2013 Zweites Halbjahr

Geländehüpfer in Gunzenhausen

Etwas kurzfristig angemeldet, fand dieser Tag doch wieder großen Anklang. Stefan Schwarz kennt nun zum Teil schon die Pferd-Reiter-Kombinationen und kann diese super weiterfördern. Mit seiner souveränen Art strahlt er die nötige Ruhe und Zuversicht aus, um eventuelles Zögernwollen des Reiters gar nicht aufkommen zu lassen.

Wetter und Essen hat auch gut gepasst, so fuhren wir alle wieder nach einem gelungenen Tag erfreut heim.
Natürlich stehen die Termine für 2014 schon: 29.6. und 21.9.14

FN-Abzeichenjäger September zusammen mit VFD-Geländereiter

Hier ein Bericht der VFD-Prüferin Verena Eckert:

Erste gemeinsame FN/VFD-Prüfung in Mittelfranken

Der Abzeichenjäger-Kurs am Wanderreiterstützpunkt von Petra und Peter Stegmüller im mittelfränkischen Kühnhardt wird seinem Namen schon immer absolut gerecht. Mit den FN-Prüfungen Basispass, Zertifikat Bodenschule, Deutscher Reitpass und Wanderreitabzeichen Stufe 1 konnten die Teilnehmer in dem fünftägigen Kurs schon immer eine ganze Menge Urkunden und Abzeichen sammeln. Seit dem September 2013 ist nun auch die Jagd auf die VFD-Abzeichen, genauer gesagt den VFD-Geländereiter eröffnet. Und gleich im ersten Kurs entschieden sich alle Teilnehmer dafür, sich auch der VFD-Prüfung zu stellen. Eine Reiterin wurde sogar extra aus diesem Grund VFD-Mitglied. Diese Motivation hat mich als Prüferin dieser ersten gemeinsamen VFD-/FN-Prüfung sehr gefreut!

Wie nicht anders zu erwarten war, waren alle Teilnehmerinnen in der Theorie super fit. Während die FN-Prüfer Kurt Vicedom und Annette Vollet sich noch kurz mit der Ausbilderin besprachen, beteten die drei Reiterinnen zur Übung noch mal die Anatomie der Pferde herunter. Ich hab einfach zugehört und mich gefreut, wie viel Wissen die Drei erworben hatten. Dann folgte die Basispass-Prüfung der FN-Kollegen und wir sattelten die Pferde für den Ausritt. Im Gelände stellen die Prüfungsordnungen beider Verbände sehr ähnliche Anforderungen. Mir persönlich waren die aktive Mitarbeit in der Gruppe (Handzeichen weitergeben usw.) sowie die praktisch demonstrierte Erste-Hilfe sehr wichtig, weswegen ich auch einen Unfall simulierte und von den angehenden Geländereiterinnen sehr gut versorgt wurde. Aber auch die Aufgaben, die die FN-Prüfer stellten, waren sehr sinnvoll und passten auch gut zu den VFD-Anforderungen.

Auf dem Reitplatz entspricht die Reitprüfung der VFD den Anforderungen des Wanderreitabzeichens Stufe 1. Pferde und Reiter zeigten großes Engagement und konnten auch diesen Prüfungspunkt erfolgreich abschließen.

In der Geländereiter- bzw. Reitpass-Theorie gingen dann die Verbände zwar nicht inhaltlich, aber methodisch unterschiedliche Wege. Während die FN-Prüfer die Gruppe mündlich prüften, mussten sie für unsere VFD-Prüfung einzeln einen Fragebogen ausfüllen. Wie nicht anders zu erwarten war, waren alle drei Abzeichenjägerinnen hier absolut sattelfest.

Und so freut es mich, drei neuen VFD-Geländereiterinnen gratulieren zu dürfen: Elke Lamberts, Janine Schulz und Katrin Schulz. Ihnen, ihrer Ausbilderin Petra Stegmüller und den beiden FN-Prüfern vielen Dank für die sehr angenehme Prüfung!

Ritt im Altmühltal

Bei herrlichem Wetter konnten wir in Großnottersdorf wieder die Saison ausklingen lassen. Es war ein sehr angenehmes Reiten in einer auch abends noch lustigen Truppe.

Ein Mitreiter schwelgte: “das war mein schönster Urlaub heuer”. Sowas geht natürlich runter wie Öl. Aber was braucht es mehr? Schöne Reitwege, gutes Essen, prima Unterkunft, lustige und erfahrene Mitreiter bei passablem Wetter.

Mit meiner Schwägerin Doris teilte ich mir Reitspass mit Paolo und Hundesitting von Billy. So kam jeder auf seine Kosten- Super!

Ich freu mich schon aufs nächste Jahr!

Kursbericht Galopparbeit von Simone Schragner

Gerne bin ich auf dem Hof von Petra und Peter Stegmüller zu Gast. Und so freute ich mich schon sehr auf den Lehrgang Galopparbeit, denn ich wollte den Defiziten auf den Grund gehen, die bei meiner Stute und mir gerade in der schönsten Gangart leider zu spüren sind.

Am Samstag den 12.10. kamen wir morgens im vertrauten Kühnhardt an. Nach einer herzlichen Begrüßung waren die Pferde schnell untergebracht, versorgt und das Gepäck ausgeladen. Anschließend saßen wir bei einer Tasse Kaffee in angenehm kleiner Runde mit 4 Teilnehmern in der gemütlichen Küche zusammen, stellten uns erst einmal vor und beschrieben die Hintergründe, warum wir uns für diesen Kurs entschieden haben:

Was fällt uns im Galopp schwer? Liegt es am Pferd, durch Blockaden, mangelnde Kraft?
Oder am Reiter durch falsche Hilfengebung, mangelnde Koordination in der schwungvollen Gangart, oder sogar ängstliches Verhalten?

Gründe gibt es viele, und so erörterten wir erst einmal den Galopp selbst: wie ist die Definition, welche Tempi gibt es, welche Taktfolgen – richtige und falsche – welche Muskulatur arbeitet und wann arbeitet sie richtig?

Und wie sieht der richtige Reitersitz aus? Welche Fehler können passieren und woran liegt das?

Dann ging es raus auf den Reitplatz und die Ist-Situation wurde erst einmal analysiert. Pumpt der Reiter beim angaloppieren, klemmt er, schiebt er im Sprung, gibt er bei Angaloppieren die richtige Hilfe? Wie verhält sich das Pferd: kraftlos, auf welcher Seite galoppiert es lieber, welche Seite fällt ihm schwer, stampft es in den Boden, sind Takt und Fußfolge richtig, sind die Sprünge gleichmäßig?

Dann begannen wir mit Entspannungs- und Koordinationsübungen auf dem Pferd, um selber die Anspannung zu verlieren, Bewegungen bewusster wahrzunehmen und mehr Koordinationsgefühl zu entwickeln.

Im Anschluss zeigte uns Petra eine Reihe von Übungen, die wir alle leicht nachreiten können und die richtig ausgeführt folgende Ziele anstreben: Seitengänge zum gezielten Umlasten und Reaktion auf den Schenkel und zum Erkennen, wann welches Hinterbein unter den Schwerpunkt tritt und Last aufnimmt, sowie Übungen mit vielen Übergängen, die die Kraft entfalten.

Nachmittags, nach einem reichhaltigen Essen in der Kühnhardter Wirtschaft, erörterten wir die Erkenntnisse aus dem Vormittag und fassten schriftlich die gerittenen Übungen zusammen, bevor es anschließend wieder in die Praxis auf dem Reitplatz ging.

Der Lehrgang war in vier Theorie- und vier Praxiseinheiten aufgeteilt, je 1x Theorie + Praxis am Vormittag und 1x am Nachmittag. Am zweiten Tag wurde das Thema weiter vertieft, die Praxisübungen wurden mit Cavaletti und Springübungen erweitert und richtig anspruchsvoll! Umso fantastischer waren dann die deutlichen Fortschritte der einzelnen Teilnehmer und Pferde zu sehen: der Trakehner galoppierte endlich links an, nachdem die Teilnehmerin ohne Bügel ritt, der Araber (Marke Herr Professor) meisterte mit seiner Reiterin jede noch so schwierige Übung mit Präzision und einer Souveränität, als würden die beiden in ihrem Leben nichts anderes machen, und der Warmblüter konnte seine Reiterin von seiner Gutmütigkeit und seinem Fleiß endlich überzeugen, als er sie brav und mit einer Leichtigkeit galoppierend durch die Übungen trug, die sie ihm gar nicht zugetraut hätte. Und meine spanische Stute und ich galoppierten im Leben noch nicht so viel wie an diesem Wochenende – obwohl sich in der letzten Stunde dann doch ihr schmerzender Rücken wieder bemerkbar machte – wir müssen eben noch viel an der Kraft arbeiten! Aber mit den Übungen, die Petra uns in diesem Kurs vermittelte, haben wir das notwendige Handwerkszeug, um daheim zu arbeiten und weiter vorwärts zu kommen.

Insgesamt war der Kurs für alle Teilnehmer ein sehr lehrreiches und erfolgreiches Erlebnis. Jeder nimmt für sich viele Erkenntnisse mit, um selbstständig weiter an sich und mit seinem Pferd arbeiten zu können.

Und sehr viel Spaß hatten wir natürlich auch – selbst bei der ersten Praxisstunde im Dauerregen! Dazu trugen die familiäre Atmosphäre auf dem Hof, Peters sonnige Witze und die ganz hervorragende kulinarische Betreuung bei.

Vielen Dank für diesen tollen Lehrgang! Ich freue mich schon auf den nächsten Aufenthalt bei Euch!

Der Zug der Kraniche

Ich habe schon viele Wildtiere gesehen- Delfine, Wale, Wildpferde u.a.m. Aber noch keine Kraniche trompeten hören.

Also sind wir Ende Oktober zum heuer dritten Mal in den Norden bei Bremerhaven gefahren. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie zieht es mich an die Nordsee. Der NABU lenkt die Besucher sehr geschickt und auch tierfreundlich zu den Beobachtungsplätzen. In Begleitung eines Rangers bezogen wir zur Dämmerung den Aussichtssturm. Dort saßen alle dick eingemummelt, mit Ferngläsern, Fotoapparaten und Spektiv und warteten gespannt mit dem Blick ins Moor. Als man die ersten Kraniche trompeten hörte und ihren Landeanflug beobachtete, war das echt schaurig. Der Mond scheinte auf das glitzernde Moor und seine Seen. Dann kamen immer mehr, in versch. Formationen angeflogen. Die Luft war direkt kranichgeschwängert. Tags drauf fuhren wir mit dem Planwagen zu den Fressplätzen. Für irgendwas muss der irre Maisanbau ja gut sein – für die Kraniche jedenfalls eine fette Mahlzeit.

Mit Billy fuhren wir noch nach Butjadingen, um die See im Herbst zu riechen. Der Hund hat einfach überall Spaß wo Wasser ist, egal wie kalt. In den Fischrestaurants war es richtig gemütlich und alle Leute genossen die letzten schönen Herbsttage.

Mit dem Eindruck von 25000 Kranichen fuhren wir wieder heim. Tage später entdeckte ich auf der Fahrt zum Pferde behandeln auch einen Zug Kraniche. Im Radio kam dann, dass am Rothsee 8000 Kraniche Rast machten.

Horse-Dancing

Hieß ein Seminar, das ich in Heimsheim am Barockreitzentrum besuchte. Die Eindrücke könnt ihr ja zum Jahreswechsel lesen. Unvergesslich bleibt mir u.a. eine Reitstunde mit PRE Habanero. Im spanischen Schritt durch eine mit Kronleuchtern erhellte Nobelreithalle – das hatte ich auch noch nicht. Und ein Pferd, das unter dir verschwindet im Kompliment.

Kursbericht Stangenmikado am 05./06.10.2013 auf dem Meierhof in Gelting

Voll gespannter Erwartung, hochmotiviert und auch etwas aufgeregt starteten wir im Oktober in den zweitägigen Kurs “Stangenmikado””.

Für Petra diesmal keine leichte Aufgabe: wir waren zwar diesmal nur 5 Pferde und Reiterinnen, jedoch mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen: vom gut ausgebildeten, erfahrenen Pferd über Jungspunde mit wenig Erfahrung hin zu verletzungsbedingtem Handicap sowie erfahreneren, unerfahreneren, mehr oder weniger mutigen bzw. ängstlichen Reiterinnen war alles dabei! Hier hat sich Petras große Erfahrung gezeigt, innerhalb kürzester Zeit hat sie erkannt, wo die Stärken und Schwächen jedes einzelnen Pferd-Reiter-Paares liegen und die Anforderungen individuell an Niveau/Können der Reiter und den Ausbildungsstand der Pferde angepasst.

Angefangen mit Theorie ging es recht schnell in die Praxis mit Übungen zu Lininenführung, Takt, Rhythmus, leichtem Sitz und natürlich Stangen in allen möglichen Variationen: zunächst noch am Boden, später auch als Cavaletti oder kleine Kreuze – alles inklusive Spaßfaktor! Im Laufe des Kurses konnten wir uns so in strukturierten, abwechslungsreichen Reiteinheiten von den ersten Basisübungen hin zu ganzen Aufgaben verbessern. Trotz kaltem und teilweise regnerischem Wetter kamen Pferd und Reiter dabei eher ins Schwitzen als ins Frieren! Abgerundet durch “Beweisaufnahmen” mit der Videokamera konnte sich jeder selbst nochmal ansehen und nachvollziehen, was Petra zuvor korrigiert hatte – Aha-Erlebnisse garantiert!

Wir und unsere Pferde haben gemeinsam viel gelernt und jede Menge Anregungen bekommen, wie man Trainingseinheiten mit Stangen und kleinen Sprüngen abwechslungsreich selbst gestalten kann. DANKE an Petra für diese 2 spannenden und lehrreichen Tage, in dem sie uns wieder mit viel Wissen, Erfahrung und Humor über die Stangen und zu sowohl mentalen als auch ganz realen kleinen Sprüngen geführt hat!

Patricia Quering

2013 Erstes Halbjahr

Trageerschöpfung

Der Begriff wurde ja von Tanja Richter geprägt und auch in den Seminaren bei ihr gelehrt. Da mir schon viele Pferde mit diesem Erscheinungsbild unter die Finger kamen, hab ich mich in das Thema vertieft. Eine Kursleiterin in der Pfalz ebenso, und so hab ich mich bei ihr mit angemeldet, um zu sehen, was sie draus macht. Wir waren und sind uns dabei einer Meinung und das Seminar wurde ein schöner Austausch, auch durch die betroffenen Pferdebesitzer.

Trageerschöpfung hat ja viele Ursachen und man findet sich da schnell wieder. Im VFD-Jahrbuch hab ich einen Artikel geschrieben und auch gute Resonanz bekommen. Zeitgleich wurde das Thema auch von verschiedenen Fachzeitschriften aufgenommen. Ich hoffe, dass es sich noch mehr rumspricht und ich bei Lösungsansätzen helfen kann. Trageerschöpfung hat ja nichts mit dem Alter zu tun, schon beim falschen Einreiten kann der Grundstein dafür gelegt werden!

Huforthopädie

Lerry ist nun seit über einem Jahr ohne Eisen und die Hufform ist nun endlich wie es sein soll. Kein Stolpern, keine Kurztrittigkeit, kein Schlenkern der Vorderbeine mehr, einfach gesundes abhufen. Das mit den Hufschuhen funktioniert auch ganz gut, aber bequemer für den Reiter sind ganz klar Eisen. Nur mit den jetzigen Erfahrungen geht das gar nicht mehr.

Ich möchte euch dazu ermutigen – einen kundigen Behandler vorausgesetzt!

Das Frühjahr und sein Winterwetter

Als Freilandreitbetrieb hatte ich heuer sehr lange einen Schal und dicke Jacken an, dazu eine kräftige Stimme, die gegen den Wind ankommt. Und besessene Reitschüler, die trotzdem zu den Reitkursen und Wanderritten kamen. Heißer Tee war unser ständiger Begleiter. Erst beim Stangenmikado mussten wir schwitzen, und das nicht nur wegen den persönlichen Herausforderungen bei den Hüpfern. Nebenbei konnte ich unserem Heu beim Trocknen zusehen, da schwitzte es sich gleich leichter.

Die Kurse waren heuer meist super besucht, ich stellte nämlich im Winter fest, dass ich in der Google-Welt nicht mehr so gut zu finden war. Mit ein paar anderen Wörtern und Kniffen sind wir wieder vorne dabei.

Auch die Reiter vom Stationenhopping waren mit dem Wetter ganz schön bedient. Ganz Hartgesottene ließen sich über Ostern doch nochmal Wintergrips einbauen und konnten dann vergnügt durch den Schnee stiefeln.

Unser alter Hund

Am 15.4. hab ich Ouzo einschläfern lassen, es war an der Zeit, ihn gehen zu lassen.

Die 16 gemeinsamen Jahre waren eine lange Zeit und werden uns immer in Erinnerung bleiben. Am 1.6. holten wir aus Cuxhaven einen Setter-Labrador-Welpen den wir Billy tauften. Es ist herrlich, wieder mit einem Hund toben und lachen zu können. Zu lange war das Thema Hund mit Sorgen und Kummer belegt. Jeder weiß, wie viel Zeit man für einen Junghund aufbringen muss – von der Routine des Alten sind wir noch weit entfernt.

1. Mai und Kühnhardts Hahnenbaum

Was in anderen Dörfern Maibaum heißt, ist bei uns der traditionelle Hahnenbaum. An ihm hängt dann auch der Schlegel, der ja auch mit dem Ortsnamen verknüpft ist: Kühnhardt am Schlegel.

Der Hahnenbaum bleibt, einmal aufgestellt, solange stehen, bis er umfällt oder umzufallen droht. Das war nun Ende Januar der Fall. Nach 5 Jahren ist er frühmorgens über die Straße gefallen – nur gut, dass nix passiert ist. Bei uns wird der Baum noch nach alter Tradition von Hand aufgestellt. Dazu braucht man viele Helfer, einen erfahrenen Zimmermann, der das Kommando fährt, tragkräftige “Schwalben” (je 2 zusammengebundene starke Stangen) und zwei Leiterwägen, die als mobiler Hebeluntersatz dienen.

Und: Zeit, denn das kleine Dorffest muss ja auch ausgiebig gefeiert werden. Im Vorfeld hatten die Frauen 38 Meter Girlanden gebunden, um den 26 Meter hohen Baum zu schmücken. Schön war zu fühlen, dass wirklich alle zusammenhielten und sich über den schönen Baum freuten. Dabei hielt das ganze Dorf wieder vorbildlich zusammen und es waren alle Zwistigkeiten oder Unstimmigkeiten, wie z.B. Windrad ja oder nein, unwichtig. Und das ist ja das Ziel von einem Dorffest – miteinander feiern und ins Gespräch kommen.

Ein neugestaltetes Täfelchen gibt Auskunft:
Früher tanzte die Dorfjugend unterm Baum “den Hahn aus”. Der Schlegel ist Zeichen einer gütigen Einigung mit den Kreßbergern in einem langen Weiderechtstreit. Der auswärtige Schäfer musste alsdann mit seiner Herde umdrehen, wenn er die Spitze des Hahnenbaums sehen konnte.

Der riesige Eichenklotz (Schlegel) hängt schon seit 1784 an dem Hahnenbaum. Früher wurde er im Winter von Ochsen nach Mosbach geschleift, um den Kindern den Schulweg vom Schnee frei zu machen. Nach dem Krieg wurde er als Sühnezeichen bei ehelichen Zwistigkeiten eingesetzt. Widersetzte sich eine Frau ihrem Mann auf ungebührliche Art, so wurde ihr der Schlegel vor die Haustüre gelegt. Der Mann musste den Schlegel dann unter Gespött im Wirtshaus wieder auslösen. Entweder sind die Frauen nun braver geworden oder das Weltbild hat sich geändert – in der Neuzeit wurde er so nicht mehr angewendet, so manch leise Androhung hat es bestimmt gegeben.

17. Sternritt und 40 Jahre VFD

Bericht zum Sternritt mit Geländereiter-Cup und 40 Jahre VFD Bayern vom 7. bis 9. Juni 2013

Mehr als 60 Reiter zog es nach Lohe bei Dinkelsbühl in Mittelfranken. Dort wurde in diesem Jahr der Sternritt der Wanderreitstationen zwischen Main und Donau mit dem 40. Geburtstag der VFD-Bayern verbunden. Gerade diese Geburtstagsparty lockte eine ganze Menge Reiter nach Franken. Das tolle Reitgelände ohne Verbotsschilder, die vielen gastfreundlichen Wanderreitstationen, die netten Menschen und die gute Küche ließen viele der Reiter schon zu Beginn des Treffens den Sternritt fest in ihren Terminkalender nächstes Jahr eintragen.

Als die Pferde versorgt waren, trafen sich die Reiter zum Erfahrungsaustausch bei Countrymusik und leckerem Essen. Am Abend wurden dann die Ehrungen für die Reiter ausgesprochen, die schon mindestens 3 Mal beim Sternritt dabei waren. Nur zwei Reiter waren bei allen 17 Sternritten am Start: Peter Stegmüller aus Kühnhardt und Stefan Knoll aus München. Dessen inzwischen 25 Jahre alte Araberstute Marana ist auch das einzige Pferd, das bisher zu jedem Sternritt von “Reiten zwischen Main und Donau” gelaufen ist.

Es wurde erstmalig von den Pferdefreunden Dinkelsbühl-Lohe zusammen mit der VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland) ein Geländereiter-Cup bei dieser Veranstaltung ausgetragen. 44 Teilnehmer meldeten sich am Samstag zu dem anspruchsvollen und spannenden Freizeitreiter-Wettbewerb an. Der Geländereiter-Cup bestand aus den 3 Teilbereichen: Trail-Parcours, Geländestrecke mit Stationen und einer Theorieprüfung. Anhand einer eingetragen Wegstrecke auf der topographischen Karte starteten die Reiter paarweise und trafen auf verschiedene Stationen auf ihrem Weg durch die abwechslungsreiche Landschaft, wo sie körperliche Fitness und Wissen rund ums Pferd unter Beweis stellen mussten. Hierzu gehörten “Gebisse” ertasten, an einem Seil hochklettern, Auf- und Absteigen vom Pferd in einer vorgegebenen Zeit. Die letzte Aufgabe war dann gut für schöne Bilder – das Durchreiten des Pferdeteichs auf dem Reiterhof Fraunholz, erinnerte so manchen Reiter an die Überschwemmungen, die sie in den Tagen vor dem Sternritt überall beobachten konnten. Nach ca. 18 km waren Pferd und Reiter unfallfrei auf dem Reiterhof angekommen, um hier dann noch einen Trail-Parcours auf dem Reitplatz zu bewältigen. Petra Stegmüller und Franziska Schwab fungierten als Richter, wobei Einwirkung auf das Pferd, Harmonie und Gesamtbild neben der Rittigkeit und dem fehlerfreien Durchreiten des Parcours eine große Rolle spielten. Theoretisches Wissen wurde in einem 20 minütigen Test durch einen Fragebogen geprüft und alle Teilnehmer mussten dies im Zeitalter von internetfähigen Handys gleichzeitig machen, um die Chancengleichheit zu bewahren.

Sieger des Geländereiter-Cups waren Stefan Knoll mit Marana und Peter Stegmüller mit Paolo, auf den 2. Platz kamen Geisendörfer Heike und Zeiher Gudrun, den 3. Platz belegten Bengel Alexandra und Brunner Christine.

Am Abend sattelten die über 60 Teilnehmer des Sternritt-Wochenendes, die aus Baden-Württemberg und Bayern kamen, ihre Pferde für den Fackelritt, der vom Reiterhof ausgehend in die historische Stadt Dinkelsbühl führte. Hier wurden sie dann durch den Oberbürgermeister Dr. Hammer, der Marketenderin und dem Nachwächter begrüßt. Die weitest gerittenen Teilnehmer wurden vom Oberbürgermeister Dr. Hammer geehrt und bekamen ein Erinnerungsgeschenk der Stadt Dinkelsbühl mit auf den Weg. Auch bei dieser Streckenwertung ging der Sieg an Stefan Knoll, der zusammen mit Verena Eckert eine Woche lang durch Mittelfranken nach Lohe geritten ist. Mit Fackeln wurde der Ritt durch die mittelalterliche Stadt zu einem ganz besonderen Erlebnis. Begleitet durch den Solotrompeter, den Alphorn- und Jagdhornbläsern freuten sich auch zahlreiche Zuschauer über die Reiter mit ihren Fackeln und disziplinierten Pferden.

Einen Festgottesdienst mit anschließender Pferdesegnung, gestaltet von Diakon Franz Schindler, war am Sonntag in der Reithalle der festliche und auch sehr feierlichere Abschluss. Der Gottesdienst wurde ebenfalls begleitet durch die Alphorn- und Jagdhornbläsergruppe. Frau Elfi Fraunholz als Vorsitzende bei Reiten zwischen Main und Donau und Dr. Dietmar Köstler als Landesvorsitzender der VFD-Bayern verabschiedeten die Reiter. Adelheid Grell als Vereinsvorsitzende überreichte dann im Namen der VFD-Bayern die Rekener Charta an die Reiter aus Baden-Württemberg. Der VFD-Stammtisch Mainhardter Wald nahm die Grußbotschaften der Reiter und Bürgermeister von Tschechien bis Dinkelsbühl feierlich in Empfang und wird sie weitertragen, so dass sie am letzten Augustwochenende in Reken beim Vereinsjubiläum des VFD-Bundesverbandes die Unterschriftensammlung für das Reiten in der freien Natur ankommen wird.

Reif für die Insel – Galopp über den Meeresboden

Vor vier Jahren waren wir mit den Pferden in St. Peter Ording beim Wattreiten. Heuer luden wir Paolo und Jaco auf und fuhren mit Freunden nach Cuxhaven. Unser Ferienhäuschen lag in einem tollen Ausreitgebiet. Hinterm Haus begann die blühende Küstenheide mit tollen Sandwegen, die uns an “wilde” Konik- und Heckrinderherden vorbeiführten. Kurz verladen und schon waren wir am Watt bei Sahlenburg. Ein Muss war natürlich der Ritt nach Neuwerk. Entgegen den ganzen Horror-Internetberichten, ging das problemlos.

Wir hatten richtig Urlaub und gaaanz tolle Pferde. Unser kleiner Billy hatte auch seinen Spaß und konnte sogar seine Mama besuchen. Nächstes Jahr: Ostsee?

2012 Zweites Halbjahr

Bericht vom Kurs für Wanderreitführer vom 11./15.08.2012

Kurs zum FN-Wanderreitführer 2012

Wanderritte nicht nur als Teilnehmer zu erleben, sondern auch selber planen und führen zu können – zu diesem Lernziel trafen sich fünf fleißige Kursteilnehmer am 11.08.2012 zu einem fünftägigen Lehrgang bei Petra Stegmüller in Kühnhardt. Aus diversen Ecken Süddeutschlands, zum Teil am Vortag nach Franken angereist, begannen die Teilnehmer zunächst mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Sodann folgten die ersten Theorieeinheiten: Trainingslehre, Orientierung, Pädagogik.

Nach einem intensiven Vormittag schwirrte allen der Kopf und so war es Zeit für den ersten Trainingsritt. Teils mit eigenen Pferden, teils mit Leihpferden der Wanderreitstation Stegmüller wurde eine kleine Orientierungsaufgabe rund um Kühnhardt geritten. Hierbei ging es zum einen darum, die zuvor geplante Strecke genau nachzureiten, zum anderen sollten Tempovorgaben eingehalten werden. Dies war gar nicht so leicht! Per GPS wurde das Ergebnis vom Co-Dozenten Carl-Hans im Anschluss überprüft und der Ritt in der Gruppe ausgewertet. Eine abendliche Lehreinheit zum Thema GPS und digitale Karten rundete den ersten Tag ab.

Abritt in Limbach, Reitstation 12
Patriotismus in fränkischer Wüstenluft

Der nächste Tag stand im Zeichen eines Tagesrittes mit auswärtiger Mittagsrast.

Hier gab es einiges vorzubereiten: die Teilnehmer planten die Route nach Ungetsheim und legten die Streckenabschnitte fest, auf denen immer einer aus der Gruppe die Rolle des Rittführers übernahm. Schließlich ging es los! Trotz aller Planung gab es jedoch unterwegs immer wieder Herausforderungen, vor die die Rittführer gestellt wurden. Teilweise waren diese von der Lehrgangsleiterin bewusst eingebaut worden: Wie gehe ich mit “bockigen” und streitlustigen Teilnehmern um? Was mache ich, wenn sich Teilnehmer nicht an die Anweisungen des Rittführers halten? Was mache ich, wenn Reiter zurückbleiben? Wie verhält man sich bei Stürzen? Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Pferd lahmt und nach Hause gebracht werden muss? Wie integriere ich ein neues Pferd in die Gruppe? Teilweise jedoch ergaben sich diese Problemstellungen von ganz alleine: Grabenüberquerungen, Probleme im Zeitmanagement, Begegnungen mit anderen Reitergruppen, erhöhtes Aufkommen an Mähdreschern und Landmaschinen sowie spontane Routenänderungen. Vom Lerneffekt her war dieser Lehrritt außerordentlich ergiebig, da eine noch so umfassende theoretische Ausbildung nicht vollständig auf die Situationen vorbereiten kann, die unterwegs eintreffen können. Es war sehr wichtig, diese – wenn auch geballt – einmal unmittelbar mitzuerleben.

Nach Beendigung des Ritts und Versorgung der Pferde folgte eine Theorieeinheit zum Thema Ausrüstung. Hier hielten die ersten Teilnehmer auch ihre in Vorbereitung auf den Kurs angefertigten Referate zu Themen rund um den Wanderritt. Ein gemeinsames Abendessen rundete den Tag ab. Der Vormittag des dritten Tages stand im Zeichen juristischer Fragen. Verena Eckert klärte zu Haftungsfragen, Aufsichtspflicht und juristischen Fallstricken auf, ohne die Teilnehmer jedoch zu sehr abzuschrecken. Anschließend wurden die Teilnehmer mit geschlossenen Augen zu einem idyllischen Fleck in der Umgebung Kühnhardts gebracht. Dort sollten sie mit Hilfe von Karte und Kompass ihre genaue Position bestimmen, was gar nicht so einfach war, jedoch das Bewusstsein für markante Landschaftspunkte erheblich schärfte. Am Nachmittag folgten weitere Referate und ein kleiner Ausritt. Abends schließlich galt es, den geplanten Zweitagesritt nach Limbach vorzubereiten. Die Route wurde ausgetüftelt, Last-Minute-Anrufe beim Quartier getätigt, das Essen und die Versorgung der Pferde in der Mittagsrast geklärt und die Ausrüstung zusammengestellt.

Geländeschwierigkeit Graben
Feedbackrunde

Der Dienstag war dem ersten Teil des Prüfungsrittes gewidmet.

Mit kleiner Verspätung ritten die Teilnehmer von Kühnhardt zur Mittagsstation nach Birkach, wo Pferde und Reiter ein wohlverdientes Päuschen einlegten. Die Prüferinnen beurteilten hier Kompetenz und Wissen der Prüflinge. Am Nachmittag folgte die nächste Etappe nach Limbach, wo die Gruppe in der Reitstation 12 von Familie Städtler schon erwartet wurde. Die Prüferinnen stellten jedem diverse theoretische Fragen insbesondere in Bezug auf Organisation und Pferdeversorgung, bevor Frau Städtler ein köstliches Abendessen auftischte. Der letzte Kurstag bestand aus dem zweiten Teil des Prüfungsrittes. Nach Vorbereitung der Pferde und ordnungsgemäßem Abritt ritt die Gruppe Richtung Bernau, wo die Mittagsrast stattfinden sollte. Langsam aber stetig kletterte das Thermometer über 30 Grad, was Pferd und Mensch zu schaffen machte.

Als die Prüferinnen mittags zur Gruppe stießen, schwitzten alle bereits, bevor die Theorieprüfung überhaupt angefangen hatte. Sodann gab es auch kleinere Änderungen im geplanten Ablauf, weil auf Grund von Kreislaufbeschwerden der Reiterin in der Folge ein Handpferd mitzuführen war. Dies erledigte Peter Stegmüller, der den Ritt zusammen mit Petra überprüfend begleitete, jedoch souverän. Auf Grund der inzwischen unangenehm heißen Temperaturen wurde die letzte Etappe am Nachmittag zur Strapaze, weshalb die Rittführer den Auftrag bekamen, die Gruppe auf dem schnellsten Weg zurück zum Stall zu bringen. Bei Ankunft waren Pferd und Reiter dann erleichtert und erholten sich bei einem frischen Wasser vom Ritt! Schließlich folgten noch einige abschließende theoretische Fragen der Prüferinnen, bevor es heißen konnte: Alle mit Bravour bestanden!

Insgesamt handelte es sich bei dem Kurs zum FN-Wanderreitführer um sehr lehrreiche, aufschlussreiche Tage, die keiner der Teilnehmer missen möchte! In diesem Sinne: Nochmals vielen Dank, Petra und Peter, Verena und Carl-Hans, die Prüferinnen Frau Diener und Frau Vollet und natürlich an alle, die uns unterwegs so freundlich aufgenommen und bewirtet haben!

Katharina Fenkner

2012 Erstes Halbjahr

Liebe Besucher unserer Site,
das “Bremsen- Sommerloch” geht nun zur Neige und es ist an der Zeit noch einen ersten Rückblick zu schreiben. Den Winter habe ich für diverse Fortbildungen genutzt, den tatsächlich tiefsten Eindruck vom Pferd bekam ich beim Präparationskurs an der Uni München. Bei Tanja Richter buchte ich noch “Sensomotorik” um Einblick in die Schmerzleitung zu bekommen, bzw. die therapeutischen Ansätze, dies zu umgehen. Klaus Schöneich besuchte ich bei einem Kurs auf der Alb, und stellte fest, dass er seinen Prinzipien treu geblieben ist, wenn ich auch jetzt aus therapeutischer Sicht, für so manches Problem eine stressfreiere Lösung hätte. Im zeitigen Frühjahr war ich viel auf externen Kursen unterwegs. Pferdemassage und heuer ganz beliebt die “Arbeit am Boden” mit Longieren und Kappzaum. Ich hatte es dabei wirklich mit den unterschiedlichsten Pferden zu tun und wurde gefordert, den passenden Knopfdruck zu finden, was mir auch gut gelang. Wenn ich von so einem Wochenende heimfahre und nochmal Revue passieren lasse, ist es mir persönlich einfach wichtig, das Gefühl zu haben: die Leute sind jetzt einen Schritt weiter. Und die Feedbacks bestätigen das dann auch.

Hier ein gekürzter Bericht aus der Gegend von Garching:

Kurs “Arbeit am Boden” vom 21./22.04.2012 mit Petra Stegmüller

Keine Möglichkeit mit Pferd zum Kurs nach Kühnhardt zu fahren? Kein Problem – nachdem genügend Interesse da war, bot Petra an, zu uns an den Aschauerhof in Straußdorf zu kommen. Und so waren wir – 3 junge Hafis und 3 noch jüngere Kaltblüter mit dazugehörigen Fraulis – sehr gespannt, was uns in den beiden Tagen Arbeit am Boden erwarten würde. Trotz angekündigtem Aprilwetter wurden wir am Samstagmorgen mit zwar kühlen Temperaturen aber viel Sonnenschein begrüßt. Nach einer gemütlichen Vorstell- und Theorierunde bei Kaffee und frischen Brezen ging es dann auch gleich in die Praxis: Wie wird der Kappzaum richtig verschnallt? Mit welchen Führübungen kann ich mein Pferd aufs Longieren vorbereiten? Worauf muss ich dabei achten? Für so manchen Jungspund stellte schon das Stillstehen während der Erklärungen eine Herausforderung dar – am Ende hat das aber bei allen geklappt und uns bleibt die Erkenntnis “Das ist ja angenehm, wenn man in Ruhe da stehen kann.” Auch beim Führen zeigte sich, dass Führen nicht einfach nur neben dem Pferd herlaufen ist: Abstand zum Menschen einhalten und der Mensch gibt das Tempo (in Variationen) vor – nicht umgekehrt – wobei das Pferd auch flüssig mitlaufen soll, ohne vorauszueilen oder sich hinterher ziehen zu lassen. Da schleichen sich im Alltag doch sehr leicht Nachlässigkeiten ein und so hörte man nicht selten Petra: “Dein Pferd kumpelt schon wieder!”

Nach der Mittagspause ging es dann weiter – zunächst wurden zum Aufwärmen nochmals die Übungen vom Vormittag wiederholt – siehe da, es klappte schon deutlich besser! Anschließend ging es endlich ans Longieren – in Einzelarbeit und je nach Vorbildung des Pferdes zuerst mit der Meisterin oder gleich mit Frauli selbst und gründlicher Anleitung. Wie schaffe ich es, mich mit Longe nicht selbst zu Fall zu bringen? Dabei sollte natürlich auch noch das Pferd um einen rum laufen! Doch damit nicht genug: Kaum hat man die Fußangeln im Griff, soll man auch noch Paraden geben, um nicht kurz darauf ein “das ist wieder ein typisches Beispiel für: oh wie schön, mein Pferd läuft brav um mich rum!” zu kassieren. Hat man es dann irgendwann geschafft, sowohl sich selbst zu koordinieren, aber auch gleichzeitig das Pferd dazu zu bringen außen zu bleiben und damit dem “ich geh wieder zur Mama auf den Schoß” entgegen zu wirken, folgt auch gleich die Belohnung in Form eines am Ende doch annähernd in annehmbarer Haltung laufenden und auf Signale reagierenden Pferdes, das schönste Lob für jeden Longenführer!

Am nächsten Tag wurden die noch frischen Praxiserfahrungen vertieft, nicht nur mit den Vierbeinern, sondern auch mit menschlichen Pferden, damit jede Teilnehmerin auch das Longieren (und die möglichen Missverständnisse auch aus Pferdesicht kennenlernen konnte. Dies sorgte für einige Erheiterung, aber auch für viele Aha!-Effekte – so ein Pferd ist schließlich auch nur ein Mensch. Zusätzlich zu vielen abwechslungsreichen Übungen zur Vorbereitung aufs Longieren, wurde am zweiten Tag auch wieder fleißig longiert und die ein oder andere probierte sich auch in weiteren gymnastizierenden Aufgaben, wie dem Führen in Stellung oder den Anfängen des übertreten-Lassens an der Hand. Am Ende des Kurses hat das Longieren schließlich bei allen gut geklappt, auch bei den komplett Longen-unerfahrenen Jungspunden, so dass wir am Sonntagabend mit einem dicken Grinsen und dem guten Gefühl einen großen Schritt weitergekommen zu sein, die Pferde in den wohl verdienten Feierabend entlassen konnten. Fazit: ein sehr lehrreiches und gelungenes Wochenende, sowohl für die Vier- aber auch die Zweibeiner!

Patricia Quering

Kurs Stangenmikado

Beim Kurs Stangenmikado führte ich Pferd und Reiter an die ersten Hüpfer hin. Hier ist die mentale Schranke immer höher als das Hindernis selbst. Doch sind die Pferde dann motiviert genug, nehmen sie ihre Reiter einfach mit und der Spaß beginnt. Hier ein Bericht von Ralf, der den Kurs zum Praktikum nutzte:

Stangenmikado

… war der Titel eines der neuen Kurse bei Petra Stegmüller, der Vorsitzenden der VFD Mittelfranken, der diesmal auch nur von VFD-Mitgliedern gebucht wurde.

Der Begriff Mikado kommt aus dem japanischen und bezeichnet den Titel des Kaisers, bei uns besser als Tenno bekannt. Was hat das ganze nun mit Reiten zu tun. Mikado ist bei uns als Geschicklichkeitsspiel mit Holzstäbchen bekannt. Sie sind bunt und erinnern uns an die farbigen Stangen die auf den meisten Reitplätzen zu finden sind. Petra nahm diesen Namen zum Anlass uns Spaß und Freude bei der gymnastizierenden Bahnarbeit zu vermitteln. Der Einstieg war ein Referat über das Chiron-System und seine Bedeutung für Freizeitreiter. Mit seiner Grundthese, dass das Pferd ein freudiger und mitarbeitender Partner sein wird, wenn man ihm vertraut, absolvierten wir einen leichten Parcour, ohne die notwendige Aufwärmarbeit zu vernachlässigen.

Es entwickelten sich bald eigene Ideen, wie der “Schwänzeltanz”, eine Übung zur Lockerung der Hüfte. Ohne Stress erarbeiteten wir mit unseren Pferden Takt und Rhythmus. Wichtige Diskussionspunkte ergaben sich aus der Frage, wie der Reiter am besten sitzt, um das Pferd im Bewegungsablauf am wenigsten zu stören. Ein klassischer Chironsitz ist nämlich mit Westernsätteln nur schwer vorstellbar. Jeder stellte aber im Laufe des Kurses seine Steigbügel kürzer, oder kramte aus seinen Beständen einen Englischsattel hervor. Am Nachmittag begannen wir dann schon mit Vorübungen zum leichten Caprillitest. Nachdenklich bemerkte hier schon ein Kursteilnehmer an, dass man bevor man bei Petra ist, eigentlich denkt, dass das alles ein Kinderspiel ist und man eh schon alles kann. Doch merkten wir alle sehr schnell, wo es bei uns und dem Pferden noch hakt. Dieser Caprillitest (Caprilli, war der Vordenker für Rolf Bechers Chiron-System) . Beschäftigte uns auch am Kurssonntag und führte einige von uns schon am Ende des Tages nicht nur zu kleinen Sprüngen. Doch Sprünge waren uns gar nicht das Wichtigtste. Vielmehr freuten wir uns, dass bei Pferd und Reiter sich der Rhythmus verbesserte. Eine Voraussetzung für Sprünge jeglicher Art. Für mich war es ein gelungenes Kurswochenende, in das man sich auch mit eigenen Gedanken einbringen konnte. Kurz gesagt: Es machte Lust auch die anderen Kurse von Petra kennen zu lernen.

Motivationstraining

Im Frühjahr hatte ich Verena Eckert als Referentin zu einem Abend Motivationstraining eingeladen. Die Frage ins Publikum: was für ein Ziel verfolgt ihr mit eurem Pferd dieses Jahr? , stellte ich mir auch leise selbst. Hat der Freizeitreiter Ziele? Was ist denn so erstrebenswert? Arbeitet man wirklich auf etwas hin? Interessante Antworten regten zum nachdenken an. Ich formulierte für mich: ich möchte den Maiwanderritt mit Jaco mitreiten. Jeder der unsere Odyssee kennt, weiß, welche persönliche Herausforderung das war. Es meldete sich dann eine Truppe Distanzreiter an, mit der Vorgabe “kein Galopp”. Das passt, dachte ich, dann lernt er schon nichts blödes. Und so wurde es ein wunderbar entspannender Ritt, eine Mitreiterin meinte, dass man unseren Pferden halt schon die Routine und Gelassenheit anmerkt. Was für ein Kompliment, beim ersten Gruppenritt mit Fremden. Nach dem Ritt bekam er einen Beschlag und einen gescheiten Sattel und gehört nun zu den Großen.

Es ist gut, sich Ziele zu setzen, dann kneift man schon nicht so leicht, dieses “wenn und aber” bremst einfach.

Das Frühjahr verging im Jagdgalopp. Wanderreiter gaben sich die Boxentüren in die Hand und ein Berittpferd nach dem anderen füllte den Kalender zusätzlich. Vielen Dank euch allen für das Vertrauen und: verfolgt weiterhin eure Ziele!

Unser Franken-Sternritt 2012

Ein wenig schlechtes Gewissen war schon dabei. Da sind wir routinierte Wanderreiter und buchen trotzdem das Rundum-Sorglos-Paket, das Stationenhopping. Sind wir plötzlich zu bequem geworden, um uns die Wege zwischen den Wanderreitstationen auf dem Weg zum Sternritt der fränkischen Reitstationen selbst zu suchen? Rückblickend ist zu sagen: Und wenn schon, die Entscheidung war total richtig. Denn so schöne Wege muss man als Wanderreiter erst einmal finden! Und bequem ist die Rittvorbereitung wirklich: Nur einmal telefonieren und alle Stationen sind gebucht. Vor Ort gibt’s nicht nur eine tolle Pferdeunterbringung, sondern auch alles, was das Reiterherz begehrt, inklusive Gepäcktransfer. Und natürlich eine komplett ausgearbeitete Strecke mit den schönsten Wegen zwischen den Stationen. Und so kamen wir am 1. Juni nach vier Tagen gut gelaunt beim Sternreitertreffen der Wanderreitstationen zwischen Main und Donau in Saurach bei Crailsheim an. Unsere Pferde bezogen ihre großzügigen Paddocks und wir freuten uns über viele bekannte Gesichter und einige neue Teilnehmer. Insgesamt waren 26 Reiter nach Saurach gekommen. Zu wenige für das komplette Sternrittprogramm, so dass einige Programmpunkte gestrichen werden mussten. Aber genug, um ein tolles Wochenende zu verbringen. Und so wurden nach dem Blootz-Essen die am weitesten gerittenen Teilnehmer und die “Wiederholungstäter” geehrt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele Reiter treue Anhänger des Sternritts sind und seit vielen Jahren den Termin fest in den Kalender aufgenommen haben!

Für uns alle – Neulinge wie alte Sternritt-Hasen – gab es aber am zweiten Sternritt-Tag eine Premiere. Carl Hans Recker hatte ein Geocaching für die Reiter organisiert. Geocaching bedeutet, dass nacheinander verschiedene Verstecke zu finden sind, deren Koordinaten ins GPS einprogrammiert werden. Das GPS ist aber nicht genau genug, um uns Schatzsucher genau zum Ziel zu bringen, ein Radius von ein paar Metern bleibt immer noch. Nötig ist also zusätzlich eine topografische Karte für die Routenplanung und offene Augen vor Ort. Doch nur mit Schatzsuche war es noch nicht getan. An jedem Geocach hatte Carl Hans für uns noch weitere Rätsel versteckt, die neben reiterlichem Fachwissen auch sehr viel logisches Denken erforderten. So wurde das Geocaching zu einer neuen Version der Reiterrallye – ein tolles Erlebnis.

Am Nachmittag stand dann der traditionelle Trailparcours auf dem Programm. Petra Stegmüller hatte sich auch in diesem Jahr wieder einige Herausforderungen für Mensch und Pferd überlegt. Und so machten mehr als die Hälfte aller Sternritt-Teilnehmer mit! In diesem Zusammenhang auch ein herzlicher Dank an die Uelzener Versicherung, die die Preise für das Geocaching und den Trail spendete.

Am Abend hatte sich die Sternreitergruppe jedoch noch mal deutlich verkleinert. Einige waren schon nach Hause gefahren, um nach einem langen Wanderritt noch einen Tag vor der nächsten Arbeitswoche zum Aufräumen zu nutzen. Andere waren weiter geritten, um ihren Wanderritt fortzusetzen. Der Rest der Teilnehmer startete daher nach dem Abendessen einfach eine Anhänger-Party und genoss den Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen, pünktlich zum Ende des Sternrittwochenendes, setzte der erste ergiebige Regen der Woche ein.

Liebe Franken-Reitstationen, wir sehen uns wieder beim Sternritt 2013!

Verena Eckert

Schließlich lies ich mich noch überreden, wieder einen Geländetag zu organisieren. Ruck-Zuck war der Kurs voll und es hat allen mächtig Spaß gemacht. Hier ein Teilnehmerbericht:

VFD -Geländehüpferkurs und “Die wilde Horde”

So nennt sich ab jetzt eine Gruppe von 13 Freizeitreitern, die am Sonntag, dem 24.06.2012 die Geländestrecke vom Reiterhof Altmühlsee unter fachkundiger Anleitung von Stefan Schwarz unsicher machte. Bereits am Samstag versammelten sich einige der Teilnehmer, um gemeinsam das herrliche Ausreitgelände zu erkunden. Am Sonntag stießen dann die restlichen Freizeitreiter zu der Truppe. Um 9 Uhr begann der Kurs und die erste von drei Gruppen stürmte die tolle und gepflegte Geländestrecke. Petra Stegmüller, Bezirksvorsitzende der VFD-Mittelfranken, hatte wieder den Kurs organisiert und schon im Voraus die Gruppen entsprechend der gewählten Schwerpunkte und Wünsche der Reiter zusammengestellt. Mit Hilfe von Tipps, Tricks, der ruhigen Art und dem Fachwissen des Trainers ließen sich alle gerne auf neue Herausforderungen, wie Bergabsprünge oder verschiedene Hinderniskombinationen, ein. Nach einem tollen Vormittag, an dem Pferd und Reiter durchaus über sich hinauswuchsen, erwartete uns ein herrliches Mittagessen.

Bereits um 14 Uhr startete die erste Gruppe zur 2. Trainingseinheit des Tages. Auch hier galt es wieder, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Sichtlich geschafft, aber auch stolz fanden sich Pferde und Reiter um 17 Uhr zum Abschlussgesprßch ein. Selten erlebte ich einen Lehrgang, bei dem die Teilnehmer untereinander so gut harmonierten. Deshalb konnten Pferd und Reiter ihre Grenzen akzeptieren, anstatt falschen Ehrgeiz zu zeigen. Spaß stand im Vordergrund und am Ende des Tages hatte jeder diverse persönliche Highlights zu verbuchen. So stand auch fest, dass man in Kontakt bleiben wollen. Am Ende des Tages gab es ein einstimmiges Fazit: “Das müssen wir unbedingt wiederholen!!!”

Nächster Termin ist der 9.9.12, Interessierte bekommen bei Petra Stegmüller (info@pferde-unser-leben.de) gerne die Ausschreibung.
Sabrina Siedle, Schnelldorf

Etwas angesäuert bin ich bezüglich der FN-Abzeichenkurse. Ich verstehe ja, dass jeder Pferdebesitzer auf Nummer sicher gehen will und sich kurzfristig anmeldet. Doch durch diese Moral musste ich beide Kurse im Frühjahr absagen- obwohl sie dann doch stattfinden hätten können. Natürlich könnt ihr nicht wissen, was das für eine Vorbereitung ist. Ich muss den Kurs drei Wochen vorher in München anmelden und genehmigen lassen sowie die Richter einladen. Dazu brauche ich mindestens vier Teilnehmer. Wenn ihr dann 10 Tage vorher anruft, ob ihr noch mitmachen könnt, ärgert mich das. Die anderen TN haben extra Urlaub genommen und dann muss ich absagen.

Es wäre arg schön, wenn das nächstes Jahr besser klappt. Ebenso ist das mit den kurzfristigen Absagen.

So, nun sind wir im Endspurt der Vorbereitungen zum FN-Wanderreitführer Lehrgang, der heuer gut besucht ist. Ich finde es total super, wenn ich die Leute mit dem ersten Wanderreitabzeichen so motivieren kann, dass sie bis zu letzt mitmachen. Und solche Leute braucht der Breitensport und ich wünsche mir, dass sich Anfänger im Wanderreiten auch solchen Leuten anvertrauen, dann wird Wanderreiten auch für das Pferd ein schönes Erlebnis! Einen schönen Spätsommer wünscht euch und den Pferden,
Petra

Glücklich Reiten

Kurs Glücklich Reiten am 24./25.9.11

Hier gleich die Eindrücke zweier Teilnehmer:

Das Unterbewusstsein reitet mit – Ein Ausritt zu Dritt

Seminarbericht von Marion Schümann
Glücklich Reiten vom 24. und 25.09.2011 in Kühnhardt

Als Übungsleiterin ist es wichtig, immer mal wieder Kurse zu belegen, das eigene Wissen zu erweitern, Anregungen zu bekommen und damit die eingefahrenen Wege im eigenen Alltag zu durchbrechen. Der Kurs Glücklich Reiten machte neugierig, da hier als Titel nicht Ängste bekämpfen, sondern die positive Erwartung des glücklichen Reitens in Aussicht gestellt wurde. Hier wird also von den Seminarleiterinnen Verena Eckert und Petra Stegmüller bewusst der positive Ansatz gewählt.

Oftmals sind es Formulierungen wie das kann ich nicht, habe ich schon mal probiert und es klappt nicht, das geht mit dem Pferd sowieso nicht, die aus unserem Unterbewusstsein unsere reiterlichen Möglichkeiten einengen, die uns die Zuversicht nehmen, unsicher machen und verkrampfen lassen. Das Pferd spürt das und ist entsprechend ebenso verunsichert. Vielleicht nehmen wir uns manchmal auch zu viel vor. Das sehr allgemeine Ziel, eines schönen Ausritts, setzt uns keinen konkreten Maßstab und lässt uns viel zu häufig resümieren, ganz schön, aber … . Und schon sind die Freude und der Stolz über das Erreichte verflogen.

Positiv Dinge angehen, konkrete und erreichbare Ziele setzen und die Stärken ausbauen, statt in vermeidlichen Schwächen zu versinken. Das hört sich nach einem ganz einfachen Kochrezept an. Man nehme … Doch können wir unsere Barrieren selbst durchbrechen?

Im theoretischen Teil des Kurses moderierte uns Verena Eckert, ohne dass wir unser Seelenleben nach außen kehren mussten. Sie zeigte uns, wie wir unser Vorgehen strukturieren, eigene Stärken formulieren und realistische Ziele definieren können. Mit methodischem Vorgehen half sie uns, konstruktiv an der persönlichen Weiterentwicklung zu arbeiten. Manches wurde dadurch klarer, erschien in einem anderen Licht. Das Unterbewusstsein baute keine Hürden mehr auf. Aber geht das auch auf dem Pferd?

Im praktischen Teil des Kurses leitete Petra Stegmüller die individuellen, reiterlichen Übungen. Alles war neu. Ein nicht bekanntes Pferd, anderes Material, eine andere Umgebung. Doch die gut ausgebildeten Pferde gaben uns Sicherheit. Einfache Übungen sorgten für Entspannung oder waren entsprechend unrhythmisch (z.B. beim Leichttraben zweimal hintereinander sitzen bleiben und einmal Aufstehen) dass wir uns auf unser Handeln voll konzentrieren mussten und unser Unterbewusstsein keine Gelegenheit hatte uns Ängste einzureden. Und es klappte. Das vorher bestimmte Ziel wurde erreicht, beinahe unbeschwert.

Also lassen wir zu, uns zu freuen und zufrieden zu sein. Ganz einfach? Nicht ganz. Methodik, Klarheit, Analyse hat uns dorthin geführt. Mit sanfter Moderation haben uns Verena Eckert und Petra Stegmüller den Weg gezeigt.

Ich verlasse den Kurs mit vielen Ideen und Anregungen, die ich nun auch versuchen werde, in meinen Alltag der Reitstunden einzubauen. Eine positive Erfahrung die mich auch dazu bringt, diesen Artikel zu schreiben und diesen Kurs in Kühnhardt zu empfehlen.

 

Von einem, der auszog, das Fürchten zu (ver-)lernen!

So oder so ähnlich könnte mein Motto lauten, warum ich an dem Kurs für ängstliche Reiter, unter der ebenso charmanten wie kompetenten Leitung von Verena Eckert, am 24./25. September 2011 auf dem Stegmüllerhof nahe Feuchtwangen teilgenommen habe.

Zwar liegt mein folgenschwerer Reitunfall schon Jahre zurück, die Verletzungen sind längst spurlos verheilt, dennoch hatte ich seither bei jedem Ritt SIE dabei. SIE, die Angst, die Befürchtung, es könnte wieder so kommen. Immer dieses negative Kribbeln im Bauch. Die Freude am Ausritt trat immer erst nach erfolgreichem Absteigen am Ende des Rittes auf. Nach Möglichkeit nicht traben, nicht galoppieren, wurde das Pferd schneller, begann ich mich zu verkrampfen – ein Teufelskreis. Dann, im Frühjahr las ich in einer VFD-Beilage über den Kurs Glücklicher Reiten – ein Kurs für ängstliche Reiter. Wenn ich mehr vom Reiten haben will, dann musste ich etwas ändern. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Gesagt getan, respektive gebucht. Am 24. September stand ich um 9 Uhr bei Petra und Peter Stegmüller, in Kühnhardt bei Feuchtwangen, auf dem Hof. Hier sollte der Kurs statt finden. Petras herzliche Begrüßung und das urgemütliche Ambiente des Hofes, ließen letzte Zweifel, ob ich mich richtig entschieden hatte, sofort verfliegen. Neben mir, dem Quotenmann, waren noch drei Mädels in der Gruppe. Ich hatte sofort den Eindruck, wir würden uns alle schon lange kennen. Es gab keine Vorbehalte, keine Berührungsängste.

Nach einem Startkaffee begrüßte uns Verena Eckert, unsere Mentaltrainerin und Kursleiterin, und stellte uns die Inhalte und den Ablauf des zweitägigen Kurses vor.

Um einen Eindruck von den Motiven und Erwartungen der Teilnehmer zu bekommen, begannen wir mit einer Vorstellungsrunde. Jeder erzählte kurz etwas über seine reiterliche Laufbahn und über das Wie und Warum. Damit hatten wir eine Basis geschaffen. Verena erläuterte uns den Angstkreislauf und die Entstehung der Maisfeldmonster und Gelbe-Sack-Gespenster………..und den Umstand, dass dieses Kopfkino nicht etwa dem Denken unseres Pferdes entspringt, sondern ausschließlich Ergebnis der kreativen Vorstellungswelt des Reiters ist. Die Art und Weise der Erklärung regte den Teilnehmer(innen)kreis immer wieder zu spontanen Kurzdiskussionen an und auch der Humor kam nicht zu kurz. Gleich vorweg, es hat riesig Spaß gemacht und wir haben auch viel gelacht.

Nach einer ausgiebigen Mittagsbrotzeit animierte uns Verena, tiefer in uns hinein zu hören. Ich glaube, jeder von uns hat an diesem Nachmittag auch an sich wieder neue Seiten entdeckt. Abgerundet wurden die Gruppenarbeiten am Nachmittag mit praktischen Lektionen auf dem Reitplatz. Mit auf den Weg gab uns Verena noch eine kleine Hausaufgabe, die jeder von uns gerne bis zum nächsten Morgen erledigen wollte. Nachdem wir uns unser Pferd aus dem Stall von Petra ausgesucht hatten, ging es ab zum Reitplatz.

Die perfekt ausgebildeten und absolut ruhigen Pferde ließen schon auf die fachlichen Qualitäten von Petra Stegmüller, die im Bereich des Western- und Wanderreitens einen ausgezeichneten Ruf genießt, schließen. Ihre humorvoll direkte Art, uns auf falsch Erlerntes oder Verbesserungswürdiges hinzuweisen, machte auch auf dem Reitplatz das Lernen zu einem sehr positiven Erlebnis. Beim abendliche Brathendlessen der Gruppe klang der erste Tag aus.

Der Sonntag begann mit einem gemeinsamen Frühstück. Dann machten wir uns wieder an die Arbeit. Stärken jedes Teilnehmers ermitteln, Ziele festlegen und vieles mehr. Auch der Sonntag wurde durch einen praktischen Teil vervollständigt. Und diese Reitstunde endete wohl für jeden von uns Teilnehmern mit einem Erfolgserlebnis. Freihändiges Traben und Galoppieren an der Longe unter Petras Anleitung und ….. plötzlich spürte ich, wie viel Spaß das Reiten ohne Angst machen kann. Das Kribbeln im Bauch wich einer gewissen Leichtigkeit und der Erkenntnis: Yes, I can. Hätte ich keine Ohren gehabt, ich hätte im Kreis gelacht. Es war ein genialer Abschluss.

Fazit: ich kann diesen Kurs nur empfehlen. Sicher wird in nächster Zeit noch das eine oder andere Müllsackmonster versuchen, sich meiner zu bemächtigen, aber jetzt hab ich das Werkzeug erhalten, damit umzugehen. Und eines weiß ich sicher. Das Reiten wird mir künftig weitaus mehr Spaß machen, als es bislang der Fall war. Der Anfang ist schon gemacht.

Ich möchte mich noch einmal bei Verena bedanken, die in unnachahmlich humorvoller und kompetenter Art auf uns Teilnehmer eingegangen ist. Ganz besonderen Dank möchte ich auch Petra und Peter Stegmüller aussprechen, die uns mit ihrer Gastfreundschaft auf ihrem Hof jederzeit das Gefühl gaben, eine große Familie zu sein.

Mit galoppierenden Grüßen,
Armin

Nicoles Sicht

Von Heinzelmännchen und Wanderreitstationen

Für die Wanderreiter ist es Urlaub, für die Gastgeber harte Arbeit. Nicole Menzel hat beides erlebt und berichtet für uns aus beiden Sichtweisen − nämlich als Gast und als Gastgeberin, jeweils des Wanderreiterstützpunktes im mittelfränkischen Kühnhardt.

Die Station aus Wanderreiter-Sicht

Vor einem Jahr zog ich mit meinem Trakehner Viento 700 km durch die Lande. Dabei kam ich auch beim Wanderreiterstützpunkt von Peter und Petra Stegmüller im mittelfränkischen Kühnhardt vorbei. Auf einer Pferdemesse hatte ich ihren Flyer mitgenommen. Als mich mein Weg dann Richtung Crailsheim führte, erinnerte ich mich und rief einen Tag vorher an, ob ich vorbeikommen könnte. Wann ich ankommen würde, wollte Petra wissen. Na, das wusste ich einen Tag vorher noch nicht. Petra gab grünes Licht, denn im Juli bei 35°C sind nur wenige Wanderreiter unterwegs.

Mittags rief ich nochmal kurz an. Jetzt konnte ich meine Ankunftszeit genauer abschätzen. Nicht mehr lange und ich stand im Stall der Stegmüllers. Hier das Wasser, dort die Abspritzmöglichkeit, mein Sattel in die Scheune und dort die Unterkunft für mein Pferd. Ob ich ihn noch wälzen lassen möchte. Ja gerne. Schnell wurden die hauseigenen Pferde verräumt und mein treuer Begleiter hatte den ganzen Auslauf für sich. Genüsslich gewälzt stand er nun auf seinem Paddock und malmte frisch gemähtes Gras. Die Pferdewelt war in Ordnung.

Für mich gab es kurz darauf frischen Kaffee, ein Stück Kuchen und nette Unterhaltung mit Petra. Da ich auf meinem Ritt oft genug froh war überhaupt unterzukommen, freute ich mich am Willkommen-Sein mit Familienanschluss. Dazu ein helles Zimmer mit sauberem Bad, nach all den Nächten im Schlafsack vor der Box, eine Wohltat! Abends saßen wir bei leckerem Essen und verbesserten die Pferdewelt. Ich blieb einige Tage, ruhte aus und fühlte mich wohl.

Dann zog ich weiter. Doch im nächsten Jahr kam ich zu einem Sommerpraktikum wieder und erlebte eine Wanderreitstation hinter den Kulissen. Und mir wurde klar, was für mich so leicht und natürlich aussah, ist oft gute Planung und zeitaufwendige Vorbereitung.

Die Station aus Sicht der Gastgeber

Wenn Petra beim Frühstück verkündete heute kommen 4 Wanderreiter, dann war der Tag eigentlich schon verplant. Um 7 Uhr Füttern der hofeigenen Pferde, danach gemeinsames Frühstück. Was sollen wir kochen für die Wanderreiter (= Hopperer vom Stationen-Hopping)? Und wer fährt einkaufen? Wer ist ab 15.00 Uhr am Stall, denn wir wissen nie, wann die Reiter ankommen. Ist noch genügend Milch da, oder müssen wir noch zum Milchbauern?

Dann los, lass uns noch schnell die eigenen Pferde reiten. Mittags führt eine von uns einkaufen, frisch, möglichst regional und saisonal soll es sein. Und dann bereiten wir alles schon vor, damit dem genüsslichen 3-Gänge-Menü nichts im Wege steht.

Für die Pferde werden die Boxen frisch eingestreut und die Raufen mit dem hofeigenen Heu gefällt. Peter kommt von der Arbeit − rauf auf seinen Traktor und mäht frisches Gras. Ab 15 Uhr bleibt immer einer von uns am Hof, denn die Reiter kommen gerne dann, wenn man mal schnell noch weg ist.

Manchmal bleibt noch Zeit für einen Kaffee in aller Ruhe. Oft riechen ihn aber auch die Gäste und stehen zeitgleich auf dem Hof. Petra heißt alle Gäste, wie damals auch mich, herzlich willkommen. Das Scheunentor auf, alle hinein, dort anbinden, hier abspritzen, Wassereimer gibt es da hinten, Futter ist schon vorbereitet. Wir laufen von einem zum anderen. Trennen den Auflauf ab, damit sich alle Pferde noch bewegen können und bauen Sattelständer, damit alles ordentlich aufgehängt werden kann. Wenn die Pferde zufrieden sind, kehrt Ruhe ein.

Die Reiter sitzen um den runden Gartentisch. Kaffee, Kuchen, etwas Wasser mit Holunderblütensirup? Ja gerne. Wir laufen los, die Kaffeemaschine brummelt um die Wette. Dann sitzen wir gemeinsam im Garten. Was haben die Hopperer erlebt? War es ein schöner Tag, eine gelungene Strecke? Oft wird viel gelacht und sich ausgetauscht.

Die Reiter gehen duschen, doch für uns geht es weiter. Das Essen soll pünktlich um sieben auf dem Tisch stehen und bis dahin sind noch alle Pferde zu versorgen. So kocht meist einer von uns, während die Anderen ausmisten, Wasserfässer füllen, Kraftfutter und Heu zurecht machen und all das tun, was auf einem Hof sonst noch anfällt.

Um sieben ist das Essen tatsächlich fertig. Alle Reiter erscheinen frisch geduscht. Lecker ist es, wie so oft, und wir freuen uns gemeinsam mit unseren Gästen. Viele Geschichten gibt es zu erzählen. Bis der Nachtisch auf dem Tisch steht ist es meist neun Uhr. Danach gehe ich nach Hause. Wie lange sie wohl noch erzählen? Ich bin froh, dass ich einfach gehen kann. Nach all den Vorbereitungen möchte ich jetzt noch in Ruhe für mich sein. Denn am nächsten Tag geht es in aller Frühe wieder weiter.

Wir sind die ersten, die alle Pferde versorgen, 3 km entfernt frische Brötchen holen und beim schnipseln des Obstsalates allen einen wunderschönen Guten Morgen wünschen. Peter erklärt den besten Weg und meldet die Gäste bei der Mittagsstation an. Während die Gäste nach dem Essen die Pferde satteln, verladen wir die vielen Taschen und Einzelteile. Manchmal ist es soviel Gepäck, dass es kaum in das Auto passt. Erstaunlich! Danach fährt Peter das Gepäck zur nächsten Station. Petra und ich verabschieden die Wanderreiter und wünschen einen wunderbaren Ritt. Und während sie von dannen reiten, stehen wir schon mit Mistgabeln und Schubkarren im Stall. Der Tag beginnt von Neuem.

Fazit

Liebe Wanderreitfreunde – es war mir vorher nicht bewusst, wie viel Arbeit hinter dieser Gastfreundschaft steckt. Denn reich wird man davon nicht. Das muss man wirklich leben und von Herzen wollen. Sicher wird es nicht überall so aufwendig betrieben wie beim Stationenhopping. Wie schön, wenn dann der ein oder andere Wanderreiter schon seine Box gemistet oder die Stallgasse gekehrt hat. Bei 8 eigenen und 4 Wanderreitpferden spüren wir jeden Handgriff und freuen uns über jede kleine Hilfe.

Jetzt weiß ich, wie viel Arbeit und Organisation hinter einer Wanderreitstation steckt und danke allen, die mich aufgenommen haben, nochmals aus tiefem Herzen. Auf frohe Ritte und alle Zeit viel Spaß mit unseren 4-beinigen Kameraden.

Nicole

Sternritt 2011

15. Sternritt der Wanderreit-Stationen nach Saurach

Am Wochenende des 15. Juni war heuer das Fest der Franken Sternreiter angesetzt und fand diesmal erstmalig im baden-württembergischen Teil der Reitstationen statt. Leider kamen diesmal nur etwas über 30 Reiter ins Hohenlohische. Doch die wo da waren, gehören zur großen Familie und feierten ihr Wiedersehen. Die neuen Gesichter fanden guten Anschluss.

Der Veranstaltungsort bei Familie Fundis war bestens geeignet. Die Pferde konnten in Paddocks auf der Weide oder unter Dach untergebracht werden. Trotz heuriger Futterknappheit gab es frisches Gras und Heu, sowie Kraftfutter.

Ein Tierarzt checkte die Reittauglichkeit der eintreffenden Pferde, denn nur ein gesundes Pferd kommt in die Wertung. In Fundis Biergarten wurde mit bewährter Handgemachter Musik gefeiert und die mehrmaligen Teilnehmer geehrt.

Am Samstag führte ein mehrstündiger, gemeinsamer Ausritt zum Burgberg. Dort konnte man den Aussichtsturm besteigen und ein Vesper einnehmen.

Als die Reiter vergnügt wieder am Hof ankamen, wartete ich schon mit der aufgebauten Reit-Trail-Übung. Diesmal mehr die Rittigkeit im Vordergrund stehend, war die Teilnahme am Anfang zögerlich, doch schnell ließ dies nach, denn jeder hatte so seine Probleme. So nutzten schließlich die Meisten diesen kleinen Test. Wir gratulieren den schönsten Pferd-Reiter Darbietungen:

  • 1. Platz: Monika Will
  • 2. Platz: Eberhard Mück
  • 3. Platz: Katja Frelke

Nach leckerem Kaffee und Kuchen, wurden die Preise verliehen und die angesagte Überraschung kam. Herr Bernulf Schlauch ist Hobby-Kellermeister aus Langenburg und stellt leckersten Holler-Sekt her. Dieser durfte probiert werden, nicht ohne amüsante Erzählungen zu den bürokratischen und explosionsartigen Hindernissen zwischendurch. Auch der Heilkraft des Holunders in Rezepten und Märchen wurde Respekt gezollt.

Zwischendrin sorgte der Wettergott mit kräftigen Schauern für so manch runzlige Stirn der Teilnehmer des nahenden Fackelritts. Fast unter einem Regenbogen wurde gesattelt und los gings trocken zum Waldgrillplatz bei Triensbach. Fundis’ Helfer hatten bereits ein Lagerfeuer gezündet und die Reiter standen mit ihren Fackeln idyllisch drum rum und lauschten den begrüßenden Worten des Ortsvorstehers. Hier fand dann auch die Ehrung der weitest gerittenen Teilnehmer statt. Die Engel-Brauerei aus Crailsheim stellte dazu die großzügigen Preise. Herzlichen Dank für süffige 3 Liter Bier in originellen Flaschen mit Gläsern!

Mit 627 Reit-Kilometern gewann Tatjana Pittroff mit Rosi und Nando die Streckenwertung. In 15 Tagen ritt sie auf Umwegen von Sternritt zu Sternritt. Sie startete in Chemnitz, nahm am Karl-May-Sternritt teil, ritt weiter über Dresden durchs Erzgebirge zum Fichtelgebirge. über die fränkische Schweiz streifte sie durchs Nürnberger Knoblauchsland. Schließlich führte der Endspurt an Ansbach vorbei nach Kühnhardt. Bei uns traf sie auf 10 weitere Sternreiter nach Saurach. Streckenweiser Wegeabschnittsgefährte war der VFD-Freund Walter Hegner.

Den 2. Platz belegten Wolfgang Putz und Roland Olejnik. Sie machten auf ihrem 3 Länder-Ritt hier nach 313 Reit-Kilometern eine Pause. Gestartet in Reute (Tirol) ritten sie mit ihren Fjordpferden übers Allgäu nach Franken, um Station zu machen. Weiter ging es dann mit einer Planung von gesamt 1200 km nach Dänemark. So hat halt jeder seine Träume. Ich wünsche ihnen jedenfalls alles Gute dazu. (Obwohl ich sie bei der Hitze und Bremsenplage an manchen Tagen nicht beneide!)

Den 3. Platz erritten sich zwei neue Gesichter. Sonja Hüsch und Monika Müller starteten bei Wolfratshausen und ritten in 253 km über Augsburg und Bopfingen zu uns.

Am Sonntagmorgen gestaltete Dekan Pfitzenmeier einen festlichen Pferdegottesdienst in der Reithalle. Umrahmt vom vollen Hörnerklang der Jagdhornbläser Schwäbisch-Hall und Obersontheim, unter der Regie von Pferdefreund Werner Dierolf. Nach einem deftigem Weißwurstfrühstück leerte sich der Veranstaltungsort wieder.

Zurück bleibt die Erinnerung an ein schönes Wochenende unter Freunden und eine gelungene Veranstaltung. Danke an Alle, die mit Ihrem Kommen dazu beigetragen haben und Danke an das langjährige Organisationsteam mit Toni Liesch und Elfi Fraunholz an der Spitze. Uschi Baumann hatte ihre Meldestelle auch toll im Griff. Schade fand ich, dass nur wenige der umliegenden Reitstationen die Chance genutzt haben, das Fest mit zu tragen oder ihr Angebot darzustellen. Es ist eigentlich ein Fest für alle!

Kurse und Wanderritte im 2. Halbjahr 2011

Kurs Abzeichenjäger vom 29.08.-04.09.2011

Großen Anklang fand dieser Termin unter Lernwilligen. Es fällt mir immer schwer Leuten abzusagen, drum hab auch ich viel gelernt- Stichwort Zeitmanagement. Es dauert halt alles pro Person länger, das Pferde fertig machen, startklar sein, jede Rittigkeitsübung, jede Reitpassübung. Aber alle haben aus ihren Herausforderungen gelernt (auch ich, das war Jacos erster, offizieller Einsatz- wir waren so was von mutig!) und konnten die Prüfungen bestehen:

Wir gratulieren ganz herzlich:
Claudia K. auf Wanda
Daniela H. auf Dirndl
Jana St.
Jürgen M.
Jürgen A. auf Mymoon
Nicole F. auf Paolo
Nicole M. auf Viento
Simone Sch. auf Tabby

… ihr wart eine tolle Gruppe!

Bedanken möchte ich mich für folgende Einschätzung einer Kursteilnehmerin. Ich veröffentliche es etwas gekürzt, um Leuten, die buchen wollen, den Entschluss vielleicht zu erleichtern:

Ich habe Dich als fachlich sehr kompetente Kursleiterin kennen gelernt. Dein tiefes Wissen über Pferde, Pferdeverhalten und Reiten ist beeindruckend. Noch mehr hat mir aber Dein Vorbild im Umgang mit den Pferden genützt, mein eigenes Verhalten zu überdenken und neue Wege zu finden.

Deine Geduld und Deine Energie alle meine Fragen zu beantworten, auch über Themen, die gar nicht Kursinhalt waren, z.B. Pferdehaltung, ist unendlich. Du hattest immer ein offenes Ohr und eine praktische Hilfe zur Hand. Dafür möchte ich Dir nochmals ganz herzlich danken. Trotz Deiner Position als Kursleiterin und Deinem überlegenen Wissen, hatte ich immer das Gefühl, dass Du mich als gleichwertigen Gesprächspartner wahrnimmst. Du bist in allen Situationen gradlinig und authentisch. (N.F.)

Ausführlich schildert Jürgen A. seine Eindrücke, die ich auch etwas gekürzt habe:

Von einem der auszog …

Schon seit einiger Zeit suchte ich als männlicher Späteinsteiger nach einer Möglichkeit den Deutschen Reitpass der FN zu machen. Im Internet fand ich bei Petra den passenden Kurs Abzeichenjäger. Als ich spontan buchte, bekam ich noch einen Satz zum Knabbern mit: Es ist sinnvoll, sich den Stoff schon vorher anzueignen, was mir bei der Fälle an Wissen, die die einzelnen Abzeichen verlangen, durchaus nachvollziehbar erschien und darauf hin deutete: hier gibt es nichts geschenkt. Also fing ich schon zwei Monate vorher an, die FN Bücher genauer zu studieren und nutzte jede verfügbare Minute meine Kenntnisse aus dem Stall mit dem abzugleichen, was von der FN für die besagten Abzeichen gefordert wird.
Der Teufel will’s und ich kaufte mir zufällig die Ausgabe der Pegasus – Freizeit im Sattel in der der Kurs fürs Wanderreitabzeichen 2 (ebenfalls in Kühnhardt) getestet wurde und der Artikel zeigt eindeutig: das wird zwar kein Urlaub, aber bestimmt interessant.
Als alle Teilnehmer angereist waren, beschnupperte man sich kurz, half im Stall mit und fühlte sich alsbald in dem bunten Haufen wohl. Schon wurden die ersten Referate gehalten. Tatsächlich wird schnell klar, dass diese Art doch ganz erhebliche Vorteile mit sich bringt, denn immer mal wieder kommen kleinere Diskussionen auf und insgesamt wird man angeregt, auch die Referate der anderen Teilnehmer zu ergänzen, ggf. zu korrigieren und so muss jeder permanent bei der Sache bleiben.

Die ersten Tage sind der Bodenschule gewidmet. Ich mache mich dann mal mit Mymoon bekannt, der mich gleich beim abholen von der Weide mit einem zufälligen Rempler abgecheckt hat. Man muss ja wissen, mit wem man’s zu tun hat. Er ist aber der Vollprofi und kennt die Pferdehorrorszenarien wie Ballons, Stangen, Gerümpeldurchgang, Bälle und Klappersack aus dem ff.

Trotzdem will’s gelernt sein, ein Pferd richtig zu führen und so zu dirigieren, dass es alleine durch die Körpersprache bewegt wird und ich muss meinen Vollprofi immer mal wieder daran erinnern, dass ich seine volle Aufmerksamkeit möchte. Könnte so ein schöner Tag sein, wenn der Kerl da, mich nicht dauernd drangsalieren würde. denkt er wohl. Jedenfalls ist das anstrengender als ich mir vorgestellt habe und Petra korrigiert unermüdlich jeden kleinsten Fehler. Die Privatpferdebesitzer haben es da natürlich nicht so einfach, weil ihre Pferde ja den Parcours nicht kennen, aber ich bin erstaunt, wie schnell da sogar der sich öffnende Regenschirm ohne Scheu passiert wird.

Als es das erste Mal zum satteln geht, wird’s spannend und mit Skepsis schaue ich mir den Westernsattel an – ich bin halt ein Englischreiter – aber wenigstens ist die Zäumung eine normale Wassertrense. Mymoon will vorsichtig getrenst werden, ist aber wirklich ein ganz gelassener Vertreter seiner Art. Möchte nicht wissen, wie viele Stunden der Ausbildung da drin stecken.
Wir führen die Pferde ein Stück, es wird aufgesessen und dann geht’s ums Dorf. Petra checkt alle Teilnehmer auf ihren Ausbildungsstand ab und zeigt uns die Strecke, die wir auch am Prüfungstag reiten werden. Erst geht es über Feldwege, dann ein Stück Straße im geschlossenen Verband, wieder Feldwege, eine Trabstrecke über den Wiesenweg, Straße, abbiegen, nochmal Wiesenweg und Straße und schon sind wir am Einzelprüfungshügel, den wir einmal zusammen abreiten. Mymoon ist ja sowieso schon gelassen, aber seine Hausstrecke kennt er natürlich besonders gut. Wir sollen morgen dann hier am Hügel von der Gruppe wegreiten, im Trab den Hügel hinauf, oben rüber galoppieren und dann den Pfad wieder zurück zur wartenden Gruppe. Nach dieser ersten Besichtigung geht’s weiter durch einen Abstieg zu einer Wiese, wo wir dann zu zweit galoppieren sollen Knie an Knie. Auch das dann ab morgen. Mir wackeln jetzt schon die Knie.

Wieder zurück am Platz machen wir uns mit dem kleinen Dressurparcours vertraut für das Wanderreitabzeichen: auf dem Zirkel traben, dann galoppieren, über Stangen traben, Vorhandwendung und drei Schritte rückwürts richten. Mymoon versteht meine Hilfen so gar nicht, oder ich gebe sie falsch, oder auch beides. Jedenfalls wird für mich der galoppierte Zirkel das Horrorszenario schlechthin für den Rest des Kurses. Petra ist verzweifelt (ich nicht minder) und hier hätte ich mir denn dann auch etwas mehr zeitlichen Spielraum gewünscht, weil es wohl an der Kommunikation zwischen Pferd und Reiter gelegen hat und ich das doch so gerne auch fein hinbekommen hätte. Nun bin ich nicht wirklich der Meister im Galoppieren, zugegeben, aber so schlecht hat’s selten geklappt. Ich bin frustriert, doch Petra versucht mich zu beruhigen.
Bald gibt es eine Einführung in die unterschiedlichen Karten und dann die praktische Orientierung im Gelände, die auf einer kleinen Wanderung geübt wird. Welche Orientierungspunkte gibt’s denn hier im Umfeld und wie weit sind 500 gelaufene Meter?

Vertraut ziehen wir am nächsten Tag mit Pferd und Karte bewaffnet los, den vorgegebenen Weg zu suchen. Das funktioniert mehr oder weniger gut und ist manchmal ganz schön kniffelig, aber es ist schon eine sehr lehrreiche Übung. Jeder darf/muss mal navigieren und alle lernen dabei. Peter reitet mit und beobachtet die Truppe, hält sich aber im Hintergrund und macht so seine gedanklichen Notizen. Selbst in der Mittagspause im Gasthof wird noch ein Referat gehalten und bei allem Spaß und auch bei Gaumenfreuden bleibt ein Rest ernsthafter Sorge, alle Teilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten. Sogar Peters plötzlicher Reitunfall wird gemeinsam erstaunlich gut bewältigt. Inzwischen haben wir uns auch zu einer immer homogeneren Gruppe zusammengefunden und wir sind eine kleine Familie geworden.

Dann der Prüfungstag! Nach dem Frühstück wieder die morgendliche Routine beim Pferde versorgen, aber die Spannung steigt bis die Prüfer kommen. Wir bilden zwei Gruppen und jede wird von einem Prüfer befragt. Das ist zwar auch anstrengend, aber nach der Woche Dauerprüfung eigentlich nicht weiter schlimm. Ich glaube auch, dass es eher die Beobachtungen von Petra und Peter während der gesamten Woche sind, die die Prüfer schon ein wenig beeinflussen. Man weiß auch, dass Petra keinen Kandidaten zulassen würde, der sich nicht das Wissen angeeignet hat und so ist der theoretische Teil harmloser, als ich befürchtet hatte.
Beim Reiten werden wir von strategisch günstigen Beobachtungspunkten aus überwacht, es ist eigentlich die gesamte Strecke einzusehen. Die Bergprüfung wird besonders intensiv in Augenschein genommen, aber das klappt ja bei mir auch alles, über den Galoppteil im Viereck reden wir dann lieber nicht mehr, aber da ich mir im Gelände keine wirklichen Patzer erlaubt habe, ergeht Gnade vor Recht.

Bei der Urkundenverleihung habe ich soviel Adrenalin, dass ich kaum in die Kamera schaue. Alles geschafft! Und ich hatte so meine Zweifel. Die Prüfer verabschieden sich und langsam bricht Aufbruchsstimmung aus.
Auf der Heimfahrt beginnt es zu regnen. Wau, was für ein Timing! Wir haben eine ganze Woche wunderschönes Spätsommerwetter gehabt und ideale Trainingsbedingungen. Ich habe meine Abzeichen auf dem Beifahrersitz liegen und immer mal wieder gleitet meine Hand dorthin. Ich kann’s noch gar nicht fassen: Alles geschafft! Das sickert erst so langsam durch.
Seltsam ist das Gefühl der Einsamkeit zuhause nach einer Woche auf engem Raum, geteiltem Bad, geteilten Träumen und geteiltem Erfolg. War auf jeden Fall ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte und was uns Petra und Peter so angenehm in dieser Kombination von intensivem Lernen und gemütlicher, familiärer Gemeinschaft geboten haben – manchmal hätte ich ja große Lust das nochmal zu machen…

Jedenfalls habe ich ganz viel gelernt – wenn auch nicht das Fürchten!
Auf jeden Fall, dass eine Gruppe willkürlich zusammengewürfelter Menschen, die das gleiche Ziel verfolgen und das auch wirklich wollen, ganz, ganz viel erreichen können. Das gibt es leider sonst nicht mehr so oft …

Wanderritt Goldene Herbsttage im Altmühltal – Oktober 2011

Was waren wir für eine tolle und besonders harte Truppe!

Erinnert ihr euch an den herrlichen Herbst 2011? Trockenheit, Waldbrände… und: einmal ein paar heftige Tage Regen. Die haben wir erwischt. Und keiner hat gekniffen. Das hat auch was.

Im stürmischen Graupelschauer auf offenem Feld- die Pferde zeigten uns den Vogel, als wir weiter wollten/sollten. Da würden wir jetzt noch stehen, wenn nicht Peter seinem Paolo was von einer gemütlichen Box geflüstert hätte und der als Youngster ihm das auch noch geglaubt hat und losmarschierte. Der Rest kopfschüttelnd hinterher- von einem Glühwein träumend.

Das nicht unterkriegen lassen, die anregenden Abende, das herrliche Essen, der viele Schnaps (damit wir nicht krank werden…), das tolle Reitgelände und ja, auch manchmal die sonnigen Aussichten, haben uns zusammengeschweißt und es als herrlichen Ritt in Erinnerung behalten.

2011 Erstes Halbjahr

Weideseminar

Ab dem 13. März war es aus mit der Winterruhe und wir begannen schon mal, uns mit dem VFD-Weideseminar mit Frau Dr. Vanselow auf die grüne Saison einzustimmen. Eigentlich hätte das Seminar im Steigerwald stattfinden sollen, wurde dort aber abgesagt. Ich legte mich dann kurzfristig voll ins Zeug, denn so eine Fachfrau kann man doch nicht ungebremst wieder heimfahren lassen. Der Aufwand lohnte sich, denn es kamen über 50 Interessierte und das von weit her. Frau Dr. Vanselow kennen gelernt zu haben ist sehr beruhigend. Es gibt tatsächlich noch echte Idealisten die sich für die Natur einsetzen und ihr Wissen nicht einfach verkaufen und sich damit verbiegen lassen! Frau Dr. Vanselow ließ uns an ihrem reichen Wissensschatz teilhaben. Zu bewundern waren auch die Zuhörer, die bis zuletzt konzentriert zuhörten. Die Einsteller zum Teil betroffen, auf welch gestressten Gräsern ihre Pferde in Pension stehen. Die Pferdehofbetreiber in dem Clinch zwischen, die Leute wollen zwar ihre Pferde unbedingt auf die Koppel stellen, aber damit mach ich meine Artenvielfalt auf der Weide kaputt. Dazu passend dann noch die Ausführungen der Referentin zu bestimmten Krankheiten, die durch diese Stressgräser entstehen. Man sah des öfteren Fragezeichen auf der Stirn der Teilnehmer und im Raum.

Sehr schön war noch das praktische Begehen unserer Weide, mit dem Bestimmen der ersten Grashalme. Sehr angetan war Frau Vanselow von dem Artenreichtum, das wir hier noch haben. Für mich persönlich war der wichtigste und für mich noch heute nachwirkende Gedanke und Appell:
Für uns Pferdehalter spielt es glücklicherweise keine Rolle, wie viel Liter Milch wir durch das Gras erhalten. Lasst uns unsere Grünflächen pflegen, schützen und den Artenreichtum erhalten. Denn wenn wir das nicht leisten, wird es wohl auch schlecht ausschauen, Genetik zur Verfügung zu haben, wenn auch in der Landwirtschaft erkannt wird, welch negative Folgen die Hochleistungsgräser auch im Rinderverdauungstrakt hervor rufen. Bewahren – statt nachsäen, das macht bestimmt mehr Arbeit und verlangt ein durchdachtes Weidemanagement, ist aber ein im Kleinen praktizierter Naturschutz.

Zu später Stunde kamen noch die verschiedenen mitgebrachten Heuproben unter die Lupe. Das Heu war durchwegs von der Qualität her tadellos. Das erinnert mich so ein bisschen an meine Massagekurse. Da kommen auch nur die Besitzer mit ihren Pferden, die eh schon mitdenken. Die Pferde, die es echt nötig hätten, bleiben traurig in der Box. Und trotzdem war es total interessant, in die verschiedenen Tüten zu schnüffeln. Jedes Heu roch anders − spannend die kräuterreiche Zusammenstellung. Erschlagen von Informationen und Eindrücken traten alle zufrieden die Heimfahrt an.

Ein Lob auch an unsere Dorfwirtin mit ihrem Team, die für beste Verpflegung sorgte!

Glücklich Reiten − Angst besiegen

Verena Eckert

War das Thema eines Kurses für ängstliche Reiter, den ich zusammen mit VFD-Übungsleiter Verena Eckert hielt. Ich fand Verenas Ausbildung zu dem Thema interessant und dachte, den Ansatz dazu schauen wir uns mal an. Ich vertraute auf Verenas Engagement und Bemühen ihr Wissen weiter zu geben. Schließlich sind die Kursleiter, die ihr eigenes Thema zum Kursthema gemacht haben, oft die motiviertesten. Und mein Bauchgefühl hat mich wieder richtig geführt. Verena hat das ganz toll gemacht, nicht nur Wissen vermittelt, sondern eben auch den Leuten die Zeit gegeben um nachzudenken, sich selbst und den Teufelskreis bewusst werden zu lassen. Erstaunlich war, wie schnell sich jeder in der Gruppe öffnete und über seine Ängste berichten konnte. Und Verenas Anliegen: alles was hier besprochen wird, bleibt in diesem Raum, war bestimmt beruhigend und aus dem Grunde möchte ich auch auf Teilnehmerfotos verzichten, obwohl ich echt nur glückliche Reiter hatte!

Für mich gab es nach der Vorstellungsrunde auch einiges zu denken. Oh je, was mach ich mit denen denn auf dem Reitplatz? Wie bring ich die verschiedenen Themen unter einen Hut? Ich machte mir weniger ist mehr zum Motto und so fummelten wir uns heran. Ich war soooo stolz auf meine Pferde! Wie die toll mit der Anspannung umgegangen sind − was für ein Geschenk. Noch heute schreiben mir Teilnehmer davon, welch große Fortschritte sie nun in ihrer Reiterei haben und was für ein Glück dieser Kurs war. Gibt es ein schöneres Feedback? Und hier der offizielle Kursbericht:

Glücklich reiten − das ist es doch, was alle wollen. Unabhängig von der Reitweise und auch unabhängig von Pferderasse, Ausrüstung und dem eigenen Ehrgeiz. Gerade für ängstliche Reiter ist es häufig schwierig, das Reiten genießen zu können. Doch das lässt sich ändern. Zum Beispiel mit dem Glücklich Reiten– Kurs von Verena Eckert und Petra Stegmüller in Kühnhardt in Mittelfranken. Vor ziemlich genau einem Jahr wurde ich von Miki, eine von Frühlingsgefühlen geplagte Haflingerdame, abgebuckelt. Als ich in der Januarausgabe der Zeitschrift Freizeit-Reiter die Kursbeschreibung: Der Kloß im Hals, das flaue Gefühl im Magen, die böse Ahnung vor dem was da gleich kommt − so geht’s las, fühlte ich mich sofort angesprochen, so eine der sieben Teilnehmerinnen. In dem Kurs zeigte sich dann schnell, dass die Ängste der Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen Situationen herrührten. Bereits die Vorstellungsrunde barg für mich viele Überraschungen, denn für mich war klar, dass sich hier nur Reiter(innen) finden würden, die wie ich, alle vom Pferd gefallen sind, so die Teilnehmerin. Auch die Ängste nach der Geburt eines Kindes oder das Unwohlsein, wenn andere dem Reitunterricht zuschauen, waren Themen. Zunächst ging es jedoch einmal um die Vermittlung von wichtigem Hintergrundwissen. Kursleiterin Verena Eckert, VFD-Übungsleiterin, Sport-Mental-Coach (SportNLPAcademy) und Heilpraktikerin fÜr Psychotherapie informierte über die Entstehung und die Wechselwirkungen von Angst bei Mensch und Pferd und stellte klar, wie es durch kleinste Missverständnisse zu Situationen kommen kann, die dann für Reiter und Pferd unangenehm werden. Denn das Bewusstmachen von Zusammenhängen und Hintergründen zu dem gemeinsamen Thema ist ein wichtiger Teil auf dem Weg zum glücklichen Reiten − nur was verstanden ist, kann bewusst geändert werden!

Dazu gehört es auch, das Gelernte praktisch umzusetzen. Dies war der Part von Hausherrin und Veranstalterin Petra Stegmüller (Fachübungsleiterin Westernreiten, Trainerin B für Jungpferdeausbildung und Breitensport, sowie Pferde-Physiotherapeutin). Unter ihrer Anleitung lernten die Teilnehmer, auf dem Pferd zu entspannen und die Bewegung der Pferde bewusster wahrzunehmen. Ich empfand das Seminar als sehr ausgewogen. Gruppenarbeit, Erfahrungsaustausch, Spaß und das enorme Fachwissen von Verena und Petra ließen die Zeit wie im Flug vergehen, berichtet die Teilnehmerin. Und so konnte am zweiten Tag das Thema vertieft werden. Was tue ich da eigentlich auf dem Pferd? Und wie kommt das beim Pferd an? Und überhaupt: Was ist mir wichtig? Mit welchen Mitteln kann ich das erreichen? Hier gab es viel zu lachen, aber auch einige ernstere Themen und Fragen, die jeder sich in einer stillen Stunde beantworten wird. Zum Abschluss wurden dann die Hausaufgaben besprochen, die so manche Teilnehmerin am ersten Kurstag bis in die Nacht grübeln ließen − doch es hat sich gelohnt. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse ließen die Teilnehmer mit einem Lächeln aufs Pferd steigen. Einen Satz von Petra aus diesem Reitunterricht werde ich mir wohl ein ganzes Leben zu Herzen nehmen: Nicht nur der Reiter sollte lachen − auch das Pferd!

Aufgrund des großen Interesses wird der Kurs Glücklich Reiten in Kühnhardt (Mittelfranken) am 24./25. September wiederholt.

Mobilisation der Wirbelsäule und Gelenke

Das war das Thema einer ausgiebigen Fortbildung beim IPP von Tanja Richter. Ein Drittel der Teilnehmer waren von unserer Physio-Schule. Wir konnten nur staunen über das ordentliche Script, den gestrafften Unterrichtsstil, die unterschiedlichen Pferde zum Testen und die schön private Atmosphäre dort. Wir waren erschlagen von Input und Motivation. Toll war der Erfahrungsaustausch unter den Kolleginnen, wo sie wie gelernt haben und wie das Geschäft läuft. Eine Teilnehmerin kam extra aus Dänemark angereist und wird es auch nicht bereut haben. Unabhängig davon, bringt uns das nun Gelernte noch mal ein großes Stück weiter und tiefer bei den Behandlungen. Ich bin soooo froh, dass ich dort war!

Kurs Stangenmikado

Warum soll ein Freizeitreiter und sein Pferd keine Lust zum Springen/Hüpfen haben, wo es doch so wertvoll für die Muskulatur und Bewegung ist? Ich habe doch auch Spaß dran, obwohl ich keine Häuser springe. So nachgedacht, hat mein Konzept eigentlich gut gefruchtet. Erst mal ein Gefühl entwickeln lassen, für Takt und Rhythmus reiten. Dann wie zufällig die ersten Stangen und wer hätte es gedacht, auch ein Cavaletti ist zu schaffen. Plötzlich hatten alle Angsthasen Spaß und waren fast nicht mehr zu bremsen.

Hier aus dem Gästebuch:

MEISTERDIPLOM

  • für Petras einzigartiges Gespür im Vermitteln des richtigen Pferdes, das feinfühlige Erarbeiten des richtigen Taktes vor-nach-und um die Hindernisse herum und das vertrauensfördernde Heran- und Herüberführen über die ersten Sprünge
  • und herzliches Dankeschön für die extremen Höhenflüge an die Diplom-Psychologin und ihre pferdigen Lehrmeister
  • an die Pferdeleute von Herzen, Danke, dass ich dabei sein durfte, wir konnten soooo profitieren und tragen es mit uns nach Hause

Kurs zum Wanderreitabzeichen Stufe 2

Ich schreib lieber jetzt (1.7.) darüber, bevor es in der Presse steht − wer weiß, wie sich die Sichtweise sonst verändert?! Würden Sie sich dem Kurstest stellen? fragte Silke Dehe von der FS-Pegasus Zeitung. Da war ich erst mal sprachlos. Warum ich? Da kommen doch nur die großen Meister vor? Ich kleines Licht im Breitensport − was hat die vor? Wen will sie zerflettern? Ich befragte erst mal meinen väterlichen Freund Kurt Vicedom, den ich auch als Richter eingeladen hatte, ob wir uns das zutrauen können. Der war durch so Verrisse wie bei Cavallo auch eher skeptisch. Da ich auch gerne kritisiere, fasste ich mir ein Herz und sagte zu. Nach ihrer Motivation gefragt, sagte die Volontärin, sie wolle einfach den Reitern schildern, wozu eine Ausbildung im Wanderreiten gut ist und dass die FN auch so was anbietet. Nun gut, das ist ja in meinem Sinne. Zuerst überlegte ich, was ich alles verbessern müsste und was man anders machen kann. Als ich mich wieder beruhigte, stellte ich fest, dass ich eigentlich alle Kurse so vollblutmäßig wie möglich halte und es nicht besser weiß (vielleicht ja nach dem Bericht).

Als Silke schließlich kam und sich vollkommen unauffällig in der Gruppe verhielt, vergaß ich die Ausnahmesituation auch wieder und nahm sie einfach an. Silke war jeden Tag von Anbeginn da und voll dabei. Drum werde ich ihr auch nicht vorwerfen können, dass es sich bei einer Kritik um eine unglückliche Momentaufnahme handelte. Sie hat jedenfalls echt gründlich recherchiert und wir sind alle voll gespannt auf die nächste Ausgabe der FS − und auf ihre Fotos! Ihr war kein Hügel zu lang oder der Weg zuviel Natur, unser Paparazzo lauerte überall.

Und hier die Stimmen aus dem Gästebuch:

Vier Tage Kurs sind wie im Flug vergangen,
mit vielem üben, Hoffen und auch Bangen.
Am Schwersten haben wir am Montag mit uns gerungen,
denn wir haben dem Peter ein Geburtstagsständchen gesungen.
Doch egal, wie schlecht und oft wir noch gesungen haben,
der Peter ließ sich nicht verjagen.
Auf dem Zweitagesritt hat er uns mit gestrengem Auge begleitet,
und uns gezeigt, wie man im Gelände eigentlich reitet.
Die Petra hat uns ihr Wissen eingehaucht,
BOAH- unsere Köpfe haben vielleicht geraucht!
Auch mit dem Trossfahrzeug war sie immer zur Stelle
Kurz: Die Frau für alle Fälle!
Nicht nur die Zweibeiner waren wichtig,
erst recht die Vierbeiner, sie machten alles zuverlässig und richtig!
Das Wanderreitabzeichen Stufe 2 haben wir alle geschafft,
und trotz viel Lernen noch viel mehr gelacht,
Im Wanderreiten fühlen wir uns jetzt richtig fit
Und freuen uns auf den nächsten Ritt!
Jetzt können wir nur noch allen DANKE sagen!
Wir gratulieren:
Corinna Frank mit Lerry,
Patricia Quering mit Mymoon,
Charly Knabe mit Joker,
Doris Orthofer mit Jamilah
und Stefan Hupperth mit Doc Peter Power.

DANKE sage auch ich allen begeisterten Teilnehmern, für die diese Kurssituation ja auch eine Besondere war. Ihr wart toll vorbereitet und habt euch tapfer geschlagen!DANKE sage ich auch meinen Männern, die mich im Hintergrund durch ihr Dasein einfach beruhigen und ihren Part vor Ort vortrefflich machen:DANKE dem Meisterlehrer in Sachen Orientierung, Karte, Kompass, GPS: Carl Hans Recker

DANKE meinem mir Anvertrauten Peter für die wichtigen Kleinigkeiten zwischendrin und die Unterstützung bei der Rittplanung und Durchführung.

DANKE sage ich auch meinen Pferden, die trotz den zittrigen Händen und Knien ihrer Reiter, zu erahnen versuchten, wie die Rittigkeitsaufgabe ausschauen soll….

Und hier ein Pressebericht von Corinna:

Der Weg ist das Ziel!

Im mittelfränkischen Kühnhardt, Gemeinde Feuchtwangen, fand auf dem Wanderreitstützpunkt Stegmüller vom 11.06.-14.06.2011 das Wanderreitabzeichen Stufe 2 statt. Zu diesem Kurs reisten 3 Teilnehmer aus dem Landkreis Ebersberg, eine Teilnehmerin aus dem Süden Münchens und ein Teilnehmer aus Baden-Württemberg an. Bereits 4 von 5 Teilnehmern waren schon öfters bei Familie Stegmüller. Dieser Abzeichenkurs wurde 3 Tage lang von der Reporterin, Frau Silke Dehe begleitet, die für die Zeitschrift Pegasus-Freizeit im Sattel einen Kursbericht schreibt, der voraussichtlich im August veröffentlicht wird. Die tolle, außergewöhnlich familiäre Atmosphäre, das viele Wissen von Petra und Peter Stegmüller, das mit unzähligen Erfahrungen geprägt ist, sowie die sicheren und braven Schulpferde machten das Wanderreitabzeichen zu einem unvergessenen Erlebnis! Durch die fachliche und kompetente Unterrichtsgestaltung wurde uns viel Wissen über das Wanderreiten beigebracht. Praktische Erfahrungen vermittelten uns Petra und Peter Stegmüller, sowie Carl Hans Recker bei der Orientierung im Gelände, das Lesen einer Karte, der Einsatz des Outdoor-GPS, das Zurücklegen einer Wegstrecke innerhalb einer vorgegeben Zeit. Dieses Handwerk sollte jeder Wanderreiter beherrschen. Selbst beim Reiten im Gelände bekamen wir noch viele nützliche und lehrreiche Hinweise und Tipps von Familie Stegmüller.

Am Ende des Kurses standen die Prüfungen mit der Rittigkeitsaufgabe, die Verfassungsprüfung der Pferde, die Theorieprüfung sowie unser 2-tägiger Wanderritt an. Der Wanderritt führte uns ins 22 Kilometer entfernte Gut Weihersmühle. Die Pferde führten uns Prüflinge sicher über Hügel, entlang von Felder, von Dorf zu Dorf bis ans Ziel. Wir Reiter hatten in diesen Tagen sehr viel Freude, Spaß und konnten viel miteinander lachen. Wir haben einen super Teamgeist entwickelt! Jeder schaute mit auf die Karte und nach dem richtigen Weg. Am ersten Tag machten wir nach ca. 11 Kilometer eine Mittagsrast im Ort Dorfgütingen und bauten Paddocks auf. Nach einer Stärkung ging es weiter. Am Zielort angekommen, versorgten wir die Pferde, die auf Gut Weihersmühle übernachteten. Wir Reiter sind abgeholt und zurück zum Wanderreitstützpunkt gebracht worden. Am nächsten Tag fuhren wir wieder zu den Pferden, machten sie für den Ritt fertig. Nach bestandener Verfassungsprüfung durften wir alle weiterreiten. Nach ca. 16 Kilometer machten wir eine Mittagsrast in der Ortschaft Ungetsheim. Bei einer leckeren Brotzeit und einem gemütlichen Ratsch sammelten wir nochmals Kraft für die letzten Kilometer bis nach Kühnhardt. Die beiden Richter Frau Annette Vollet und Herrn Kurt Vicedom waren beide Tage zugegen. Am Ende verkündeten sie die frohe Nachricht, dass alle Prüflinge bestanden haben. Und dann hieß es auch schon, Abschied nehmen. Zurück bleiben die schönen Erinnerungen an den Kurs, das viele Wissen, was wir mit auf dem Weg bekommen haben, die Erinnerung an die tolle Gastfreundschaft, an die zuverlässige Pferde und unsere gemeinsamen gemütlichen Abende.