Kühnhardts neuer Hahnenbaum

Am 1. Mai 2018 fand wieder ein großes Fest im Dorf statt. Üblicherweise stellt man da ja den Maibaum auf- in Kühnhardt ist es der “Hahnenbaum” (früher tanzte man dabei “einen Gockel” aus). Nach fünf Jahren wurde der Alte nicht nur unansehnlich, sondern vor allem morsch und damit gefährlich. Unser Dorf pflegt noch in Vielem seine Traditionen und so wurde auch hier Manneskraft anstatt Technik (Kran) eingesetzt. Stolz trugen die 30 kräftigen Männer, die 25m hohe, reich geschmückte Fichte zum Dorfplatz. Mit Stangen (sogen. Schwalben), Spießen und der klaren Ansage des Zimmerermeisters wurde nach 2 Stunden der Baum in die Erde gesetzt. Die leichte Brise entwickelte mit der Höhe des Baumes ganz schöne Kräfte. Dann wurde feierlich die Chronik von Kühnhardt vorgelesen, um den 250 Zaungästen auch das Wahrzeichen unseres Ortes-den Schlegel- zu erklären. Der alte Eichenknörz stammt von 1784 und wurde da von den “Herren von Kreßberg” als Zeichen des Vergleichs gestiftet. Es ging dabei um die Weiderechte rund ums Dorf.

Mehr dazu und ausführlicher könnt ihr unter die Geschichte Kühnhardts nachlesen. Bei strahlendem Sonnenschein fand der gelungene Tag auf der Bierbank seinen Abschluss.

Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 in Lohe bei Dinkelsbühl

Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 in Lohe bei Dinkelsbühl

Carola Smyreks Gedanken zum Pilotprojekt „Reitbegleithund“ 2018 organisiert von Petra Stegmüller, Kursleiterin Astrid Gründel (NRW), auf einer wundervollen Reitanlage in Lohe bei Dinkelsbühl „Reiterhof Fraunholz“

Meine Motivation an diesem Kurs teilzunehmen war:

Eine sehr ängstliche Hündin (Caddle Dog) und ein Pony (Lewitzer) der meinem Hund droht. Ein entspannte Ausreiten (wie man es sich wünscht) war nicht möglich. Also dachte ich mir: „an so einem Kurswochenende sieht meine Hündin ganz viele Artgenossen, die keine Angst vor ihrem großen Begleiter haben und verliert ihre Angst“. Da man gute Ausbildung nicht immer vor der Haustüre bekommt, entschloss ich mich an dem 130km entfernten Kurs in Mittelfranken teilzunehmen.

Wir waren 10 Teilnehmerinnen und ein Quoten Mann (Grinns) die meisten aus dem guten Jahrgang 1963, was uns alle schon sehr entspannte.

Die Atmosphäre zwischen den Zwei- und Vierbeinern war, dank der guten Tipps von unserer  Kursleiterin Astrid, ruhig und entspannt. Selbst auf kleineren Raum, z.B. bei den Theoriestunden, hatten wir die Hunde im Seminarraum dabei und es kam zu keinen Konflikten zwischen den Hunden.

Jedes Teilnehmer-Trio hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. Astrid, unser Ruhepol, machte uns auf jede Kleinigkeit aufmerksam, ging immer geduldig und souverän auf die Teilnehmer ein.

Die Prüfung wollte ich zu Anfang gar nicht mitmachen, mir war das professionelle Training wichtig. Mein Mann motivierte mich jedoch einfach aus Spaß daran teil zunehmen und ich lies mich dazu überreden und: bestand!

Aber – ich beginne am besten von vorne und erzähle euch, wie wir das geschafft haben und wie wir trainierten. Zugegeben war es mein anstrengendste Monat – sowohl für mich, als auch für Maggie und mein Pferd Garfield. Am ersten Übungswochenende gewöhnten wir beim Spazieren gehen Hunde und Pferde einander zu respektieren und zu tolerieren. Im Schritt und Trab mussten wir ein s.g. Laufschema bewältigen, was für uns Menschen die größte Herausforderung war, dieses Schema fehlerfrei zu reiten. Unsere geduldige Astrid sagte es uns wieder und wieder (auch im Parcours) mit einer Engelsgeduld vor. Grundkommandos wie „Fuß“, „Hier“, „Sitz und „Platz“ sollte der Hund auch vom Fahrrad/Pferd gut ausführen. Eines der wichtigsten Kommandos bei einem Ausritt ist allerdings das zuverlässige „Warten- oder Bleib-Kommando” aus der Entfernung.

Mit dem Fahrrad lernten wir den Hund zu verlangsamen und etwas zu beschleunigen, denn wir sollten beim Wechsel durch den Zirkel im Trab den Hund nicht verlieren. Also rauf auf den Drahtesel und einhändig üben was das Zeug hält.

Als letztes Problem wäre dann noch das An- und Ableinen des Hundes auf dem Pferd zu nennen. Natürlich will man als Reiter nicht jedes Mal vom Pferd steigen, sofern der Hund an die Leine gehört. Genau deswegen sollte man dem Vierbeiner beibringen mit seinen Vorderpfoten zum Steigbügel oder Oberschenkel hochzukommen. Mit Hilfe unserer Astrid hatte auch dies bei jedem Teilnehmer-Trio geklappt (wenn das Pferd still stand).

Dieses übt man natürlich auch erst vom Boden aus mit einer normalen Männchen Übung. Klappt diese von unten aus gut, dann wird auch das Pferd (in unserem Fall ein Voltigier-Dummy) mit eingebunden. (was uns das Üben sehr erleichterte denn dieser Dummy bewegte sich nicht) und wir Menschen konnten uns ganz auf das Ab- und Anleinen konzentrieren.

Mit Hausaufgaben im Gepäck gingen wir auseinander um uns ein Monat später wieder zu treffen, für den zweiten Teil „dem Geländeritt mit Hund“.

Beim Wiedersehen, konnte man bei einigen Teilnehmer-Trios  Quantensprünge erkennen. Das Üben war erfolgreich und man merkte wie Mensch, Hund und Pferd zusammengewachsen waren.

Das „Laufschema“ in der Halle (ein Prüfungsteil) hatten nun alle fleißig gelernt. Unsere Hunde dabei Abzuleinen und das Schema nochmal im Freilauf abzureiten machte Spaß.

Vor dem Geländeritt hatten wir alle wieder unsere Bedenken, aber Astrid beruhigte uns und gab allen die Zuversicht dass kein „First Case“ eintritt.

Der ganze Kurs hat die Prüfung zum Reitbegleithund bestanden. (JUHU)

Das schönste Geschenk war eine Plakette für unsere Hunde mit dem Namen darauf und hinten der Schriftzug „VFD Reitbegleithund“.

Das „Gröbste“ habe ich nun gemeistert und das Ergebnis ist ein (meistens) braves Pferd und ein entspannt laufender Hund.

Mit Hund und Pferd gemeinsam und entspannt unterwegs zu sein, ist ein sehr schönes Erlebnis.

Mein Dank an Petra Stegmüller für die außerordentlich gute Organisation und dem Trainingshof bei Elfi Fraunholz, der uns durch seine Chill-out-Zonen die nötige Entspannung ermöglichte und das leckere Essen unsere Nerven beruhigte.

Vielen herzlichen Dank auch an unsere geduldige Trainerin Astrid Gründel und Prüferin Jutta Hahn, die uns am Prüfungstag nicht noch nervöser machten.

Geschrieben von Carola Smyrek

Wanderritte im Spessart und der fränkischen Schweiz

Wanderritte im Spessart und der fränkischen Schweiz

Beide Landstriche, der Spessart und die fränkische Schweiz, hatten für uns den gleichen Anreiz: viele hellgrüne Buchenblätter im frühlingshaften Sonnenschein. Daher führten uns unsere Wanderritte 2018 in den Spessart und die fränkischen Schweiz.Reiten im Wald

Ich liebe es im Wald zu sein. Diese Stille- obwohl, wenn man die Ohren spitzt, hört man  Bienen summen, andere Insekten surren, Vögel ein Konzert anstimmen. Es ist eben eine andere Stille, irgendwie organisch, wenn man das Rauschen der Blätter in den hohen Kronen Wiesenreiterdazu nimmt, oder das Rascheln im Unterholz, wenn sich ein noch nicht erkennbares Tier gestört fühlt.

Auch wenn man in der Gruppe reitet, gibt es Momente wo jeder schweigt. Dann fallen die abgehobensten Gedanken aus dem Karussell. Eine Mitreiterin ruft: „schaut mal, wie das Licht durch die Bäume fällt und welche Muster es am Boden malt. Und wie unterschiedlich Grün das alles ist, Moospolster, Preiselbeeren, Tannennadeln…“ Mehr lesen

Von Demut und Rollkur

Im Spätherbst 2017 strampelte die „Dressurqueen“ IW verbissen durch die sozialen Netzwerke. Es wurden die gewonnenen Prüfungen gezeigt, aber auch das mutige Rollkur- Abreiten in der Öffentlichkeit. Dann sah ich sie in einem Interview, wo sie mehrmals von Demut und Partnerschaft mit dem Pferd spricht. Ich konnte da keinen Zusammenhang mit den Videos herstellen. Wie kann man in Demut seinen Partner quälen? Vielleicht habe ich ein falsches Verständnis zu Demut. Ich hinterfrage den Begriff. De und Mut müsste ja: nicht mutig heißen. Aber muss man nicht mutig sein, wenn man von Demut spricht? Man findet auch Hochmut bzw. Arroganz als Gegenpol zur Demut. Das passt für mich besser. Mehr lesen