2012 Zweites Halbjahr

Bericht vom Kurs für Wanderreitführer vom 11./15.08.2012

Kurs zum FN-Wanderreitführer 2012

Wanderritte nicht nur als Teilnehmer zu erleben, sondern auch selber planen und führen zu können – zu diesem Lernziel trafen sich fünf fleißige Kursteilnehmer am 11.08.2012 zu einem fünftägigen Lehrgang bei Petra Stegmüller in Kühnhardt. Aus diversen Ecken Süddeutschlands, zum Teil am Vortag nach Franken angereist, begannen die Teilnehmer zunächst mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Sodann folgten die ersten Theorieeinheiten: Trainingslehre, Orientierung, Pädagogik.

Nach einem intensiven Vormittag schwirrte allen der Kopf und so war es Zeit für den ersten Trainingsritt. Teils mit eigenen Pferden, teils mit Leihpferden der Wanderreitstation Stegmüller wurde eine kleine Orientierungsaufgabe rund um Kühnhardt geritten. Hierbei ging es zum einen darum, die zuvor geplante Strecke genau nachzureiten, zum anderen sollten Tempovorgaben eingehalten werden. Dies war gar nicht so leicht! Per GPS wurde das Ergebnis vom Co-Dozenten Carl-Hans im Anschluss überprüft und der Ritt in der Gruppe ausgewertet. Eine abendliche Lehreinheit zum Thema GPS und digitale Karten rundete den ersten Tag ab.

Abritt in Limbach, Reitstation 12
Patriotismus in fränkischer Wüstenluft

Der nächste Tag stand im Zeichen eines Tagesrittes mit auswärtiger Mittagsrast.

Hier gab es einiges vorzubereiten: die Teilnehmer planten die Route nach Ungetsheim und legten die Streckenabschnitte fest, auf denen immer einer aus der Gruppe die Rolle des Rittführers übernahm. Schließlich ging es los! Trotz aller Planung gab es jedoch unterwegs immer wieder Herausforderungen, vor die die Rittführer gestellt wurden. Teilweise waren diese von der Lehrgangsleiterin bewusst eingebaut worden: Wie gehe ich mit “bockigen” und streitlustigen Teilnehmern um? Was mache ich, wenn sich Teilnehmer nicht an die Anweisungen des Rittführers halten? Was mache ich, wenn Reiter zurückbleiben? Wie verhält man sich bei Stürzen? Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Pferd lahmt und nach Hause gebracht werden muss? Wie integriere ich ein neues Pferd in die Gruppe? Teilweise jedoch ergaben sich diese Problemstellungen von ganz alleine: Grabenüberquerungen, Probleme im Zeitmanagement, Begegnungen mit anderen Reitergruppen, erhöhtes Aufkommen an Mähdreschern und Landmaschinen sowie spontane Routenänderungen. Vom Lerneffekt her war dieser Lehrritt außerordentlich ergiebig, da eine noch so umfassende theoretische Ausbildung nicht vollständig auf die Situationen vorbereiten kann, die unterwegs eintreffen können. Es war sehr wichtig, diese – wenn auch geballt – einmal unmittelbar mitzuerleben.

Nach Beendigung des Ritts und Versorgung der Pferde folgte eine Theorieeinheit zum Thema Ausrüstung. Hier hielten die ersten Teilnehmer auch ihre in Vorbereitung auf den Kurs angefertigten Referate zu Themen rund um den Wanderritt. Ein gemeinsames Abendessen rundete den Tag ab. Der Vormittag des dritten Tages stand im Zeichen juristischer Fragen. Verena Eckert klärte zu Haftungsfragen, Aufsichtspflicht und juristischen Fallstricken auf, ohne die Teilnehmer jedoch zu sehr abzuschrecken. Anschließend wurden die Teilnehmer mit geschlossenen Augen zu einem idyllischen Fleck in der Umgebung Kühnhardts gebracht. Dort sollten sie mit Hilfe von Karte und Kompass ihre genaue Position bestimmen, was gar nicht so einfach war, jedoch das Bewusstsein für markante Landschaftspunkte erheblich schärfte. Am Nachmittag folgten weitere Referate und ein kleiner Ausritt. Abends schließlich galt es, den geplanten Zweitagesritt nach Limbach vorzubereiten. Die Route wurde ausgetüftelt, Last-Minute-Anrufe beim Quartier getätigt, das Essen und die Versorgung der Pferde in der Mittagsrast geklärt und die Ausrüstung zusammengestellt.

Geländeschwierigkeit Graben
Feedbackrunde

Der Dienstag war dem ersten Teil des Prüfungsrittes gewidmet.

Mit kleiner Verspätung ritten die Teilnehmer von Kühnhardt zur Mittagsstation nach Birkach, wo Pferde und Reiter ein wohlverdientes Päuschen einlegten. Die Prüferinnen beurteilten hier Kompetenz und Wissen der Prüflinge. Am Nachmittag folgte die nächste Etappe nach Limbach, wo die Gruppe in der Reitstation 12 von Familie Städtler schon erwartet wurde. Die Prüferinnen stellten jedem diverse theoretische Fragen insbesondere in Bezug auf Organisation und Pferdeversorgung, bevor Frau Städtler ein köstliches Abendessen auftischte. Der letzte Kurstag bestand aus dem zweiten Teil des Prüfungsrittes. Nach Vorbereitung der Pferde und ordnungsgemäßem Abritt ritt die Gruppe Richtung Bernau, wo die Mittagsrast stattfinden sollte. Langsam aber stetig kletterte das Thermometer über 30 Grad, was Pferd und Mensch zu schaffen machte.

Als die Prüferinnen mittags zur Gruppe stießen, schwitzten alle bereits, bevor die Theorieprüfung überhaupt angefangen hatte. Sodann gab es auch kleinere Änderungen im geplanten Ablauf, weil auf Grund von Kreislaufbeschwerden der Reiterin in der Folge ein Handpferd mitzuführen war. Dies erledigte Peter Stegmüller, der den Ritt zusammen mit Petra überprüfend begleitete, jedoch souverän. Auf Grund der inzwischen unangenehm heißen Temperaturen wurde die letzte Etappe am Nachmittag zur Strapaze, weshalb die Rittführer den Auftrag bekamen, die Gruppe auf dem schnellsten Weg zurück zum Stall zu bringen. Bei Ankunft waren Pferd und Reiter dann erleichtert und erholten sich bei einem frischen Wasser vom Ritt! Schließlich folgten noch einige abschließende theoretische Fragen der Prüferinnen, bevor es heißen konnte: Alle mit Bravour bestanden!

Insgesamt handelte es sich bei dem Kurs zum FN-Wanderreitführer um sehr lehrreiche, aufschlussreiche Tage, die keiner der Teilnehmer missen möchte! In diesem Sinne: Nochmals vielen Dank, Petra und Peter, Verena und Carl-Hans, die Prüferinnen Frau Diener und Frau Vollet und natürlich an alle, die uns unterwegs so freundlich aufgenommen und bewirtet haben!

Katharina Fenkner

2012 Erstes Halbjahr

Liebe Besucher unserer Site,
das “Bremsen- Sommerloch” geht nun zur Neige und es ist an der Zeit noch einen ersten Rückblick zu schreiben. Den Winter habe ich für diverse Fortbildungen genutzt, den tatsächlich tiefsten Eindruck vom Pferd bekam ich beim Präparationskurs an der Uni München. Bei Tanja Richter buchte ich noch “Sensomotorik” um Einblick in die Schmerzleitung zu bekommen, bzw. die therapeutischen Ansätze, dies zu umgehen. Klaus Schöneich besuchte ich bei einem Kurs auf der Alb, und stellte fest, dass er seinen Prinzipien treu geblieben ist, wenn ich auch jetzt aus therapeutischer Sicht, für so manches Problem eine stressfreiere Lösung hätte. Im zeitigen Frühjahr war ich viel auf externen Kursen unterwegs. Pferdemassage und heuer ganz beliebt die “Arbeit am Boden” mit Longieren und Kappzaum. Ich hatte es dabei wirklich mit den unterschiedlichsten Pferden zu tun und wurde gefordert, den passenden Knopfdruck zu finden, was mir auch gut gelang. Wenn ich von so einem Wochenende heimfahre und nochmal Revue passieren lasse, ist es mir persönlich einfach wichtig, das Gefühl zu haben: die Leute sind jetzt einen Schritt weiter. Und die Feedbacks bestätigen das dann auch.

Hier ein gekürzter Bericht aus der Gegend von Garching:

Kurs “Arbeit am Boden” vom 21./22.04.2012 mit Petra Stegmüller

Keine Möglichkeit mit Pferd zum Kurs nach Kühnhardt zu fahren? Kein Problem – nachdem genügend Interesse da war, bot Petra an, zu uns an den Aschauerhof in Straußdorf zu kommen. Und so waren wir – 3 junge Hafis und 3 noch jüngere Kaltblüter mit dazugehörigen Fraulis – sehr gespannt, was uns in den beiden Tagen Arbeit am Boden erwarten würde. Trotz angekündigtem Aprilwetter wurden wir am Samstagmorgen mit zwar kühlen Temperaturen aber viel Sonnenschein begrüßt. Nach einer gemütlichen Vorstell- und Theorierunde bei Kaffee und frischen Brezen ging es dann auch gleich in die Praxis: Wie wird der Kappzaum richtig verschnallt? Mit welchen Führübungen kann ich mein Pferd aufs Longieren vorbereiten? Worauf muss ich dabei achten? Für so manchen Jungspund stellte schon das Stillstehen während der Erklärungen eine Herausforderung dar – am Ende hat das aber bei allen geklappt und uns bleibt die Erkenntnis “Das ist ja angenehm, wenn man in Ruhe da stehen kann.” Auch beim Führen zeigte sich, dass Führen nicht einfach nur neben dem Pferd herlaufen ist: Abstand zum Menschen einhalten und der Mensch gibt das Tempo (in Variationen) vor – nicht umgekehrt – wobei das Pferd auch flüssig mitlaufen soll, ohne vorauszueilen oder sich hinterher ziehen zu lassen. Da schleichen sich im Alltag doch sehr leicht Nachlässigkeiten ein und so hörte man nicht selten Petra: “Dein Pferd kumpelt schon wieder!”

Nach der Mittagspause ging es dann weiter – zunächst wurden zum Aufwärmen nochmals die Übungen vom Vormittag wiederholt – siehe da, es klappte schon deutlich besser! Anschließend ging es endlich ans Longieren – in Einzelarbeit und je nach Vorbildung des Pferdes zuerst mit der Meisterin oder gleich mit Frauli selbst und gründlicher Anleitung. Wie schaffe ich es, mich mit Longe nicht selbst zu Fall zu bringen? Dabei sollte natürlich auch noch das Pferd um einen rum laufen! Doch damit nicht genug: Kaum hat man die Fußangeln im Griff, soll man auch noch Paraden geben, um nicht kurz darauf ein “das ist wieder ein typisches Beispiel für: oh wie schön, mein Pferd läuft brav um mich rum!” zu kassieren. Hat man es dann irgendwann geschafft, sowohl sich selbst zu koordinieren, aber auch gleichzeitig das Pferd dazu zu bringen außen zu bleiben und damit dem “ich geh wieder zur Mama auf den Schoß” entgegen zu wirken, folgt auch gleich die Belohnung in Form eines am Ende doch annähernd in annehmbarer Haltung laufenden und auf Signale reagierenden Pferdes, das schönste Lob für jeden Longenführer!

Am nächsten Tag wurden die noch frischen Praxiserfahrungen vertieft, nicht nur mit den Vierbeinern, sondern auch mit menschlichen Pferden, damit jede Teilnehmerin auch das Longieren (und die möglichen Missverständnisse auch aus Pferdesicht kennenlernen konnte. Dies sorgte für einige Erheiterung, aber auch für viele Aha!-Effekte – so ein Pferd ist schließlich auch nur ein Mensch. Zusätzlich zu vielen abwechslungsreichen Übungen zur Vorbereitung aufs Longieren, wurde am zweiten Tag auch wieder fleißig longiert und die ein oder andere probierte sich auch in weiteren gymnastizierenden Aufgaben, wie dem Führen in Stellung oder den Anfängen des übertreten-Lassens an der Hand. Am Ende des Kurses hat das Longieren schließlich bei allen gut geklappt, auch bei den komplett Longen-unerfahrenen Jungspunden, so dass wir am Sonntagabend mit einem dicken Grinsen und dem guten Gefühl einen großen Schritt weitergekommen zu sein, die Pferde in den wohl verdienten Feierabend entlassen konnten. Fazit: ein sehr lehrreiches und gelungenes Wochenende, sowohl für die Vier- aber auch die Zweibeiner!

Patricia Quering

Kurs Stangenmikado

Beim Kurs Stangenmikado führte ich Pferd und Reiter an die ersten Hüpfer hin. Hier ist die mentale Schranke immer höher als das Hindernis selbst. Doch sind die Pferde dann motiviert genug, nehmen sie ihre Reiter einfach mit und der Spaß beginnt. Hier ein Bericht von Ralf, der den Kurs zum Praktikum nutzte:

Stangenmikado

… war der Titel eines der neuen Kurse bei Petra Stegmüller, der Vorsitzenden der VFD Mittelfranken, der diesmal auch nur von VFD-Mitgliedern gebucht wurde.

Der Begriff Mikado kommt aus dem japanischen und bezeichnet den Titel des Kaisers, bei uns besser als Tenno bekannt. Was hat das ganze nun mit Reiten zu tun. Mikado ist bei uns als Geschicklichkeitsspiel mit Holzstäbchen bekannt. Sie sind bunt und erinnern uns an die farbigen Stangen die auf den meisten Reitplätzen zu finden sind. Petra nahm diesen Namen zum Anlass uns Spaß und Freude bei der gymnastizierenden Bahnarbeit zu vermitteln. Der Einstieg war ein Referat über das Chiron-System und seine Bedeutung für Freizeitreiter. Mit seiner Grundthese, dass das Pferd ein freudiger und mitarbeitender Partner sein wird, wenn man ihm vertraut, absolvierten wir einen leichten Parcour, ohne die notwendige Aufwärmarbeit zu vernachlässigen.

Es entwickelten sich bald eigene Ideen, wie der “Schwänzeltanz”, eine Übung zur Lockerung der Hüfte. Ohne Stress erarbeiteten wir mit unseren Pferden Takt und Rhythmus. Wichtige Diskussionspunkte ergaben sich aus der Frage, wie der Reiter am besten sitzt, um das Pferd im Bewegungsablauf am wenigsten zu stören. Ein klassischer Chironsitz ist nämlich mit Westernsätteln nur schwer vorstellbar. Jeder stellte aber im Laufe des Kurses seine Steigbügel kürzer, oder kramte aus seinen Beständen einen Englischsattel hervor. Am Nachmittag begannen wir dann schon mit Vorübungen zum leichten Caprillitest. Nachdenklich bemerkte hier schon ein Kursteilnehmer an, dass man bevor man bei Petra ist, eigentlich denkt, dass das alles ein Kinderspiel ist und man eh schon alles kann. Doch merkten wir alle sehr schnell, wo es bei uns und dem Pferden noch hakt. Dieser Caprillitest (Caprilli, war der Vordenker für Rolf Bechers Chiron-System) . Beschäftigte uns auch am Kurssonntag und führte einige von uns schon am Ende des Tages nicht nur zu kleinen Sprüngen. Doch Sprünge waren uns gar nicht das Wichtigtste. Vielmehr freuten wir uns, dass bei Pferd und Reiter sich der Rhythmus verbesserte. Eine Voraussetzung für Sprünge jeglicher Art. Für mich war es ein gelungenes Kurswochenende, in das man sich auch mit eigenen Gedanken einbringen konnte. Kurz gesagt: Es machte Lust auch die anderen Kurse von Petra kennen zu lernen.

Motivationstraining

Im Frühjahr hatte ich Verena Eckert als Referentin zu einem Abend Motivationstraining eingeladen. Die Frage ins Publikum: was für ein Ziel verfolgt ihr mit eurem Pferd dieses Jahr? , stellte ich mir auch leise selbst. Hat der Freizeitreiter Ziele? Was ist denn so erstrebenswert? Arbeitet man wirklich auf etwas hin? Interessante Antworten regten zum nachdenken an. Ich formulierte für mich: ich möchte den Maiwanderritt mit Jaco mitreiten. Jeder der unsere Odyssee kennt, weiß, welche persönliche Herausforderung das war. Es meldete sich dann eine Truppe Distanzreiter an, mit der Vorgabe “kein Galopp”. Das passt, dachte ich, dann lernt er schon nichts blödes. Und so wurde es ein wunderbar entspannender Ritt, eine Mitreiterin meinte, dass man unseren Pferden halt schon die Routine und Gelassenheit anmerkt. Was für ein Kompliment, beim ersten Gruppenritt mit Fremden. Nach dem Ritt bekam er einen Beschlag und einen gescheiten Sattel und gehört nun zu den Großen.

Es ist gut, sich Ziele zu setzen, dann kneift man schon nicht so leicht, dieses “wenn und aber” bremst einfach.

Das Frühjahr verging im Jagdgalopp. Wanderreiter gaben sich die Boxentüren in die Hand und ein Berittpferd nach dem anderen füllte den Kalender zusätzlich. Vielen Dank euch allen für das Vertrauen und: verfolgt weiterhin eure Ziele!

Unser Franken-Sternritt 2012

Ein wenig schlechtes Gewissen war schon dabei. Da sind wir routinierte Wanderreiter und buchen trotzdem das Rundum-Sorglos-Paket, das Stationenhopping. Sind wir plötzlich zu bequem geworden, um uns die Wege zwischen den Wanderreitstationen auf dem Weg zum Sternritt der fränkischen Reitstationen selbst zu suchen? Rückblickend ist zu sagen: Und wenn schon, die Entscheidung war total richtig. Denn so schöne Wege muss man als Wanderreiter erst einmal finden! Und bequem ist die Rittvorbereitung wirklich: Nur einmal telefonieren und alle Stationen sind gebucht. Vor Ort gibt’s nicht nur eine tolle Pferdeunterbringung, sondern auch alles, was das Reiterherz begehrt, inklusive Gepäcktransfer. Und natürlich eine komplett ausgearbeitete Strecke mit den schönsten Wegen zwischen den Stationen. Und so kamen wir am 1. Juni nach vier Tagen gut gelaunt beim Sternreitertreffen der Wanderreitstationen zwischen Main und Donau in Saurach bei Crailsheim an. Unsere Pferde bezogen ihre großzügigen Paddocks und wir freuten uns über viele bekannte Gesichter und einige neue Teilnehmer. Insgesamt waren 26 Reiter nach Saurach gekommen. Zu wenige für das komplette Sternrittprogramm, so dass einige Programmpunkte gestrichen werden mussten. Aber genug, um ein tolles Wochenende zu verbringen. Und so wurden nach dem Blootz-Essen die am weitesten gerittenen Teilnehmer und die “Wiederholungstäter” geehrt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele Reiter treue Anhänger des Sternritts sind und seit vielen Jahren den Termin fest in den Kalender aufgenommen haben!

Für uns alle – Neulinge wie alte Sternritt-Hasen – gab es aber am zweiten Sternritt-Tag eine Premiere. Carl Hans Recker hatte ein Geocaching für die Reiter organisiert. Geocaching bedeutet, dass nacheinander verschiedene Verstecke zu finden sind, deren Koordinaten ins GPS einprogrammiert werden. Das GPS ist aber nicht genau genug, um uns Schatzsucher genau zum Ziel zu bringen, ein Radius von ein paar Metern bleibt immer noch. Nötig ist also zusätzlich eine topografische Karte für die Routenplanung und offene Augen vor Ort. Doch nur mit Schatzsuche war es noch nicht getan. An jedem Geocach hatte Carl Hans für uns noch weitere Rätsel versteckt, die neben reiterlichem Fachwissen auch sehr viel logisches Denken erforderten. So wurde das Geocaching zu einer neuen Version der Reiterrallye – ein tolles Erlebnis.

Am Nachmittag stand dann der traditionelle Trailparcours auf dem Programm. Petra Stegmüller hatte sich auch in diesem Jahr wieder einige Herausforderungen für Mensch und Pferd überlegt. Und so machten mehr als die Hälfte aller Sternritt-Teilnehmer mit! In diesem Zusammenhang auch ein herzlicher Dank an die Uelzener Versicherung, die die Preise für das Geocaching und den Trail spendete.

Am Abend hatte sich die Sternreitergruppe jedoch noch mal deutlich verkleinert. Einige waren schon nach Hause gefahren, um nach einem langen Wanderritt noch einen Tag vor der nächsten Arbeitswoche zum Aufräumen zu nutzen. Andere waren weiter geritten, um ihren Wanderritt fortzusetzen. Der Rest der Teilnehmer startete daher nach dem Abendessen einfach eine Anhänger-Party und genoss den Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen, pünktlich zum Ende des Sternrittwochenendes, setzte der erste ergiebige Regen der Woche ein.

Liebe Franken-Reitstationen, wir sehen uns wieder beim Sternritt 2013!

Verena Eckert

Schließlich lies ich mich noch überreden, wieder einen Geländetag zu organisieren. Ruck-Zuck war der Kurs voll und es hat allen mächtig Spaß gemacht. Hier ein Teilnehmerbericht:

VFD -Geländehüpferkurs und “Die wilde Horde”

So nennt sich ab jetzt eine Gruppe von 13 Freizeitreitern, die am Sonntag, dem 24.06.2012 die Geländestrecke vom Reiterhof Altmühlsee unter fachkundiger Anleitung von Stefan Schwarz unsicher machte. Bereits am Samstag versammelten sich einige der Teilnehmer, um gemeinsam das herrliche Ausreitgelände zu erkunden. Am Sonntag stießen dann die restlichen Freizeitreiter zu der Truppe. Um 9 Uhr begann der Kurs und die erste von drei Gruppen stürmte die tolle und gepflegte Geländestrecke. Petra Stegmüller, Bezirksvorsitzende der VFD-Mittelfranken, hatte wieder den Kurs organisiert und schon im Voraus die Gruppen entsprechend der gewählten Schwerpunkte und Wünsche der Reiter zusammengestellt. Mit Hilfe von Tipps, Tricks, der ruhigen Art und dem Fachwissen des Trainers ließen sich alle gerne auf neue Herausforderungen, wie Bergabsprünge oder verschiedene Hinderniskombinationen, ein. Nach einem tollen Vormittag, an dem Pferd und Reiter durchaus über sich hinauswuchsen, erwartete uns ein herrliches Mittagessen.

Bereits um 14 Uhr startete die erste Gruppe zur 2. Trainingseinheit des Tages. Auch hier galt es wieder, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Sichtlich geschafft, aber auch stolz fanden sich Pferde und Reiter um 17 Uhr zum Abschlussgesprßch ein. Selten erlebte ich einen Lehrgang, bei dem die Teilnehmer untereinander so gut harmonierten. Deshalb konnten Pferd und Reiter ihre Grenzen akzeptieren, anstatt falschen Ehrgeiz zu zeigen. Spaß stand im Vordergrund und am Ende des Tages hatte jeder diverse persönliche Highlights zu verbuchen. So stand auch fest, dass man in Kontakt bleiben wollen. Am Ende des Tages gab es ein einstimmiges Fazit: “Das müssen wir unbedingt wiederholen!!!”

Nächster Termin ist der 9.9.12, Interessierte bekommen bei Petra Stegmüller (info@pferde-unser-leben.de) gerne die Ausschreibung.
Sabrina Siedle, Schnelldorf

Etwas angesäuert bin ich bezüglich der FN-Abzeichenkurse. Ich verstehe ja, dass jeder Pferdebesitzer auf Nummer sicher gehen will und sich kurzfristig anmeldet. Doch durch diese Moral musste ich beide Kurse im Frühjahr absagen- obwohl sie dann doch stattfinden hätten können. Natürlich könnt ihr nicht wissen, was das für eine Vorbereitung ist. Ich muss den Kurs drei Wochen vorher in München anmelden und genehmigen lassen sowie die Richter einladen. Dazu brauche ich mindestens vier Teilnehmer. Wenn ihr dann 10 Tage vorher anruft, ob ihr noch mitmachen könnt, ärgert mich das. Die anderen TN haben extra Urlaub genommen und dann muss ich absagen.

Es wäre arg schön, wenn das nächstes Jahr besser klappt. Ebenso ist das mit den kurzfristigen Absagen.

So, nun sind wir im Endspurt der Vorbereitungen zum FN-Wanderreitführer Lehrgang, der heuer gut besucht ist. Ich finde es total super, wenn ich die Leute mit dem ersten Wanderreitabzeichen so motivieren kann, dass sie bis zu letzt mitmachen. Und solche Leute braucht der Breitensport und ich wünsche mir, dass sich Anfänger im Wanderreiten auch solchen Leuten anvertrauen, dann wird Wanderreiten auch für das Pferd ein schönes Erlebnis! Einen schönen Spätsommer wünscht euch und den Pferden,
Petra