Reiten mit GPS

Für alle Wanderreiter, die mit Karten und Kompass auf Kriegsfuss stehen oder auch einfach unterwegs weniger Aufwand für die Orientierung treiben wollen, halten wir ein GPS für eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung. Da es zu dem Thema Wanderreiten mit GPS wenig Informationen gibt, werden wir auf dieser Seite das Wesentliche beschreiben.

Modelle:

  • Modelle der Reihe Garmin-ETREX mit den Namen ETREX 20x/30x werden nun angeboten. Gegenüber der bisherigen Version haben die neuen Gerät einen größeren internen Speicher (3,7 GB bisher 1,7 GB) und ein verbessertes Display (240 x 320 Pixel bisher 176 x 220 Pixel). Zusätzlich ist bereits eine Karte “TopoActive-Karte für Westeuropa” installiert. Auf der Garmin-Seite ist dazu im Kleingedruckten vermerkt:
    “Garmin TopoActive basiert auf OSM-Kartendaten. Die Qualität der Karten ist stark vom lokalen Kartenmaterial abhängig. Garmin übernimmt keinerlei Garantie für die Qualität oder Vollständigkeit der Kartendaten.”
    Da es gerade im ländlichen Bereich bei den Open-Street-Map (OSM) Karten noch viele Lücken gibt, wird man um die Anschaffung einer Topo-Karte für das Gerät nicht herumkommen.
  • Die bayrische Landesvermessung hat den Vertrieb der Top25-DVD zum 30.06.2015 leider einstellen. Seite der Bayrischen Vermessungsverwaltung
  • Tests zu der aktuellen Modellreihe ETREX von Garmin sind unter folgender Adresse verfügbar. (Test bei Navigation Professionell)

GPS-Praxistipp

Neuer Bayernatlas

Früher war diese Internetseite als Bayernviewer des Landesvermessungsamtes bekannt. Angezeigt wurden die digitalen topografischen Karten von Bayern. Inzwischen (seit September 2012) heißt die Seite Bayernatlas und kann sich wirklich sehen lassen. Das Aufschalten der Seiten, der Wechsel zwischen verschiedenen Ansichten ist flott und man braucht nicht warten. Neben der Luftbildansicht wird ein digitales Kartenbild ähnlich Google Maps, aber mit wesentlich mehr Details dargestellt und auch die Ansicht als amtliche topografische Karte (1:25 000 oder 1:50 000) ist möglich.

Und der Clou bei dieser Darstellung ist, dass man bis auf die Anzeige der Flurstücke hochzoomen kann. So lässt sich überprüfen, ob da der Weg noch weitergeht oder es wirklich eine Sackgasse ist. Gerade bei uns Wanderreitern sind ja die kleinen unbefestigten Wege besonders beliebt und wichtig. Die Darstellung ist auch nicht mehr auf ein festgelegtes Kartenfenster begrenzt, sondern kann Bildschirm-füllend angezeigt werden.

Eine ganz neue Funktion ist die Möglichkeit, GPS-Daten anzuschauen oder auch auf dieser Seite zu erstellen. Dazu muss man in den Expertenmodus umschalten. Über die Menüzeile lassen sich GPX- oder KML-Dateien auf den Server laden und werden dann auf der Karte angezeigt. Unter dem Punkt Digitalisierung, der durch einen Stift-Symbol dargestellt wird, lassen sich Wegepunkte und Tracks auf der Karte eintragen. Die Bedienung ist noch etwas hakelig und die Menüpunkte entsprechen nicht immer den Begriffen, die man vom GPS-Gebrauch her kennt. So muss man beim Erstellen zuerst den Geometrietyp wählen und unter den Punkten verbergen sich dann die Wegepunkte und die Tracks werden als Linien bezeichnet. Das ist gewöhnungsbedürftig und man muss ein bisschen üben und probieren bis man eine Tagesstrecke auf dem eigenen PC oder dem GPS hat. Die Daten lassen sich als GPX oder KML-Dateien speichern.

Das ganze ist eine gelungen Sache und insbesondere hilfreich beim Erstellen neuer Tracks auf Basis von ganz aktuellem Kartenmaterial oder Luftbildern. Auch für die Orientierung mit einem Smartphone stehen die Karten zur Verfügung.

Die Links dazu:
Bayern Altlas
Bayern Atlas mobil

Das “richtige” GPS Gerät zum Wanderreiten

Die Auswahl der Geräte ist groß und man muss sich intensiv mit der Thematik befassen, um das persönliche Optimum zu erreichen. Wir halten folgende Kriterien für wichtig, auch mit der Absicht das Gerät zum radfahren oder zum wandern nutzen zu können:

  • Klein und handlich, die auch die Bedienung mit einer Hand ermöglichen.
  • Sparsamer Stromverbrauch, um so lange Batterie-Laufzeiten (min 20 Stunden) zu gewährleisten.
  • Neuste Empfänger-Chips mit einer hohen Empfindlichkeit, die auch die
    die Satellitensignale von Glonass und Galileo empfangen können.
  • Die Geräte müssen robust sein und auch mal einen Regenschauer überstehen.
  • Display mit gutem Kontrast, das auch bei hellem Sonnenschein die Details erkennen lässt.

Wir empfehlen, GPS-Geräte mit Kartendarstellung zu verwenden. Leider sind die elektronischen Kartenwerke verhältnismäßig teuer. Die Alternative, Karten von Open Street Map zu verwenden, funktioniert in den Metropolen und im Umkreis vielleicht noch ganz gut. In den Wanderreitgebieten, die etwas abseits liegen, wird man bei diesen Karten noch viele weiße Flecken entdecken und so ist diese Variante zwar preiswert, aber keine Lösung. Auch die Idee ein Smartphone mit Navigationsmodul zu nutzen führt nicht viel weiter. Es fehlt das topografischen Kartenwerk, die Robustheit, der Regenschutz und die langen Batterie-Laufzeiten.

Einen sehr fundierten Test von Garmin-Geräten findet man bei navigation professionell. Aber es muss nicht immer Garmin sein.

GPS Kurse und Informationen

Wir veranstalten die Einführungskurse gern auch vor Ort und zu individuell gewünschten Terminen. Es sollten sich mindestens 4 Interessenten finden und bei 8 Personen sehen wir eine Obergrenze, ab der dann der Lernerfolg der praktischen Übungen gefährdet ist. Alle Kursteilnehmer haben danach die Möglichkeit, sich für ein Wochenende eines unserer Leihgeräte zu Sonderkonditionen auszuleihen.

Wir helfen auch gern bei spezischen Fragen per Email weiter.