das zuverlässige „Warten- oder Bleib-Kommando” aus der Entfernung.

Mit dem Fahrrad lernten wir den Hund zu verlangsamen und etwas zu beschleunigen, denn wir sollten beim Wechsel durch den Zirkel im Trab den Hund nicht verlieren. Also rauf auf den Drahtesel und einhändig üben was das Zeug hält.

Als letztes Problem wäre dann noch das An- und Ableinen des Hundes auf dem Pferd zu nennen. Natürlich will man als Reiter nicht jedes Mal vom Pferd steigen, sofern der Hund an die Leine gehört. Genau deswegen sollte man dem Vierbeiner beibringen mit seinen Vorderpfoten zum Steigbügel oder Oberschenkel hochzukommen. Mit Hilfe unserer Astrid hatte auch dies bei jedem Teilnehmer-Trio geklappt (wenn das Pferd still stand).

Dieses übt man natürlich auch erst vom Boden aus mit einer normalen Männchen Übung. Klappt diese von unten aus gut, dann wird auch das Pferd (in unserem Fall ein Voltigier-Dummy) mit eingebunden. (was uns das Üben sehr erleichterte denn dieser Dummy bewegte sich nicht) und wir Menschen konnten uns ganz auf das Ab- und Anleinen konzentrieren.

Mit Hausaufgaben im Gepäck gingen wir auseinander um uns ein Monat später wieder zu treffen, für den zweiten Teil „dem Geländeritt mit Hund“.

Beim Wiedersehen, konnte man bei einigen Teilnehmer-Trios  Quantensprünge erkennen. Das Üben war erfolgreich und man merkte wie Mensch, Hund und Pferd zusammengewachsen waren.

Das „Laufschema“ in der Halle (ein Prüfungsteil) hatten nun alle fleißig gelernt. Unsere Hunde dabei Abzuleinen und das Schema nochmal im Freilauf abzureiten machte Spaß.

Vor dem Geländeritt hatten wir alle wieder unsere Bedenken, aber Astrid beruhigte uns und gab allen die Zuversicht dass kein „First Case“ eintritt.

Der ganze Kurs hat die Prüfung zum Reitbegleithund bestanden. (JUHU)

Das schönste Geschenk war eine Plakette für unsere Hunde mit dem Namen darauf und hinten der Schriftzug „VFD Reitbegleithund“.

Das „Gröbste“ habe ich nun gemeistert und das Ergebnis ist ein (meistens) braves Pferd und ein entspannt laufender Hund.

Mit Hund und Pferd gemeinsam und entspannt unterwegs zu sein, ist ein sehr schönes Erlebnis.

Mein Dank an Petra Stegmüller für die außerordentlich gute Organisation und dem Trainingshof bei Elfi Fraunholz, der uns durch seine Chill-out-Zonen die nötige Entspannung ermöglichte und das leckere Essen unsere Nerven beruhigte.

Vielen herzlichen Dank auch an unsere geduldige Trainerin Astrid Gründel und Prüferin Jutta Hahn, die uns am Prüfungstag nicht noch nervöser machten.

Geschrieben von Carola Smyrek

Reitbegleithunde: Billy der Junghund

Reitbegleithunde: Billy der Junghund

Leidvolle Erfahrungen: „Das habe ich mir anders vorgestellt!“

Nicht immer schenken uns die Tiere das einfache Miteinander, sondern stellen uns mit ihrem Charakter oder ihren Erfahrungen vor neue Herausforderungen.

Dieses „anders als vorgestellt“ versteckt ja auch die Chance, daraus zu wachsen, verkrustete Vorstellungen zu verlassen, umzudenken, neue Wege versuchen.

So ging es mir vor fünf Jahren mit Junghund Billy. Er wuchs bei uns am Hof und mit den Pferden auf. Immer war ich bemüht, dass er keine schlechten Erfahrungen macht. Dass er weder unter die Hufe, noch an den E-Zaun gerät. Nach 7 Monaten haben wir ihn das erste Mal am Pferd mitgenommen. Mein Mann ist geritten, ich habe mein Pferd anfangs geführt. Er lief brav nebenher, so bin ich auch aufgestiegen. Nach 15minütiger Glückseligkeit- aus der Traum. Das Pferd meins Mannes erschrak sich und pfefferte nach ihm aus. Schreiend lief der Hund davon, ich hinterher. Es ist ihm körperlich außer dem momentanen Schmerz nichts weiter passiert. Aber das Thema Reitbegleithund  hatte sich erledigt. Bei den Pferden am Hof und im Umgang hatte er keinerlei Stress, aber mit mir zum reiten, konnte ich vergessen. Ich habe alles versucht, Lieder singen, Gulasch füttern, und was einem nicht alles einfällt. Bin mit Pferd an der Hand losgewandert, hab ihn abgeleint und bin los geritten. Nichts: er saß da wie angewurzelt, er kam nicht nach, obwohl unsere „Bindung“ super war.

Tja, was will ich als Wanderreiter mit einem Junghund, der nicht mit geht? Es reicht ja schon, wenn man ab ca. 8 Jahren nach einer Lösung suchen muss, wenn ihm lange Strecken vielleicht nicht mehr leicht fallen. Meine Tränen haben ganze Fischweiher gefüllt, doch ich entschloss mich, ihn zu verkaufen. Ein superlieber, ausgebildeter Hund wird bestimmt eine tolle Familie finden. Im Internet fand ich schnell Interessenten. Doch dann rief eine Freundin an, die Labradore züchtet und auch reitet. Ihr trockener Kommentar dazu: „Nix wird da verkauft, so einfach ist das Leben nicht, Du brauchst nur Hilfe!“  Ich habe es mir wirklich nicht leicht gemacht und ich hätte auch nicht gewusst, welcher Wattebällchenhundsverein mir da helfen söllte….

Nun gut, ich bekam von ihr den Kontakt zu einer ebenfalls reitenden Hundetrainerin. „Bedingungsloser Leinengehorsam“ war der Schlüssel zum Glück, nach zwei Übungswochenenden war das Thema erledigt. Er hatte zwar die ersten Wochen keine Freude daran, das kam aber mit der Zeit. Nun begleitet er uns seit 5 Jahren täglich und begeistert beim ausreiten. Es sind manchmal die unspektakulären Sachen, die den Alltag zur Freude werden lassen: da reitet jemand und wird von einem freudig wedelnden Hund begleitet…

Meine Tiere zeigen mir, welches enorme Entwicklungspotenzial darin steckt, wenn etwas anders ist als vorgestellt. Eines funktioniert auf jeden Fall nicht: das Tier verbiegen zu wollen um es den Vorstellungen entsprechend passend zu machen. Wir müssen es annehmen, so wie es ist und UNS verändern. Uns, unser Wissen, unsere Vorstellungen.

Und ich muss es wollen, „Ja, aber…“ wäre einfacher gewesen, aber das sind wir halt nicht.